- Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung
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Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung Kategorie: Wirtschaftsforschungsinstitut Träger: keiner (rechtlich selbstständige eingetragener Verein[1]) Mitgliedschaft: Leibniz-Gemeinschaft Standort der Einrichtung: Berlin Art der Forschung: Angewandte Forschung Fächer: Wirtschaftswissenschaft/Soziologie[2] Grundfinanzierung: Bund (50 %), Länder (50 %) Leitung: Klaus F. Zimmermann Mitarbeiter: ca. 185 (davon 102 Wissenschaftler) Homepage: www.diw.de Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) mit Sitz in Berlin ist das größte deutsche Wirtschaftsforschungsinstitut. 1925 wurde es von Ernst Wagemann als Institut für Konjunkturforschung gegründet und erhielt einige Jahre später seinen heutigen Namen. Als unabhängige Institution ist es gemeinnützigen Zwecken verpflichtet und betreibt angewandte Forschung auf dem Gebiet der Wirtschaftswissenschaften sowie wirtschaftspolitische Beratung. Aktuell beschäftigt das Institut 185 feste Mitarbeiter, davon sind 102 Wissenschaftler.
Inhaltsverzeichnis
Forschungsschwerpunkte
Aufgabe des DIW Berlin ist es,
- angewandte Forschung auf dem Gebiet der Wirtschaftswissenschaften sowie
- forschungsgestützte Beratung für die nationale, europäische und internationale Politik zu betreiben.
Sieben Abteilungen decken dabei die Forschungsschwerpunkte des DIW Berlin ab:
- Die Abteilung Konjunktur analysiert die nationale und internationale Wirtschaftsentwicklung.
- Die Abteilung Weltwirtschaft untersucht die europäische Wirtschaft und die Weltwirtschaft.
- Die Abteilung Staat erforscht die verschiedenen politischen Instrumente des Wohlfahrtsstaates wie Steuern, Einkommenstransfers, die Bereitstellung von öffentlichen Dienstleistungen und staatliche Regulierungen und deren Einfluss auf Ressourcenbereitstellung und die Einkommensverteilung.
- Die Abteilung Innovation, Industrie, Dienstleistung beschäftigt sich mit der Entwicklung von Märkten und Industrien des produzierenden Gewerbes und der Dienstleistungen. Im Mittelpunkt steht die Frage, welche Produktionen in Deutschland gute Entwicklungsperspektiven haben.
- Die Abteilung Informationsgesellschaft und Wettbewerb (Wirtschaft) untersucht, wie sich Unternehmensstrategien und Wettbewerbsstrukturen durch die zunehmende Bedeutung der Informations- und Kommunikationstechnologien verändern.
- Die Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt beschäftigt sich mit der umweltverträglichen, nachhaltigen Entwicklung sowie der Regulierung von Infrastrukturbereichen.
- Die Abteilung Längsschnittstudie Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) ist eine ist eine seit 1984 laufende jährliche Wiederholungsbefragung von Deutschen, Ausländern und Zuwanderern in den alten und neuen Bundesländern. Im Erhebungsjahr 2008 umfasste die Stichprobe knapp 11.000 Haushalte mit ca. 20.000 Personen. Inhaltliche Themenschwerpunkte des SOEP sind die Haushaltszusammensetzung, Erwerbs- und Familienbiographien, Einkommensverläufe, Gesundheit und Lebenszufriedenheit.
Bekannt ist das DIW für seine Konjunkturprognosen und das DIW-Konjunkturbarometer. In diesem Zusammenhang war es bis 2007 an der Gemeinschaftsdiagnose der sechs führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute beteiligt. Am 3. Juli 2007 gab das Bundeswirtschaftsministerium bekannt, das DIW für die nächsten drei Jahre nicht an den Gemeinschaftsdiagnosen zur Konjunkturentwicklung zu beteiligen[3].
Führend ist es auf dem Gebiet der mikroökonomischen Forschung zu sozioökonomischen Fragen im Rahmen des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP)[2].
Präsidenten
- Ernst Wagemann von 1925 bis 1945
- Ferdinand Friedensburg von 1945 bis 1968
- Klaus Dieter Arndt von 1968 bis 1974
- Karl König von 1975 bis 1979
- Hans-Jürgen Krupp von 1979 bis 1988
- Lutz Hoffmann von 1988 bis 1999
- Klaus F. Zimmermann seit 2000
Finanzierung
Die öffentlichen Zuwendungen, die das DIW Berlin als Forschungsförderung zu gleichen Teilen vom Land Berlin (Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur) und vom Bund (Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit) erhält, machen etwa die Hälfte des Institutshaushalts aus. Hinzu kommen Einnahmen aus Projekten und Aufträgen Dritter sowie Beiträge der Kuratoriumsmitglieder und Spenden. Bedingt durch die Art seiner Finanzierung ist das DIW Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, eingegliedert in Sektion B - Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Raumwissenschaften.
Siehe auch
Weblinks
Quellen
- ↑ Vereinigung der Freunde des DIW Berlin (VdF)
- ↑ a b Wissenschaftsrat stuft Forschungsqualität des SOEP mit "exzellent" ein
- ↑ FTD: Ministerium bestellt Gemeinschaftsdiagnose ohne DIW
52.51222222222213.3887Koordinaten: 52° 30′ 44″ N, 13° 23′ 19″ O
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