Deutsches Tanzarchiv Köln

Deutsches Tanzarchiv Köln
Das Haus der SK Stiftung Kultur, Köln, Im Mediapark 7

Die Arbeit der SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn mit Sitz im Kölner MediaPark widmet sich der künstlerischen Photographie, dem Tanz, Film und Theater, Medienkunst, der Kölschen Sprache, der Kinder- und Jugendkultur. Die SK Stiftung Kultur vergibt hochrangige Kulturpreise wie die jährlich ausgelobten Kölner Tanz- und Theaterpreise, organisiert Ausstellungen und Lesereihen, gibt Bücher und CDs heraus, veranstaltet mit Kooperationspartnern die KunstFilmBiennale in Köln und Bonn, sowie das Open Air-Spektakel Sommer Köln. Darüber hinaus betreut die SK Stiftung Kultur das Förderprogramm der Sparkasse KölnBonn für Projekte aus der freien Kölner Kulturszene: Jährlich stehen 400.000 Euro zur Verfügung für Musik, Tanz, Film und Literatur.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Entwicklung der Stiftung

Die SK Stiftung Kultur wurde 1976 anlässlich des 150jährigen Bestehens der damaligen Stadtsparkasse Köln als rechtsfähige Stiftung des privaten Rechts gegründet. War die Arbeit der Stiftung den 1970er Jahren von bildungspolitischen Gedanken getragen, konzentriert sie sich heute mit ihren Projekten auf Kulturförderung in Köln. Im Laufe der Jahre vergrößerte die Stiftung ihr Aufgabengebiet durch die Gründung von Fachbereichen: Die Akademie för uns kölsche Sproch ergänzt die Arbeit der Stiftung seit 1983. Ihre Aufgaben sind die Erforschung und Pflege der Kölner Mundart sowie die Förderung der Heimatkunde. 1985 konnte die private Sammlung über den professionellen Bühnentanz von Kurt Peters, Tänzer, Pädagoge und Publizist, erworben werden. Hieraus entwickelte sich das Deutsche Tanzarchiv Köln, das in gemeinsamer Trägerschaft der Stiftung und der Stadt Köln geführt wird. 1992 legte die Stiftung den Grundstein für Die Photographische Sammlung. Sie erwarb den Nachlass des Photographen August Sander und die Sammlung der Deutschen Gesellschaft für Photographie. Seit 1996 hat die SK Stiftung Kultur ihren Sitz im MediaPark.

Die Photographische Sammlung

Ausgehend vom Werk des bedeutenden deutschen Photographen August Sander (1876-1964) gilt die Arbeit der Photographischen Sammlung der sachlich-dokumentarischen und konzeptuell ausgerichteten Photographie. An diesem fest umrissenen Sammelgebiet orientieren sich Forschungs- und Ausstellungstätigkeit. Das wechselnde Ausstellungsprogramm bezieht historische und zeitgenössische künstlerische Positionen ein, die in der Tradition der sachlich konzeptuellen Photographie stehen. Das Zentrum der Sammlung, die kontinuierlich erweitert wird, bildet das August Sander Archiv. Hierin befindet sich der weltweit größte Bestand zum Werk des Photographen. Anfang 1996 wurde ein Kooperationsvertrag mit dem Künstlerpaar Bernd und Hilla Becher geschlossen. Seit 1999 ist die Universität der Künste Berlin mit der Sammlung Karl Blossfeldt Kooperationspartner.

Deutsches Tanzarchiv Köln

Die Photographie ist auch in dem in gemeinsamer Trägerschaft mit der Stadt Köln unterhaltenen Deutschen Tanzarchiv Köln stark vertreten. Nahezu lückenlos dokumentiert das Archiv die Geschichte des Tanzes ab dem 15. Jahrhundert. In seinem europaweit einzigartigen Tanzmuseum halten Stiche, Skulpturen, Libretti, Ballettschuhe, Photographien, Filme oder Kostüme Ereignisse lebendig, was einst auf der Bühne umjubelt wurde: Theaterskandale wie die Premiere von Igor Strawinskis Sacre du printemps oder Bühnenexperimente der Bildenden Kunst wie Oskar Schlemmers Triadisches Ballett. Das Deutsche Tanzarchiv Köln entdeckt in seiner kontinuierlichen Aufarbeitung von Nachlässen und in der laufenden Übernahme aktueller Tanzdokumente neue Seiten bekannter Persönlichkeiten aus Vergangenheit und Gegenwart. Es ist ein Informations-, Dokumentations- und Forschungszentrum für Tanz mit Archiv, Bibliothek und Videothek.

Akademie för uns kölsche Sproch

Die Akademie för uns kölsche Sproch steht für den Erhalt und die Förderung einer lebendigen und zeitgemäßen Kölschen Sprache, die immer auch mit der Geschichte und Kultur der Stadt Köln sowie den vielfältigen Lebensarten ihrer Bewohner in Zusammenhang steht. Seit der Gründung der Akademie im Jahre 1983 als europaweit einziger Einrichtung ihrer Art, haben sich im Laufe der Zeit fünf Arbeitsbereiche herausgebildet. Diese Tätigkeitsschwerpunkte sind: Seminarangebote, Sprachwissenschaft, Archiv / Bibliothek, Veröffentlichungen und Veranstaltungen. Die Akademie för uns kölsche Sproch will eine der ausgeprägtesten, kernigsten und bildreichsten Regionalsprachen lebendig halten, in den Alltag tragen, sie fördern und pflegen.

Literatur- und Leseförderung für Kinder und Jugendliche

Seit 1996 richtet die SK Stiftung Kultur gemeinsam mit dem Kulturamt der Stadt Köln, der StadtBibliothek Köln und den Katholischen Öffentlichen Büchereien die Internationalen Kinder- und Jugendbuchwochen aus, die seither jährlich mit je einem Gastland als Schwerpunkt stattfinden. 1996 starteten wir mit den Niederlanden, 1997 folgte Großbritannien, 1998 Norwegen, 1999 Frankreich, 2000 Polen, 2001 Italien, 2002 Israel, 2003 Großbritannien, 2004 USA, 2005 die Schweiz, 2006 Schweden, 2007 Belgien und 2008 Österreich. Die zweisprachigen Lesungen finden in Schulen und Bibliotheken statt. Es werden alle Schulformen von der Grundschule bis zur gymnasialen Oberstufe berücksichtigt. Neben dem reinen Literaturangebot gibt es ein vielfältiges Rahmenprogramm: ein Filmprogramm mit Kinder- und Jugendspielfilmen des jeweiligen Gastlandes (oft in synchronisierter Fassung), außerdem werden Ausstellungen von Bilderbuchkünstlern des Gastlandes präsentiert.

In der Kölner Schreibschule für Jugendliche haben junge Autorinnen und Autoren zwischen 14 und 20 Jahren die Möglichkeit, an fünf über das ganze Jahr verteilten Wochenenden zusammen mit dem Kölner Autor und Filmemacher Dieter Bongartz ihre Texte zu entwickeln und sich einen eigenen Stil des Erzählens und Dichtens anzueignen.

Kölner Tanz- und Theaterpreise

Die Kölner Tanz- und Theaterpreise zeichnen alljährlich die besten Inszenierungen der nicht-städtischen, professionellen Kölner Theater- und Tanzszene aus. Eine unabhängige Fachjury nominiert halbjährlich diejenigen Produktionen aus der sogenannten freien Kölner Tanz- und Theaterszene, die ins Rennen um die Auszeichnungen geschickt werden. Die Preisgelder in Höhe von insgesamt 30.900 Euro (Stand 2008) stellen Kölner Wirtschaftsunternehmen zur Verfügung, die damit einen wichtigen Betrag zur Genreförderung leisten. Ausgenommen vom Wettbewerb sind alle Produktionen der Bühnen der Stadt Köln, es sei denn, die städtische Bühne fungiert lediglich als Spielort für eine freie Gruppe. Der jeweilige Sieger bleibt geheim bis zur Preisverleihung, die in der Regel immer am ersten Montag im Dezember im Haus der SK Stiftung Kultur stattfindet.

Sommer Köln (Kooperationsprojekt mit der Stadt Köln)

Der Name Sommer Köln steht für ein internationales Theaterprogramm während der Sommerferien, das Open Air und bei freiem Eintritt stattfindet. Er zählt durchschnittlich an die 60.000 Besucher und wird von allen Generationen wahrgenommen. Internationale Theaterspektakel werden zum Sommer Köln eingeladen, die sonst nicht in Köln zu sehen sind. Weltweit etablierte Ensembles wie Plasticiens Volants, Transe Express, Circo da Madrugada, Theater Titanick, Aktionstheater PAN.OPTIKUM, Circus Baobab oder XARXA Teatre waren bereits im Sommer Köln zu sehen. Außerdem werden wichtige Ereignisse der Stadt Köln eingebunden und Großveranstaltungen dafür konzipiert. Familien sind die die Kernzielgruppe des Sommer Köln: Über zwanzig Kindertheatervorstellungen ergänzen das Programm.

KunstFilmBiennale (Kooperationsprojekt)

Die KunstFilmBiennale ist eine Initiative der SK Stiftung Kultur, der Kunststiftung NRW und der Stadt Köln. Sie wird veranstaltet in Kooperation mit der Filmstiftung NRW sowie der VG Bild-Kunst und gefördert vom Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen. Im Mittelpunkt des im zweijährigen Rhythmus stattfindenden Festivals stehen Filme von Künstlern und über Künstler, die die gegenseitige Beeinflussung der Bildenden und der „Siebten Kunst“, dem Film, illustrieren. Die KunstFilmBiennale bietet, dank eines mit vielen Premieren bestückten internationalen und eines Nachwuchs-Wettbewerbs einen aktuellen Überblick darüber, was derzeit filmisch in der Kunst und künstlerisch im Film passiert.

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