- Die Herrschaft des Feuers
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Filmdaten Deutscher Titel Die Herrschaft des Feuers Originaltitel Reign of Fire Produktionsland UK, Irland, USA Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 2002 Länge ca. 98 Minuten Altersfreigabe FSK 16 Stab Regie Rob Bowman Drehbuch Gregg Chabot,
Kevin Peterka,
Matt GreenbergProduktion Gary Barber,
Roger Birnbaum,
Lili Fini Zanuck,
Richard D. ZanuckMusik Ed Shearmur,
Brad WagnerKamera Adrian Biddle Schnitt Declan McGrath,
Thom NobleBesetzung - Christian Bale: Quinn Abercromby
- Matthew McConaughey: Van Zan
- Izabella Scorupco: Alex Jensen
- Gerard Butler: Creedy
- Alexander Siddig: Ajay
- Alice Krige: Karen Abercromby
- Scott James Moutter: Jared Wilke
- David Kennedy: Eddie Stax
- Ned Dennehy: Barlow
- Rory Keenan: Devon
- Terence Maynard: Gideon
- Doug Cockle: Goosh
- Randall Carlton: Burke (Tito)
- Chris Kelly: Mead
- Ben Thornton: Junger Quinn
- Malcolm Douglas: Stuart
- Dessie Gallagher: Jess
Die Herrschaft des Feuers ist ein amerikanisch-britisch-irischer Fantasy-Actionfilm von Regisseur Rob Bowman, in dem die Welt von einer uralten Spezies feuerspeiender Drachen erobert wird. Die miteinander im Streit liegenden Anführer des menschlichen Widerstands werden von Christian Bale und Matthew McConaughey dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
2008: Quinn Abercromby ist ein 12-jähriger Schüler in London. Wie fast jeden Tag besucht er seine Mutter Karen, die Leiterin eines Tiefbauprojekts beim U-Bahn-Bau unter den Straßen der Stadt ist, bei der Arbeit. Doch diesmal geschieht etwas Seltsames: Die Arbeiter finden einen geheimnisvollen Hohlraum und Quinn klettert hinein. In der seit Ewigkeiten verschlossenen Höhle dahinter schreckt er eine gewaltige Kreatur aus jahrhundertelangem Tiefschlaf, die sich Feuer speiend einen Weg zur Oberfläche bahnt. Karen kann ihren Sohn in einen Bauaufzug retten, wird aber selbst getötet.
Quinn erläutert, dass die Drachen die Dinosaurier verbrannt hatten, und danach eine Art „Winterschlaf“ hielten. Nun tauchen plötzlich hunderte, dann tausende und schließlich Millionen von ihnen auf und greifen die Menschheit an. Die Weltmächte setzen ihr gesamtes Waffenarsenal, auch Nuklearwaffen, gegen sie ein, vernichten jedoch eher die eigenen Städte als die Feuerechsen.
2020: Die Drachen haben sich überall auf der Erde ausgebreitet und fast die gesamte menschliche Zivilisation verbrannt. Quinn führt mittlerweile eine Kolonie von Überlebenden an, die sich im englischen Hinterland in der alten Ruine einer Burg verstecken. Gemeinsam mit seinem besten Freund Creedy lehrt er die Kinder von klein auf, sich vor den Drachen zu verstecken und stets wachsam zu sein. Er glaubt, dass die Drachen irgendwann, wenn sie alle Nahrung vertilgt haben, von allein aussterben werden.
Dann aber taucht eine Einheit der US Army unter der Führung des grobschlächtigen Denton Van Zan auf. Sie sind Drachenjäger; und mit einem letzten Panzer, einigen Unterstützungsfahrzeugen und einem Helikopter von Pilotin Alex Jensen hetzen sie gerade eines der Monster. Notgedrungen kommt Quinn ihnen zu Hilfe, und obwohl mehrere Mitglieder von Van Zans Team sterben, gelingt es mit vereinten Kräften, den Drachen zu erlegen.
Die Bewohner der Burg wollen mit den Soldaten feiern, diese lehnen aber ab. Van Zan bezeichnet sie als Schwächlinge und fordert sie auf, aus ihrem Versteck zu kommen und mit ihm in den Kampf zu ziehen. Er hat herausgefunden, dass alle bisher gesichteten oder getöteten Drachen Weibchen waren und dass es höchstwahrscheinlich nur ein einziges Männchen gibt, das seit Anbeginn der Evolution immer wieder in Winterschlaf fällt und erwacht, wenn der Planet einer neuen Generation von Feuerspuckern genug Nahrung bietet.
Van Zan beginnt mit Gewalt, Männer aus der Burg für seinen Feldzug nach London zu rekrutieren, wo er das Männchen vermutet. Quinn versucht ihn aufzuhalten und es kommt zum Kampf, bei dem Quinn klar unterliegt. Der Militär und seine Truppe brechen auf, werden aber von dem männlichen Drachen aufgespürt und überfallen; alle verbrennen, nur Alex, Van Zan und ein verletzter Soldat überleben. Anschließend nimmt sich das Ungetüm die Burg von Quinn und seinen Freunden vor, der einen Teil von ihnen gerade noch in einem Schutzbunker in Sicherheit bringen kann. Creedy kommt ums Leben.
Gedemütigt kehrt Van Zan zur zerstörten Burg zurück. Quinn erklärt ihm, dass nur er sie sicher nach London bringen kann. In Begleitung von Alex brechen die beiden auf. In der zerstörten Metropole, wo die Drachen inzwischen bereits anfangen, sich gegenseitig aufzufressen, kommt es zum finalen Kampf gegen das Drachenmännchen. Van Zan wird getötet, aber Quinn kann mit Alex’ Hilfe über den Pfeil einer Armbrust eine explosive Ladung ins Maul der Bestie befördern, die einst seine Mutter tötete. Die Explosion der Ladung reißt den Drachen schließlich in Stücke.
Einige Zeit vergeht. Quinn und Alex stellen mit anderen Burgbewohnern einen Sendemast auf einem Hügel an der Küste auf, mit dessen Hilfe sie Nachrichten weiterer Überlebender aus Frankreich empfangen. Seit Monaten sind keine Drachen mehr am Himmel aufgetaucht.
Hintergrund
- Das Konzept der aus Drüsen im Mund ausgestoßenen entflammbaren Gase ist an die Giftdrüsen der Speikobras angelehnt.
Kritiken
- Von Kritikern und Publikum wurde Die Herrschaft des Feuers vornehmlich als B-Movie gewertet. Der finanzielle Erfolg blieb aus und viele deutsche Kinos nahmen den Film gar nicht erst ins Programm.
- Das Lexikon des Internationalen Films bezeichnete den Film als „Intelligentes Genrekino, das einen wehrhaften Idealismus propagiert.“[1]
Die überwiegend negative Kritik spricht recht übereinstimmend als positiv an:
- die neue Idee, einen Kampf mit Drachen in eine postapokalyptische Zeit zu versetzen
- die gelungene, stimmungsvolle Inszenierung sowohl des „Prologs“ 2008 als auch dieser düsteren postapokalyptischen Szenerie 2020
- die Leistungen der Schauspieler, die dem banalen Drehbuch noch etwas abgewinnen (soweit sie überhaupt Zeit dafür erhielten)
- die leicht satirischen Anspielungen, v.a. die gelungene Sequenz, bei der den Kindern Szenen aus einem Star Wars-Film theatralisch vorgeführt werden
- die meist gelungene tricktechnische Umsetzung der Drachen („endlich wieder richtig böse Drachen“)
Ebenso relativ übereinstimmend wird kritisiert:
- die Mischung von Stilen („stilistische Unentschlossenheit“): der Film könne sich nicht entscheiden zwischen Postapokalypse-Darstellung und Actionfilm, weshalb er beides nicht gut mache (z.B. sei der Spannungshöhepunkt in der Mitte des Films bei der ersten Drachenjagd, der Endkampf dagegen sei weniger spannend)
- das klischeehafte Drehbuch, z.B. die „hölzernen“ Dialoge zwischen den beiden Führungsfiguren Quinn und Van Zan, die nur das bekannte Klischee von bedächtiger (defensiver) und impulsiver (aggressiver) Führung ein weiteres Mal darstelle. Charakterentwicklung könne man von Actionfilmen ohnehin nicht erwarten.
- Fehler bei der Tricktechnik, so sei der männliche Drache in der Luft etwa doppelt so groß wie die Weibchen, auf dem Boden aber gleich groß;
- die erheblichen logischen Schwächen des Drehbuchs (die man ausblenden müsse, um den Film zu genießen), u.a.
- wenn die Drachen die (anderen?) Dinosaurier ausgerottet haben und seitdem im 65 Millionen Jahre dauernden „Winterschlaf“ sind, wie kann es sein, dass sie (oder zumindest das Männchen) so lange überleben, wie soll man sich diesen Winterschlaf vorstellen?
- Wie soll die Ausbreitung der Drachen möglich sein? In der Höhle, die der junge Quinn 2008 entdeckt, sind keine Eier zu sehen.
- Wenn die Drachen 65 Millionen Jahre im Winterschlaf lagen, und die Ausbreitung erst 2008 begann, wieso gibt es dann Drachenberichte aus dem Mittelalter?
- Was fressen die Drachen nun? Menschen oder Asche?
- Wieso haben die Menschen 12 Jahre nach Zusammenbruch der Zivilisation noch Treibstoffreserven und eine hochkomplexe Technik? Beides setzt eine globale Arbeitsteilung, eine funktionierende Rüstungsindustrie für die laufend benötigten Ersatzteile und funktionierende Bildungseinrichtungen voraus, damit so junge Menschen (z.B. die Hubschrauberpilotin) diese Technik bedienen können
- Wenn die Drachen Atombomben überleben können, wieso kann dann ein Explosivpfeil einer Armbrust den stärksten Drachen töten?
Auszeichnungen (Auswahl)
- Der Film war 2003 für den Saturn Award in der Kategorie Bester Fantasyfilm nominiert.
Einzelnachweise
Weblinks
- Die Herrschaft des Feuers in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Sammlung von Kritiken zu Die Herrschaft des Feuers bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Offizielle Website
Akte X – Der Film | Die Herrschaft des Feuers | Elektra
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