Dieter Mützelburg

Dieter Mützelburg

Dieter Mützelburg (* 2. September 1943 in Duisburg) ist ein bremischer Politiker (Bündnis 90/Die Grünen), war Abgeordneter der Bremischen Bürgerschaft und Landesvorsitzender der bremischen Grünen sowie Staatsrat beim Finanzsenator in Bremen.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Ausbildung und Beruf

Nach dem Abitur an einem humanistischen Gymnasium studierte Mützelburg Jura, Sozialwissenschaften und Pädagogik an der Universität Erlangen, der Universität Bonn, der Universität Göttingen und der Universität Bremen. Das Studium schloss er als Diplom-Sozialwissenschaftler ab.

Von 1969 bis 1971 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Soziologischen Forschungsinstitut in Göttingen mit einigen kleineren Veröffentlichungen. Seit 1971 war er als Verwaltungsangestellter an der Universität Bremen in der Lehrerbildung tätig, ab 1982 Lehrkraft für Sportwissenschaften. 1991 kehrte er als Referent in das Senatsressort für Bildung, Wissenschaft und Kunst in die öffentliche Verwaltung zurück. Von 2003 bis 2007 arbeitete er als Angestellter bei der Bremer Straßenbahn AG und beim Senator für Bau, Umwelt und Verkehr im Bereich Beteiligungsmanagement.

Politik

Mützelburg betätigte sich bereits während seines Studiums hochschulpolitisch. 1967 war er AStA-Vorsitzender an der Universität Göttingen. Ende der 1960er Jahre war er Mitglied der Jungdemokraten. Von 1971 bis 1973 gehörte er dem Vorstand der GEW Bremen an. Von 1972 bis 1983 war er Mitglied des Personalrats der Universität Bremen. Wegen seiner Aktivitäten für den Kommunistischen Bund Westdeutschland sollte er 1975/76 auf Betreiben der Senatoren Moritz Thape und Horst Werner Franke aus dem Hochschuldienst entlassen werden. Das Berufsverbot gegen Mützelburg scheiterte aber u.a. an der Solidarität seiner Kollegen und an der Tatsache, dass er dem Personalrat der Universität angehörte. Er war Anmelder der Demonstration gegen das Bundeswehrgelöbnis im Bremer Weserstadion, bei der es am 6. Mai 1980 zu Gewalttätigkeiten kam.

Als der KBW 1981/82 in seiner Auflösungsphase alle Aktivitäten einstellte, wechselte Mützelburg zu den Grünen. Bereits am 13. Oktober 1983 wurde er Mitglied der Bremischen Bürgerschaft, aus der er am 9. Oktober 1985 durch Verzicht ausschied (Rotationsprinzip). Von 1986 bis 1988 war er Vorsitzender des Landesvorstands der Grünen. Seit 1991 bis 2003 war er wieder Abgeordneter in der Bremischen Bürgerschaft. Bis Oktober 2011 war er Staatsrat beim Finanzsenator der rot-grünen Landesregierung in Bremen und somit Vertreter von Senatorin Karoline Linnert (B'90/Die Grünen).

Veröffentlichungen

  • mit Dagmar Friedrich & Ulrich Witt: Zur Situation des Bildungswesens in Niedersachsen. Materialbericht. Studie. Im Auftrag der Fraktion der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands im Niedersächsischen Landtag. Soziologisches Forschungsinstitut, Göttingen 1970
  • mit Manfred Throll & Klaus Plagemann: Sozialwissenschaftliche Überlegungen zur Hochschulplanung. Untersuchung im Auftrag der Gesellschaft für Wohnungs- und Siedlungswesen. Soziologisches Forschungsinstitut, Göttingen 1970

Literatur

  • why: Entlassung an der Bremer Universität? Hochschulsenator äußert Zweifel an der Verfassungstreue Mützelburgs. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 6. März 1976
  • Anonym: Personalversammlung verurteilt Entlassung. Fristlose Entlassung wegen Verdacht auf Zusammenarbeit mit dem KBW. In: Kommunistische Volkszeitung. Nr. 10 vom 11. März 1976, S. 7
  • Anonym: Bremen: „Politischer Skandal“ an der Universität. In: Berliner Extra-Dienst. Nr. 21/X vom 12. März 1976, S. 10
  • Ultimatum für Bremer Universitätsrektor. Koschnick verlangt Kündigung eines Angestellten. Eine Machtprobe. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 31. März 1976
  • Anonym: Bremer Uni-Skandal: Rektor beugte sich einem Koschnick-Ultimatum. In: Berliner Extra-Dienst. Nr. 28/X vom 6. April 1976, S. 8

Siehe auch

Liste Bremer Staatsräte und Stellvertreter von Senatoren

Weblinks


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