- Dobutamin
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Strukturformel (R)-Form (oben) und (S)-Form (unten) Allgemeines Freiname Dobutamin Andere Namen Summenformel C18H23NO3 CAS-Nummer - 34368-04-2 (Dobutamin)
- 49745-95-1 (Dobutamin·Hydrochlorid)
PubChem 36811 ATC-Code C01CA07
DrugBank DB00841 Kurzbeschreibung weißes, kristallines Pulver (Dobutamin·Hydrochlorid) [1]
Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Verschreibungspflichtig: Ja Eigenschaften Molare Masse Schmelzpunkt 184−186 °C (Dobutamin·Hydrochlorid) [1]
pKs-Wert 9,45 (HCl) [1]
Löslichkeit wenig löslich in Wasser, löslich in Methanol, wenig löslich in Ethanol (HCl) [2]
Sicherheitshinweise Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3] Achtung
H- und P-Sätze H: 302-312-332-361 EUH: keine EUH-Sätze P: 280 [3] EU-Gefahrstoffkennzeichnung [3]
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Gesundheits-
schädlichR- und S-Sätze R: 20/21/22-63 S: 22-26-36/37/39 LD50 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Dobutamin ist ein Arzneistoff, der als Notfallmedikament bei akuter Herzinsuffizienz oder kardiogenem Schock eingesetzt wird. Es kann nur intravenös verabreicht werden. In Deutschland, Österreich und der Schweiz wird es von verschiedenen Herstellern als Generikum, in Österreich auch unter dem Namen Inotop vertrieben.[4][5][6]
Inhaltsverzeichnis
Wirkungsweise
Dobutamin hat keine stimulierende Wirkung auf Dopamin-Rezeptoren, sondern wirkt als Agonist an α1-, β1- und β2-Adrenozeptoren, wobei die β1-Stimulation am Herzen weit im Vordergrund steht, da sich die Alpha-1- und Beta-2-Wirkungen gegenseitig aufheben (=scheinbare Beta-1-Selektivität).(Dobutamin ist ein Enantiomerengemisch: Das (+)-Enantiomer aktiviert β1- und β2-Rezeptoren und das (–)-Enantiomer ist verantwortlich für die Wirkung auf den α1 Rezeptor.) Hieraus resultieren die Hauptwirkungen von Dobutamin, nämlich eine Steigerung der Kontraktilität der Herzmuskelzellen (positive Inotropie) und eine in der Regel nur gering ausgeprägte Beschleunigung der Herzfrequenz (positive Chronotropie). Damit erfolgt eine Erhöhung von Schlagvolumen (SV) und Herzzeitvolumen (HZV) mit konsekutiver Verbesserung der Durchblutung lebenswichtiger Organe (Gehirn, Niere etc.)[7]
Anwendungsgebiete
Akute Herzinsuffizienz, kardiogener Schock, intraoperative Anwendung bei herzchirurgischen Eingriffen.
Außerdem wird Dobutamin in der Belastungsechokardiografie eingesetzt, um das Herz medikamentös zu belasten.
Gegenanzeigen und Warnhinweise
Aufgrund der agonistischen Wirkung auf β2-Rezeptoren und der damit verbundenen peripheren Vasodilatation sollte Dobutamin nicht bei Volumenmangel eingesetzt werden, da es hierdurch zu einer zusätzlichen Reduktion der kardialen Füllungsdrücke kommen kann. Weitere Kontraindikationen sind die Perikardtamponade und die hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie.
Nebenwirkungen
Häufig auftretende unerwünschte Wirkungen resultieren aus der Beta-mimetischen Wirkung: Tachykardie, Tachyarrhythmien, Extrasystolen und pectanginöse Beschwerden.
Chemie
Stereochemie
Dobutamin ist ein chirales synthetisches Katecholamin mit einem Stereozentrum. Die beiden Stereoisomere besitzen unterschiedliche pharmakologische Eigenschaften (siehe oben, Abschnitt Wirkungsweise). Therapeutisch wird das Racemat, die 1:1-Mischung des (S)-und des (R)-Isomeren, als Hydrochlorid eingesetzt.[8]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Thieme Chemistry (Hrsg.): RÖMPP Online - Version 3.1. Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart 2008.
- ↑ Europäische Arzneibuch-Kommission (Hrsg.): EUROPÄISCHE PHARMAKOPÖE 6. AUSGABE. 6.0–6.3, 2008.
- ↑ a b c Datenblatt Dobutamine hydrochloride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 28. März 2011.
- ↑ Rote Liste online, Stand: September 2009.
- ↑ AM-Komp. d. Schweiz, Stand: September 2009.
- ↑ AGES-PharmMed, Stand: September 2009.
- ↑ Tibayan FA et al.:Dobutamine increases alveolar liquid clearance in ventilated rats by beta-2 receptor stimulation. Am J Respir Crit Care Med. 1997 Aug;156(2 Pt 1):438-44 Volltext (HTML) Volltext (PDF) PMID 9279221.
- ↑ Europäisches Arzneibuch, Deutscher Apotheker Verlag Stuttgart, 6. Ausgabe, 2008, S. 2369−2370, ISBN 978-3-7692-3962-1.
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