Donsbrüggen

Donsbrüggen
Blick auf Donsbrüggen von der Mühle aus
Mehrer Straße
Schlucht

Donsbrüggen ist ein Ortsteil der Stadt Kleve am Niederrhein und hat rund 1.500 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Ursprünge Donsbrüggens liegen im Frühmittelalter; 100m südwestlich der Kirche fand man Gräber des 6. Jahrhunderts.[1] 721/22 schenkte Graf Ebroin der Kirche in Rindern Besitzungen in Donsbrüggen; später waren die Abtei Echternach und das Kloster St. Quentin hier begütert. Mit der Herrschaft Rindern kam der Ort 1347 an die Grafschaft Kleve. 1448 wurde Donsbrüggen mit der Lambertuskirche selbständige Pfarre. In der Nähe des Dorfes befindet sich das zu Beginn des 18. Jahrhunderts errichtete Schloss Gnadenthal, der Geburtsort von Anacharsis Cloots. Auf der Donsbrügger Heide wurde nach dem Zweiten Weltkrieg ein Soldatenfriedhof für gefallene deutsche Soldaten und zivile Kriegsopfer angelegt.

Am 1. Juli 1969 wurde Donsbrüggen nach Kleve eingemeindet.[2]

Sehenswürdigkeiten

Katholische Kirche St. Lambertus

Die mittelalterliche romanische Kirche von Donsbrüggen wurde 1854 abgebrochen und durch einen neugotischen Neubau nach Plänen des Kölner Dombaumeisters Ernst Friedrich Zwirner ersetzt. Die einschiffige Kirche besitzt ein Querhaus, dessen nördlicher Arm 1961 vergrößert wurde. Über dem Eingangsportal ist das Wappen des Barons von Hövell angebracht, der den Kirchbau maßgeblich finanziert hatte; sein Grab befindet sich auf dem Friedhof an der Kirche. Die neugotische Ausstattung wurde um 1960 zu großen Teilen beseitigt.

Schloss Gnadenthal

Im frühen 18. Jahrhundert wurde auf dem Gelände des ehemaligen Klosters Gnadenthal, das 1603 nach Uedem verlegt worden war, das Schloss Gnadenthal errichtet. Die Anlage gelangte im frühen 19. Jahrhundert in den Besitz der Familie von Hövell, die den Bau klassizistisch umgestalten ließ.

Mühle Donsbrüggen

Donsbrügger Windmühle

1824 wurde die achteckige hölzerne Holländermühle bei Donsbrüggen in Betrieb genommen. 1890 wurde eine Dampfmaschine eingebaut, die nach dem Zweiten Weltkrieg außer Betrieb gesetzt wurde. In den 1950er Jahren wurde die Mühle bereits restauriert, seit 1982 besteht der Förderkreis Alte Windmühle Donsbrüggen, der sich um den Erhalt und den Betrieb der Mühle kümmert.

Die Windmühle gehört zu den wenigen verbliebenen Mühlen in Deutschland, die mit so genannten Bilauschen Ventikanten ausgestattet sind. Hierunter versteht man eine aus dem Flugzeugbau entlehnte Bauweise der Flügel, die der Mühle ein sehr markantes Aussehen verleiht.

 Commons: Donsbrüggen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Frank Siegmund: Merowingerzeit am Niederrhein. Rheinische Ausgrabungen 34. Rheinland-Verlag, Köln 1989, S. 281-282.
  2. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.

Weblinks


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