- Linksniederrheinische Strecke
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Köln–Nijmegen Kursbuchstrecke (DB): 495, 450.11 Streckennummer: 2610 Streckenlänge: ca. 120 km Legendevon Köln Messe/Deutz 0,0 Cöln Crefelder Bf 0,0/0,9 Köln Hbf 0,8 Köln Hansaring (Stadtbahn) nach Mönchengladbach und nach Aachen 2,3/2,3 Köln-Nippes Pbf 3,0/3,1 Köln Etzelstraße von Köln West 3,5 Köln Geldernstr/Parkgürtel (Stadtbahn) 1855–1859, heute Kempener Str. 4,0 Köln-Nippes (stillgelegt, Abzw. zur HGK) 6,1/6,1 Güterbahn der HGK 7,8/7,8 Köln-Longerich 9,0 Beginn der getrennten Trassierung 9,9 Köln Volkhovener Weg 10,3 10,6 Köln-Chorweiler (Stadtbahn) 11,0 Weiler 11,5 Köln-Chorweiler Nord 12,9 Köln-Blumenberg 13,4 14,6/13,4 Trassenvereinigung 14,8/14,8 Köln-Worringen 17,7 Dormagen Bayerwerk 20,8 Dormagen Anschluss Bayer AG 24,3 Nievenheim 27,0 Neuss Allerheiligen 29,8 Norf 33,7 Neuss Süd 34,6 Nordkanal Erftbahn von Grevenbroich 36,0 von Mönchengladbach 36,1 Neuss Hbf 37,0 Weißenberg von und nach Düsseldorf 43,2 Meerbusch-Osterath 49,2 Lohbruch nach Duisburg Bahnstrecke Krefeld-Linn–Krefeld Hbf 50,5 Krefeld-Oppum 51,5 Krefeld Gbf von Krefeld-Linn (über Krefeld Gbf) von Duisburg 53,6 Krefeld Hbf nach Krefeld Stahlwerk, ehem. nach Rheydt nach Mönchengladbach Strecke Hüls/St. Tönis–Krefeld 59,0 Benrad-St.Tönis von Venlo 65,0 Kempen (Niederrhein) Bahnstrecke nach Krefeld-Hüls 68,4 St. Hubert-Vösch (heute Blockstelle) 72,7 Aldekerk Haltepunkt u. Blockstelle 76,3 Nieukerk Bahnstrecke Haltern–Venlo von Haltern und Venlo 83,6 Geldern 88,6 Wetten 92,5 Kevelaer 98,6 Weeze Boxteler Bahn von Büderich 105,5 Goch Boxteler Bahn nach Boxtel 109,5 Pfalzdorf 114,1 Bedburg-Hau Niederrheinstrecke von Duisburg 118,4 Kleve nach Elten 120,4 Cleve Tiergarten 122,3 Donsbrüggen 125,0 Nütterden 129,3 Kranenburg 131,0 0,0 Grenze D/NL 3,0 Groesbeek Maaslinie von Venlo 10,2 Nijmegen-Heyendaal von Tilburg 15,0 Nijmegen nach Arnheim Die Linksniederrheinische Strecke ist eine südlich von Geldern zweigleisige Hauptbahn am unteren Niederrhein von Köln nach Kranenburg und Nimwegen (NL).
Die Linksniederrheinische Strecke lässt sich in den 55 km langen elektrifizierten und durchgehend mehrgleisigen Abschnitt von Köln über Neuss nach Krefeld und den anschließenden 65 km langen, nicht elektrifizierten und teilweise eingleisigen Abschnitt Krefeld–Kleve unterteilen.
Von Köln bis Neuss verläuft die S-Bahn-Linie S 11 parallel zur Strecke und verlässt diese nur im Kölner Stadtbezirk Chorweiler in einer Schleife, teilweise in Tieflage.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Abschnitt Köln–Kleve
Die Linksniederrheinische Strecke wurde von der Cöln-Crefelder Eisenbahn-Gesellschaft (CCE) am 15. November 1855 zwischen Köln und Neuss in Betrieb genommen und am 26. Januar 1856 – auf dem direkten Weg über Fischeln – bis Krefeld verlängert. Erst am 23. August 1866 wurde die jetzige Trasse über Krefeld-Oppum eröffnet. Nachdem die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft (RhE) mit Vertrag vom 11. November 1859 die Cöln–Crefelder Eisenbahn-Gesellschaft und deren Strecke von Köln bis Krefeld am 1. Juli 1860 übernommen hatte, war die Voraussetzung für die Verlängerung der Linksrheinischen Strecke nach Norden mit einem Anschluss an das niederländische Bahnnetz und die niederländischen Häfen geschaffen. Der Abschnitt nach Kleve wurde am 1. März 1863 eröffnet.
Im Zuge des Ausbauprogramms für das Netz der Deutschen Bundesbahn von 1970 war vorgesehen, eine über mehrere Jahrzehnte freigehaltene, aber nicht bebaute Trasse zwischen der Strecke und der westlichen Einführung in den Hauptbahnhof Köln zu nutzen. Für Züge aus dem Ruhrgebiet, die über Köln Hauptbahnhof auf die Neubaustrecke Köln–Groß-Gerau und weiter nach Süddeutschland fuhren, sollten damit einen Fahrtrichtungswechsel in Köln entfallen.[1]
Abschnitt Kleve–Niederlande
Von größerer Bedeutung war die am 19. April 1865 für den Güterverkehr und am 21. April 1865 für den Personenverkehr eröffnete 10 Kilometer lange Weiterführung über die Griethausener Eisenbahnbrücke, das Trajekt Spyck-Welle und Elten bis zur niederländischen Grenze. Dazu hatte die RhE die Nederlandse Rhijnspoorweg (NRS) ermuntert, die bereits eine Bahnstrecke von Rotterdam und Amsterdam über Utrecht und Arnheim bis zur niederländisch-deutschen Grenze betrieb. Dort hatte sie seit 1856 Anschluss an die Cöln-Mindener Eisenbahn von Emmerich nach Oberhausen (Hollandstrecke). Jedoch fehlten der Cöln-Mindener Eisenbahn Verbindungen nach Süddeutschland, Österreich und in die Schweiz.
Dieser Umstand veranlasste die NRS, mit der Rheinischen Eisenbahn, die inzwischen über Bingen den Anschluss an das süddeutsche Netz hatte, über eine Bahnverbindung via Kleve zu sprechen. Der Versuch beider Gesellschaften, bei der holländischen Regierung zu Gunsten der Rheinischen Eisenbahn eine Konzession für den Bau einer Strecke ab Kleve über Nimwegen nach Arnheim zu erreichen, scheiterte an der grundsätzlichen Einstellung der niederländischen Regierung. Selbst das Angebot der Rheinischen Eisenbahn, auf eigene Kosten die großen Brücken über die Waal und den Rhein zu bauen, führte zu keinem Ergebnis. Vermutlich stand für die niederländische Regierung der Schutz der eigenen Rheinschifffahrt im Vordergrund und die Tatsache, dass die NRS überwiegend von englischem Kapital kontrolliert wurde, war zur damaligen Zeit für die Förderung des Antrags auf eine weitere Eisenbahnverbindung hinderlich.
Bis zur Verstaatlichung dieser Gesellschaft lief der gesamte Güter- und Personenverkehr der RhE zu den niederländischen Nordsee-Häfen über Kleve–Zevenaar. Danach (1912) wurde der Trajektverkehr eingestellt und die Gleisrampen auf beiden Ufern abgebaut. Die Fahrgäste wurden mit einem Dampfboot übergesetzt. Während des 1. Weltkriegs wurde der Zugbetrieb auf zwei Zugpaare reduziert. Nach Kriegsende kündigte die Nederlandse Spoorwegen (NS) den Vertrag und die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) betrieb den Zug- und Fährdienst noch bis zum 31. August 1926. Um 1930 wurden auf der rechten Rheinseite die Gleise der Strecke Welle–Elten abgebaut. Dagegen wurde linksrheinisch der Personenverkehr bis 1960 und der Güterverkehr zu einer in Spyck direkt am Rhein liegenden Ölmühle noch bis 1987 durchgeführt. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch dieser Streckenabschnitt stillgelegt.
Ab 9. September 1865 wurde eine weitere Verbindung von Kleve nach Nimwegen in Betrieb genommen. An das niederländische Bahnnetz wurde Nimwegen erst 1879 angeschlossen. Ab dem 18. September 1965 wurde auf dem Abschnitt zwischen Kleve und der Landesgrenze statt zweigleisig nur noch eingleisig gefahren. Auf der Strecke nach Nimwegen verkehren seit 1991 keine Personenzüge mehr, seit 1999 ist sie außer Betrieb. Mit dem 31. Dezember 1991 wurde der Güterverkehr Kleve–Kranenburg eingestellt. Seit dem 27. April 2008 wird der Abschnitt von Kleve über Kranenburg ins niederländische Groesbeek für einen Freizeitverkehr mit Draisinen genutzt.
S-Bahn
Mit der S-Bahn-Linie S 11 von Köln Hbf bis Köln-Chorweiler wurde am 1. Juni 1975 die erste S-Bahn-Linie von Köln in Betrieb genommen. Am 22. Mai 1977 ging der Neubauabschnitt bis Köln Chorweiler Nord in Betrieb, der unterirdisch durch Chorweiler geführt wurde. Als im Juni 1985 die Verlängerung bis Köln-Worringen, wo die S-Bahnstrecke niveaufrei in die Hauptstrecke eingefädelt wird, in Betrieb ging, wurde die S 11 bis Neuss geführt. Hierdurch wurden die Netze der S-Bahnen Rhein-Ruhr und Rhein-Sieg erstmals verknüpft.
Streckenkreuzungen
In West-Ost-Richtung wurde die Linksniederrheinische Strecke von inzwischen stillgelegten Bahnverbindungen in Goch, Geldern und Kempen gekreuzt. Die Noord-Brabantsch-Duitsche Spoorweg-Maatschappij (NBDS) fuhr mit ihren Fernzügen von London–Berlin und London–Hamburg von Boxtel in den Niederlanden über Gennep und Goch nach Wesel (Boxteler Bahn). In Geldern kreuzte die Paris-Hamburger Bahn auf ihrem Abschnitt von Venlo über Wesel nach Hamburg, von der Köln-Mindener Eisenbahn 1874 in Betrieb genommen. In Kempen bestand ab 1867 eine Verbindung über Kaldenkirchen nach Venlo. Auch die von 1901 bis 1902 erbaute schmalspurige Geldernsche Kreisbahn, die den landwirtschaftlich genutzten Raum westlich der Staatsbahn von Kempen über Straelen bis Kevelaer erschloss, konnte nur bis 1934 bestehen.
Bedienungsangebot
Die Linksniederrheinische Strecke wird im Personennahverkehr montags bis freitags tagsüber alle 30 Minuten und abends, an Wochenenden und Feiertagen im Stundentakt im Abschnitt Meerbusch-Osterath – Kleve vom Niers-Express (RE 10) Kleve – Krefeld – Düsseldorf bedient. In Krefeld besteht stündlich Anschluss an den Rhein-Münsterland-Express (RE 7) Krefeld – Neuss – Köln – Wuppertal – Hagen – Hamm – Münster – Rheine. Da die Strecke von Kleve bis Geldern eingleisig ist, haben die Züge des Niers-Express an den Kreuzungsbahnhöfen Bedburg-Hau und Weeze in Fahrtrichtung Krefeld jeweils vier Minuten Aufenthalt. In der Gegenrichtung ist die Gesamtfahrzeit acht Minuten kürzer. Bei Stundentakt entfallen die Begegnungen in Weeze. Trotz der Klassifizierung als Regional-Express bedient der Niers-Express zwischen Meerbusch-Osterath und Kleve alle Bahnhöfe. Der Haltepunkt des Gocher Ortsteils Pfalzdorf wird aufgrund der schlechten Rentabilität nicht mehr bedient. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt lediglich 66 km/h. Die eingleisigen Streckenabschnitte führen zudem, wenn ein Zug auf der Strecke Verspätung hat, oftmals zu weiteren Verspätungen, da der Zug aus der Gegenrichtung dann am entsprechenden Kreuzungsbahnhof warten muss und seinerseits wieder Verspätungen nach sich zieht. Alle Bahnhöfe entlang der Strecke haben mindestens zwei Gleise und können als Kreuzungsbahnhöfe dienen.
Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von der DB Regio NRW (RE 7), und der NordWestBahn (RE 10).
Für den Rhein-Münsterland-Express werden Wendezüge mit vier Doppelstockwagen und Bespannung durch Elektroloks der DB-Baureihe 112 eingesetzt.
Für den Niers-Express werden seit der Streckenübernahme durch die Nordwestbahn im Dezember 2009 ausschließlich Dieseltriebwagen vom Typ LINT 41, in Ein- bis Dreifachtraktion und mit einer Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h, eingesetzt.
Auf dem Abschnitt Kempen – Aldekerk (Kerken) ist seit dem 1. August 2010 der Übergangstarif zwischen der Verkehrsgemeinschaft Niederrhein und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr auch in Zügen gültig [2].
Weblinks
- NRWbahnArchiv von André Joost
- Beschreibung der Strecke 2610 (Köln – Kranenburg)
- Beschreibung der Strecke 2620 (Köln Hbf – Köln-Worringen)
Einzelnachweise
- ↑ Paul Werner: Ausbau und Ergänzung des Streckennetzes der Deutschen Bundesbahn. In: Eisenbahntechnische Rundschau, Heft 1/1971, Januar/Februar 1971, S. 16–20
- ↑ http://www.rp-online.de/niederrheinnord/geldern/nachrichten/geldern/Bahnfahren-wird-billiger_aid_859883.html
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