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Dreisam Die Dreisam in Freiburg unterhalb der Schwabentorbrücke
Daten Gewässerkennzahl DE: 23388 Lage Baden-Württemberg, Deutschland Flusssystem Rhein Abfluss über Elz → Rhein → Nordsee Ursprung Zusammenfluss von Rotbach und Wagensteigbach bei Kirchzarten
47° 58′ 27,5″ N, 7° 57′ 38,4″ O47.9742944444447.9606527777778377Quellhöhe ca. 377 m ü. NN [1] Mündung Bei Riegel in die Elz 48.1474638888897.7550166666667178Koordinaten: 48° 8′ 51″ N, 7° 45′ 18″ O
48° 8′ 51″ N, 7° 45′ 18″ O48.1474638888897.7550166666667178Mündungshöhe 178 m ü. NN [1] Höhenunterschied ca. 199 m Länge 29 km[1]
(mit Rotbach 48,5 km)Abflussmenge
am Pegel EbnetMQ: 6,44 m³/s Rechte Nebenflüsse Eschbach, Glotter Linke Nebenflüsse Krummbach, Brugga Großstädte Freiburg im Breisgau Gemeinden Kirchzarten, Stegen, March, Riegel Die Dreisam (keltisch: *tragisamā, „die sehr schnelle“[2]) ist ein etwa 29 km langer, linker bzw. südlicher Zufluss der Elz in Baden-Württemberg (Deutschland).
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Die Dreisam nimmt ihren Anfang im Dreisamtal im badischen Südschwarzwald nahe der Brücke der Landesstraße 127 von Kirchzarten nach Stegen als Zusammenfluss von Rotbach und Wagensteigbach.
Vom Punkt dieser „Flusshochzeit“ im Westen des Naturparks Südschwarzwald unterhalb des vom Rotbach durchflossenen Höllentals und des Wagensteigtals fließt die Dreisam im Breisgau kanalisiert nach Westen und nimmt unter anderem das Wasser von Krummbach und Brugga aus Süden und des Eschbachs aus Norden auf. Am Dreisamstadion („Badenova-Stadion“) vorbei erreicht der Fluss die Stadt Freiburg und verlässt den Schwarzwald in Richtung Westen fließend. Im Osten der Stadt wird am „Sandfang“ Wasser für den „Gewerbekanal“ und die Freiburger Bächle abgezweigt. Dieses Wasser teilt sich in der Altstadt in einen „Nordarm“ und einen „Südarm“. Der Großteil des Südarm mündet unmittelbar westlich der „Höllentalbahnbrücke“ im Stadtteil Stühlinger wieder in die Dreisam; das restliche Wasser durchfließt in Richtung Westen die Bereiche Eschholz und Bischofslinde und fließt bei Lehen ebenfalls in die Dreisam zurück. Der Nordarm fließt (oft unterirdisch) durch die nordwestliche Altstadt in Richtung der Stadtteile Beurbarung und Brühl und mündet westlich von Gundelfingen in den Schobbach, der wiederum bei Nimburg-Bottingen in die Glotter mündet. Somit mündet dieses Freiburger Bächlewasser erst kurz vor Riegel wieder in die Dreisam. Die Dreisam selbst fließt im Freiburger Stadtgebiet in nordwestlicher Richtung weiter verlaufend entlang der B 31. Nach Unterqueren der A 5 fließt sie über March dem Ostrand des Kaiserstuhls sowie dem Westrand des Nimbergs entgegen nach Riegel, wo sie in die Elz mündet.
Die Dreisam wurde 1817–1842 unter der Leitung Johann Gottfried Tullas[3] auf ihrer gesamten Länge von Kirchzarten bis Riegel kanalisiert. Sie überwindet von Kirchzarten (377 m ü. NN) bis zu ihrer Mündung (178 m) in die Elz bei der Gemeinde Riegel 199 m Höhe. 135 m oberhalb bzw. südlich ihrer Mündung fließt der Dreisam die von Süd-Südosten kommende Glotter zu.
Direkt in den Mündungsbereich der Dreisam in die Elz nordöstlich des St. Michaelsbergs (241 m ü. NN) mündet die von Süd-Südwesten kommende Alte Dreisam.
Hochwasser
Gleich unterhalb der Einmündung in die zuvor genannte Elz zweigt der etwa 15 km lange Leopoldskanal ab. Über diesen Kanal wird bei Hochwasser das Wasser der Dreisam dem Rhein zugeführt. Der Kanal endet nordwestlich von Rheinhausen, südwestlich von Rust und westlich des Naturschutzgebiets Taubergießen.
Wegen der sehr steilen Topographie und klimatisch orographisch bedingten hohen Niederschlägen ist das Dreisam-Einzugsgebiet als sehr hochwassergefährdet einzuschätzen. Vom Feldberg bis zum Pegel Ebnet beträgt die durchschnittliche Hangneigung 21° bzw. 43 % Gefälle. Die runde Form verleiht dem Gebiet einen sehr hohen Formfaktor (0,7) und ein hohes Kreisförmigkeitsverhältnis (0,55), was eine zeitliche Abflusskonzentration zur Folge hat und somit schnell zu Hochwassern führen kann. Der überwiegend aus Festgestein bestehende Aquifer hat geringe Wasserspeicherleistung und zwingt das Wasser vor allem bei hohen Niederschlägen zu raschem Abfluss. Das Abflussmaximum findet aufgrund von Schneeschmelze gekoppelt mit Frühjahrsniederschlägen im April statt. Im Sommer sind die höchsten Niederschläge (hoher Wasserumsatz) zu erwarten, führen jedoch wegen gleichzeitigem höherem Wasserumsatz der Vegetation nur zu sekundären Abflussmaxima.
Das bedeutendste bekannte Hochwasser, bei dem mehrere Brücken zerstört wurden und zwei Menschen ums Leben kamen, ereignete sich im März 1896. Weil die Dreisam heute ab Freiburg begradigt und auf beiden Seiten durch Hochwasser-Dämme gesichert ist, laufen die Hochwasser in der Regel ohne größere Schäden ab. Bei einem Hochwasser am 23. Dezember 1991 entstanden allerdings im Osten Freiburgs Schäden durch Überflutung.
Einzugsgebiet und Zuflüsse
Das Einzugsgebiet der Dreisam umfasst bis Riegel eine Fläche von 568 km² und zählt somit zu den Einzugsgebieten mittlerer Größenordnung in Deutschland. Es besitzt ein weitverzweigtes (dendritisches) Entwässerungssystem und kann als komplexes Abflussregime ersten Grades charakterisiert werden, das durch zwei größere Abflussmengen gekennzeichnet ist. Dabei wird eine maximale Abflussmenge im Frühjahr (Schneeschmelze) und ein zweites, geringeres Maximum im Sommer oder Herbst zum Zeitpunkt der höchsten Niederschlagsmengen gemessen.
Zu den Zuflüssen der Dreisam gehören außer den Quellflüssen Rotbach und Wagensteigbach (flussabwärts betrachtet): Krummbach (im Oberlauf Zastler Bach genannt), Brugga, Eschbach und Glotter.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Topografische Karte 1:25.000
- ↑ Bernhard Maier: Kleines Lexikon der Namen und Wörter keltischen Ursprungs. C.H. Beck OHG, München 2003, ISBN 3-406-49470-6, S. 49.
- ↑ Iso Himmelsbach: Bachabschlag – Von Bächen und Kanälen in Freiburg/Br., Freiburg/Br. 2005, ISBN 3-00-017055-3, S. 39.
Literatur
- Jörg Lange: Die Dreisam – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Lavori Verlag, Auflage: 1 (8. November 2007). ISBN 978-3-935737-54-8.
Weblinks
Commons: Dreisam – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Flusssystem Elz (Rhein)
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