- Ducati 750SS Königswelle
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Die Ducati 750SS ist ein Motorradmodell des italienischen Motorradherstellers Ducati.
Dieses Motorrad basierte auf der 750-cm³-Rennmaschine, mit der Paul Smart 1972 das 200-Meilen-Rennen von Imola gewann. Von der bisherigen Strassenmaschine 750GT, einem Sporttourer, unterschied sich die 750SS durch die Desmozylinderköpfe, bessere Bremsen, das Aussehen und der sorgfältigsten Montage in der Rennabteilung.
Nach dem legendären Doppelsieg in Imola wurde beschlossen, eine Straßenausführung der Rennmaschine in Kleinserie zu produzieren. Die 750SS wurden in Handarbeit von den Mechanikern in der Rennabteilung gefertigt. Allein um die Kegelräder einzustellen wurden zwei Tage benötigt. Damit waren die Motoren der 750SS fast so präzise wie die der Rennmaschinen und viel präziser als die der anderen Serienmaschinen(dort wurden die Motoren von einem Mechaniker in je einem Tag zusammengebaut). 1973 und 1974 wurden 411 Exemplare mit dem ursprünglichen, auf dem der 750GT basierenden, Motor mit runden Gehäusedeckeln gebaut. Später wurde die Produktion mit dem eckigen Motor, basierend auf dem der 860GT, aber mit 750 cm³ Hubraum, weitergeführt. Die meisten Exemplare wurden von Privatrennfahrern gekauft und zu Rennmaschinen umgebaut. Weltweit konnten so mit der 750SS Erfolge errungen werden.
Das Motorrad leistet 65 PS am Hinterrad bei einer Motordrehzahl von 8500/min. Die Verdichtung liegt bei 9,8:1. Der Ventilwinkel liegt bei 80°, was bis auf den Zylinderkopf der 100 Gran Sport, genannt Marianna zurückgeht. Die große Ölwanne fasst 5 l. Es kamen Nadellager zum Einbau, die als sehr empfindlich gelten. Der Zylinderwinkel beträgt 90°, was dazu führt, dass der Motor sehr vibrationsarm ist. Es wurden große 40-mm-Dell'Orto-Vergaser verwendet, die als Luftfilter nur grobe Siebe vor den konischen Einlasstrichtern haben. Das Fünfganggetriebe wird von rechts geschaltet.
Es wurde der normale Stahlrohrrahmen verwendet. Bei diesem Rahmen ist der Motor mittragend.
Die 750SS hat eine Halbverschalung, einen Tank und einen Sitzhöcker aus GFK. Der Rahmen ist türkis lackiert, wie die untere Hälfte der Halbverschalung. Der andere Teil der Verschalung, das Schutzblech, der Tank und der Sitzhöcker sind weiß-silbern. Das Aussehen (bis auf die Farben) wurde später für die 900SS übernommen.
Heute sind serienmäßige und nicht zu Rennmaschinen umgebaute 750SS sehr selten und haben darum einen großen Sammlerwert.
Literatur
- Mick Walker: Ducati. Heel-Verlag, ISBN 3-89365-403-8.
- Alan Cathcart: Ducati. Motorbuch-Verlag, ISBN 3-613-01051-8.
- Michael Pfeiffer: Berühmte Motorräder: Ducati 750 SS. In: Motorrad. Nr. 10, 2009, ISSN 0027-237X, S. 138–142.
Weblinks
- Michael Pfeiffer: Finale: Ducati 750 SS. www.motorradonline.de, 22. April 2009, abgerufen am 29. April 2009.
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