Dättnau

Dättnau
Wappen von Winterthur

Dättnau
Quartier von Winterthur

Karte von Dättnau
Koordinaten (694471 / 260068)47.4845878.692112479Koordinaten: 47° 29′ 5″ N, 8° 41′ 32″ O; CH1903: (694471 / 260068)
Höhe 479 m
Fläche 2.78 km²
Einwohner 2667 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte 959 Einwohner/km²
BFS-Nr. 230-420
Postleitzahl 8406
Stadtkreis Töss (Kreis 4)
Karte von Dättnau und Steig inkl. Dättnauerweiher

Dättnau ist ein Quartier der Stadt Winterthur mit ca. 2700 Einwohnern. Zum Quartier gehört neben dem eigentlichen Dättnau auch die Siedlung Steig, eine aus wenigen Plattenbauten bestehende Siedlung an der Steigstrasse Richtung Brütten. Das Quartier bildet zusammen mit den Quartieren Schlosstal, Eichliacker und Rossberg den Stadtkreis 4 (Töss).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Dättnau befindet sich in leicht erhöhter Lage südwestlich über Töss. Es ist fast komplett von Wald umschlossen: Im Südwesten der Dättnauerberg, Im Norden der Ebnet der mit einem schmalen Ausläufer in den Osten einschliesst. Steig befindet sich abseits auf der Strasse Richtung Brütten und besteht aus ein paar wenigen Wohnblöcken. Im Norden befindet sich in einer ehemaligen Kiesgrube, die durch Funde von Versteinerungen von sich reden gemacht hat, der Dättnauerweiher, dass heute ein Naturschutzgebiet ist. Zurzeit wird im Quartier rege gebaut.

Geologie

Das Dättnauertal entstand beim Rückzug der Gletscher in der letzten Eiszeit vor 18'000 Jahren. Das Schmelzwasser der sich zurückziehenden Gletscher frass sich in die Süsswassermolasseschicht ein und hinterliess ein 170 Meter tiefes Tal entstand. Als sich der Gletscher weiter zurückzog, wurde das Dättnauertal zum Trockental. Das an den Hängen vom Gletscher zurückgelassene Moränenmaterial rutschte langsam in die Talsohle ab und füllte das Dättnau wieder um 50 Meter auf. Die oberste Schicht von etwa 10 Meter reicherte sich dabei mit Lehm an.

Vor etwa 12'400 Jahren wurde das Tal durch Birken bewaldet, die jedoch relativ schnell von den Föhren ins Unterholz verdrängt wurden. Dieser Wald verschwand jedoch um 10'800 bei einer erneut einbrechenden Kälteperiode wieder. 800 Jahre später war diese Phase wieder vorbei und das Dättnau wurde wieder in der gleichen Reihenfolge bewaldet. Nochmals 1'000 Jahre später mussten diese Föhrenwälder schliesslich Buchen-Eichenmischwäldern weichen. Diese Erkenntnisse über die Bewaldung des Dättnaus konnten infolge von Funden von fossilen Baumresten während Lehmabbaus durch die Keller Ziegeleien AG von 1968 bis 1988 auf dem Gebiet des heutigen Dättnauerweihers gemacht werden.[1]

Bildung

Im Quartier gibt es drei Kindergärten ein Primarschulhaus, diese zusammen bilden innerhalb der geleiteten Primarschule Töss die Schuleinheit Laubegg, benannt nach dem Primarschulhaus. Es gehören dazu die Primarschule Laubegg, der Kindergarten Dättnau, direkt am Schaulhaus Laubegg gelegen, der Kindergarten Steig, in der Siedlung Steig und der Kindergarten "am Weiher", beim Neubaugebiet Hedy-Hahnloser-Strasse am "oberen" Ende von Dättnau.

Das Oberstufenschulhaus für ganz Töss ist das Schulhaus Rosenau im Quartier Eichliacker.

Geschichte

Ziegelei Dättnau

Es wird vermutet, das bereits im 6. Jahrhundert die Alemannen bereits das erste Mal einen Hof im heutigen Dättnau errichteten. Der Name Dättnau selbst kann dabei von Tattinowa hergeleitet werden, was wiederum soviel heisst wie die Au des Tatto. Daher ist anzunehmen das der Boden, auf dem der erste Bauernhof entstand, einem gewissen Tatto gehörte.[2]

Von 1282 bis 1288 ist ein Ritter Peter von Dättnau (Ammann von Zug 1282−94) überliefert, der in einer Weiherburg nahe der bereits zur römischen Zeit bestehenden Kreuzung zwischen dem Brüttemer Fussweg und der damaligen Dättnauerstrasse gelebt haben soll. Dazumals gab es neben der Burg noch zwei Höfe. Ab 1233 wurde das Kloster Töss gegründet, wozu fortan auch die Höfe im Dättnau gehörten. Mit der Reformation 1525 wurde das Kloster schliesslich aufgehoben und die Gemeinde Töss übernahm das Gebiet und erliess gleichzeitig auch ein Bauverbot, dass noch bis zum Einmarsch von Napoleon 1798 Bestand hatte. Um 1850 wurden im Dättnau 43 Einwohner überliefert, in einem Lexikon von 1902 sind es dann 69 Einwohner in 11 Häusern. 1896 eröffnete die Firma Keller-Liechti eine dazumals noch mit Dampf betriebene Ziegelei im Dättnau.[3][4]

Die Überbauung des Gebiets begann 1942 mit der Errichtung von Arbeiterwohnungen durch die Maschinenfabrik Rieter an der Dammwiesenstrasse. Seither entwickelte sich der Einwohnerbestand des Quartiers beständig, was bis heute anhält. Weitere Meilensteine in der Quartiergeschichte waren der Kindergarten 1992 sowie ein Jahr darauf am 23. Mai 1993 eine eigene Buslinie in das Dättnau. Das Primarschulhaus wurde schliesslich 2001 eröffnet; da dieses jedoch wegen Bedenken über die hohen Baukosten kleiner als ursprünglich geplant ausgeführt wurde, musste es bereits nach 2 Jahren erweitert werden und hat jetzt noch Platzmangel, insbesondere im Hinblick des ständigen Wachstum des Quartiers. Die SVP Winterthur hat im Gemeinderat eine Kürzung des Etats erzwungen und damit am Ende den ursprünglichen Preis des Schulhauses für die Stadt um ein Vielfaches erhöht.

Kultur und Freizeit

Der Dättnauerweiher (Naturschutzgebiet)

Im Dättnau befindet sich eine BMX-Bahn, die von Powerbike Winterthur benutzt wird und 2011 bereits zum fünften Mal Austragungsort von zwei EM-Läufen war. Der ortsansässiger Hornussenclub hat im Dättnau auch sein Spielfeld mit Clublokal. Als Naherholungsgebiet bietet sich neben den Wäldern, die das Quartier umgeben, das Naturschutzgebiet "Dättnauerweiher" an, das in einer ehemaligen Kiesgrube liegt. In der Steig gibt es einen Abenteuerspielplatz sowie im Dättnau eine Freizeitanlage mit Spielplatz, der auch öfters für Veranstaltungen des Quartiervereins Dättnau-Steig genutzt bzw. weitervermietet wird. Gastronomisch gibt es im Dättnau bei der Busstation Freizeitanlage an der Dättnauerstrasse das Klublokal der «Cooking Fellows», das jeden Freitagabend geöffnet hat.

Verkehrsanbindung

Die Hauptlinie ins Dättnau ist die Buslinie 5 (Technorama – HB – Dättnau) des Stadtbus Winterthur, die das Quartier im Viertelstundentakt bedient, abends und Sonntags im Halbstundentakt. Die Siedlung Steig wird vom Regionalbus 660 (HB – Brütten – Nürensdorf – Bassersdorf (- Flughafen)) bedient sowie zu Hauptverkehrszeiten zusätzlich von der Linie 11 (HB – Steig). Am Wochenende wird das Dättnau von der Nachtlinie N66 (HB – Töss – Brütten – Nürensdorf - Bassersdorf – Lindau - Kemptthal) angefahren.

Die Dättnauerstrasse verbindet das Dättnau über Neuburg mit Wülflingen. Die Siedlung Steig liegt an einer Strasse die nach Brütten hinauf führt. Der Autobahnanschluss Winterthur-Töss an der A1/A4 befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Quartier.

Einzelnachweise

  1. Michael Wiesner: Waldzeit: Wälder für Winterthur. Naturwissenschaftliche Gesellschaft Winterthur, Winterthur 1997, ISBN 3-9521356-0-7, Kapitel 4. (online)
  2. Artikel «Von Thosa zu Töss, von Crugental zu Chrugeler» von Henry Müller im Tössemer vom Juni 2011.
  3. Euses Blättli vom September 2008, Artikel «Einweihung der neuen Strassen im Dättnau»
  4. Geographische Gesellschaft zu Neuenburg (Hrsg.): Geographisches Lexikon der Schweiz. Erster Band, Verlag von Gebrüder Attinger, Neuenburg 1902 (übersetzt von Heinrich Brunner), Artikel Dættnau, S. 597–598 (https://peter-hug.ch/lexikon/daettnau/41_0597).

Weblinks


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