- E-System
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Das E-System ist ein von Olympus konstruiertes kompaktes Kamerasystem für seine digitalen Spiegelreflexkameras. Es ist das erste Kamerasystem, das nach dem von Olympus und Kodak entwickelten Four-Thirds-Standard (FT) gefertigt wird.
Inhaltsverzeichnis
Besondere Merkmale
- Alle E-System-Kameras besitzen ein Sensor-Staubschutzsystem (SSWF), wodurch manuelle Sensorreinigung in der Regel nicht erforderlich ist.
- erstes Kamerasystem, das Live-View in eine digitalen Spiegelreflexkamera integriert hatte (Olympus E-330)
- Kameramodelle teilweise mit ins Gehäuse integriertem Bildstabilisator
- Anbieter des derzeit (Stand: Juni 2008) kleinsten und leichtesten DSLR-Gehäuses[1] (Olympus E-420)
- Herstellerangaben zufolge derzeit (Stand: Juni 2008) schnellstes Autofokus-System der Welt[2]
- Der Four-Thirds-Standard liefert Bilder im Seitenverhältnis 4:3. (Bei anderen DSLRs wird das KB- oder APS-C-Format im Seitenverhältnis 3:2 verwendet.)
- Der vergleichsweise kleine Sensor ermöglicht sehr kompakte Bauweisen. Im Gegensatz zu den größeren APS-C- oder gar KB-Sensoren rauschen diese jedoch bei gleicher Pixelzahl stärker, die Schärfentiefe ist größer und die Freistellung reduziert.
Die Kameragehäuse
Mit der E-1 kam im Herbst 2003 die erste digitale Spiegelreflexkamera des E-Systems auf den Markt. Seither folgten (Stand: Juni 2008) neun weitere Modelle:
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 E-11 E-3001 E-500 E-3302,4 E-4102 E-4202 E-302,3,5 E-400 E-5102,3 E-5202,3 E-6202,3,5 E-31,2,3,5 E-4502 1: Staub- und Spritzwasserschutz
2: mit Live-View
3: im Gehäuse integrierter Bildstabilisator
4: Display um die horizontale Achse klappbar
5: Display um die vertikale Achse schwenkbar und die horizontale Achse drehbarDie Modelle E-510 und E-3 verfügen als erste Modelle über einen gehäuseinternen Bildstabilisator. Damit geht Olympus, wie Pentax und Sony, den Weg, das Bild im Gehäuse zu stabilisieren und nicht in spezielle Objektive einen Bildstabilisator einzubauen, wie dies z.B. bei Nikon und Canon der Fall ist.
Von Panasonic gibt es die auf der E-330 basierende DMC-L1 und die DMC-L10. Die von Leica angebotene Digilux 3 ist fast baugleich mit der DMC-L1 jedoch mit abgewandelter oberer Gehäuseabdeckung, einem anderen Algorithmus zum Berechnen von JPEG-Bildern, besserer beigelegter Software und einer SD-Speicherkarte im Lieferumfang.
Die Objektive
Weitwinkel-Zoom Standard-Zoom Tele-Zoom Makro Festbrennweite Telekonverter und Adapter 7-14mm f/4,0 12-60mm f/2,8-4,0 SWD 35-100mm f/2,0 35mm Makro f/3,5 8mm f/3,5 Fisheye EC-14 1,4x Telekonverter 9-18mm f/4,0-5,6 14-35mm f/2,0 SWD 40-150mm f/4,0-5,6 50mm Makro f/2,0 25mm f/2,8 Pancake EC-20 2,0x Telekonverter 11-22mm f/2,8-3,5 14-42mm f/3,5-5,6 50-200mm f/2,8-3,5 SWD 150mm f/2,0 EX-25 Extension Tube 14-54mm f/2,8-3,5 70-300mm f/4,0-5,6 300mm f/2,8 MF-1 OM-System-Adapter 18-180mm f/3,5-6,3 90-250mm f/2,8 14-45mm f/3,5-5,6 Erläuterung: SWD = Objektive mit Ultraschallantrieb
Viele der zurzeit 19 Zuiko Digital-Objektive (Stand Juni 2008) haben wegen ihren exzellenten Abbildungsleistungen und ihrer robusten Bauweise hohe Auszeichnungen erhalten.
Das ED 1:2 150 mm (entsprechend 300 mm im KB-Format) erhielt zum Beispiel 2004 den begehrten TIPA Award in der Kategorie „Bestes High-End-Objektiv“. Systembedingt sind die Objektive sehr kompakt, leicht und lichtstark, verglichen mit Objektiven anderer Formate, die denselben Bildwinkel abbilden. Inzwischen wird ein Brennweitenbereich von 7 bis 300 mm abgedeckt. Bezogen auf das Kleinbildformat entspricht dies einem Brennweitenbereich von 14 mm (Weitwinkel) bis 600 mm (Tele) (Formatfaktor 2).
Das Makroobjektiv ED 1:2 50 mm Macro(Kleinbild 100 mm) ist für den Nahbereich bis zur Vergrößerung auf die halbe Lebensgröße (1:2), bezogen auf die Bildsensorgröße, konzipiert. In Bezug auf das Kleinbildformat entspricht dies einer Vergrößerung von 1:1, also der echten Lebensgröße. Die Objektive sind teilweise unter Verwendung besonders hochwertiger ED-Linsen gefertigt und spritzwassergeschützt.
Einige Objektive haben außergewöhnliche Daten: Der Bildwinkel von 114° beim ED 1:4 7-14 mm (Kleinbild 14-28 mm) ist für ein Zoomobjektiv ein Rekordwert. Das lichtstarke Zuiko Digital ED 1:2 35-100 mm (Kleinbild 70-200 mm) hat über den gesamten Brennweitenbereich eine feste maximale Blendenöffnung von 2,0. Das 35 mm (Kleinbild 70 mm) 1:3,5 Macro hat einen Durchmesser von 71 mm, eine Länge von 53 mm und ist nur 165 g schwer. Es ist das leichteste Makroobjektiv der Welt. Das Superteleobjektiv ED 300 mm (Kleinbild 600 mm) 1:2,8 hat nur einen Durchmesser von 129 mm, eine Länge von 281 mm und ein Gewicht von 3290 g, ist also nur halb so groß wie ein entsprechendes Objektiv für das Kleinbildformat.
Alle Objektive für den Four-Thirds-Standard sind zueinander kompatibel und deshalb auch für das E-System verwendbar. Die Firma Leica hat im Herbst 2006 das erste FT-Objektiv (14-50 mm Brennweite) mit optischem Bildstabilisierungssystem auf den Markt gebracht, sowie ein Normalobjektiv mit 25 mm Brennweite und maximaler Blendenöffnung von 1,4. Die Firma Sigma bietet preisgünstige Alternativobjektive für Four-Thirds an, wobei der Brennweitenbereich in Bezug zum Kleinbildformat auf 1600mm erweitert wird (ohne Telekonverter).
Als weiteres optisches Zubehör verlängern der Telekonverter EC-14 und EC-20 die Brennweite der Objektive um den Faktor 1,4 bzw. um den Faktor 2.
Mit dem Zwischenring EX-25 erweitert man den Abbildungsmaßstab vieler Objektive, insbesondere erreicht man damit beim Makroobjektiv ED 1:2 50 mm einen Abbildungsmaßstab von 1:1.
Ferner bietet Olympus einen Adapter zum Anschluss der OM-Objektive aus der Zeit der klassischen Spiegelreflexkameras an. Diese Objektive sind den digitalen Zuiko Objektiven zwar etwas unterlegen in der Bildqualität, allerdings ist die Abbildungsleistung der OM Objektive auch an Four-Thirds-Kameras als durchweg gut zu beurteilen. Aufgrund des kurzen Auflagemaßes gibt es auch Adapter für andere Objektive, z.B. Contax/Yashica, Leica R, Nikon, und Canon EOS. Bedenken muss man beim Betrieb von adaptierten Objektiven allerdings, dass die Fokussierung nur manuell erfolgen kann.
Die Blitzgeräte mit Zubehör
Alle Blitzgeräte der E-Serie unterstützen die TTL-Blitzautomatik (der Blitz wird von der Kamera gesteuert), Blitzautomatik (der Blitz wird vom Blitzgerät gesteuert) und manuelle Einstellung. Bei den Blitzgeräten FL 36 (Leitzahl 36) und FL 50 (Leitzahl 50) ist mit Hilfe der Kurzzeitsynchronisation (Super FP-Modus) eine Blitzsynchronzeit entsprechend der kürzesten Verschlusszeit der Kamera möglich, wobei sich die Leitzahl erheblich verringert. Der FP-Blitzmodus eignet sich besonders zur Aufhellung eines Motivs bei hellem Umgebungs- oder Gegenlicht. Ein motorischer Zoomreflektor passt den Ausleuchtungswinkel automatisch an die eingestellte Brennweite des Objektivs an. Eine Weitwinkel-Streuscheibe zur Ausleuchtung der Randbereiche bei Brennweiten im Weitwinkel-Bereich ist eingebaut. Ein Ringblitz und ein Zangenblitz mit zwei separaten Blitzköpfen für eine gleichmäßige Ausleuchtung im Nah- und Makrobereich vervollständigen die Produktpalette der Blitzgeräte. Je nach Kameratyp sind Hochleistungsakkus für schnelle Blitzfolgen erhältlich. Mit der Einführung der Olympus E-3 im Herbst 2007 hat auch drahtloser Blitzbetrieb im E-System Einzug gehalten. Die zeitgleich veröffentlichten neuen Drahtlosblitzgeräte FL-50R und FL-36R unterstützen die kabellose Steuerung in drei Gruppen.
Weiteres Zubehör
Grundsätzliches Zubehör, wie Übertragungskabel, Bildverarbeitungs- und Archivierungssoftware, Ladegeräte, Fernbedienung etc. ist teilweise im Lieferumfang der Systemkameras enthalten. Je nach Kameratyp werden leistungsstarke Batteriegriffe (E-1, E-300), Okularmuscheln, Winkelsucher, Unterwasser-Schutzgehäuse etc. angeboten. Austauschbare Sucherscheiben gibt es zurzeit nur für die E-1.
Einzelnachweise
- ↑ Olympus-Webseite zur E-420
- ↑ Olympus-Webseite: E-System-Advantages: Speed
Weblinks
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