- Eckerich (Fritzlar)
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Eckerich Der Eckerich von einem Standpunkt in der Ederaue südlich von Fritzlar aus gesehen
Höhe 254 m ü. NN Lage Schwalm-Eder-Kreis, Hessen, Deutschland Gebirge Westhessisches Bergland Geographische Lage 51° 8′ 3″ N, 9° 15′ 27″ O51.134229.2575254Koordinaten: 51° 8′ 3″ N, 9° 15′ 27″ O Der Eckerich ist ein Berg nordwestlich von Fritzlar im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis. Auf seinem höchsten Punkt, 254 m ü. NN, steht noch heute inmitten von dichtem Wald ein Wartturm, die im 13. Jahrhundert von der Stadt Fritzlar errichtete „Eckerichswarte“, umgeben von einem tiefen Graben und darumlaufenden Erdwall.
Der Eckerich gehört zum Naturraum 341.42, den zu den Ostwaldecker Randsenken gehörigen „Elberberger Höhen“ im Westhessischen Bergland, und ist deren südlicher Endpunkt. Er markiert gleichzeitig den südwestlichen Endpunkt der „Fritzlarer Börde“ (Naturraum 343.23) und erhebt sich nördlich über der „Fritzlarer Ederflur“ (Naturraum 343.211) und der von Westen kommenden Eder. Zusammen mit dem ihm am südlichen Ufer der Eder gegenüber liegenden Büraberg bildet er die „Porta Hassiaca“,[1] durch die der Fluss aus der „Wildunger Senke“ in die „Fritzlarer Ederflur“ und damit in die „Waberner Ebene“ (Naturraum Nr. 343.21) bricht. In der Talniederung westlich unterhalb des Berges fließt die Elbe ihrer Einmündung in die Eder zwischen Eckerich und Büraberg entgegen.
Der Berg fällt im Westen und Südwesten zum etwa 100 Meter tieferen Tal der Eder und auch im Nordwesten zum Fritzlarer Ortsteil Geismar recht steil ab, während er im Osten und Südosten, nach Fritzlar hin, nur allmählich abflacht. Am steilen Westhang wurde bis in die 1950er Jahre aus den mächtigen und durch vulkanische Basaltausbrüche aufgeworfenen Ablagerungen von Muschelkalk („Wellenkalk“) Kalkstein abgebaut, mit Kipploren über eine kurze Feldbahn zu einem Kalkofen am Südwesthang transportiert und dort zu dem in der Bauindustrie wichtigen Branntkalk verarbeitet. Der alte Steinbruch wird heute als Grillplatz genutzt.
Das Gipfelplateau, um die alte Eckerichswarte (Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung von Fritzlar), ist bewaldet. Die angrenzenden Streuobstwiesen und regional bedeutenden Kalkmagerrasen sind als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Seit 1994 hat sich das faunistische und floristische Artenspektrum im diesem Gebiet bereits um 30 % erhöht; darunter sind viele Spezies der „Roten Liste“.[2] Besonders wichtig sind dabei der Kreuz-Enzian (gentiana cruciata) und der Kreuzenzian-Ameisenbläuling (Phengaris rebeli).[3]
In den 1970er Jahren wurde am Fuße des Nordwesthanges in der Eder-Elbe-Niederung durch eine von der DFG geförderte und vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen durchgeführte umfangreiche Ausgrabung eine mehrphasige dörfliche Siedlung freigelegt, die vermutlich schon um 200 v. Chr. bestand und bis ins Mittelalter bewohnt war. Damit konnte die Sesshaftigkeit der Chatten in der Völkerwanderungszeit archäologisch nachgewiesen werden.
Von den Hängen des Eckerich hat man, je nach Blickrichtung, eine ausgezeichnete Aussicht nach Westen ins Edertal in Richtung Bad Wildungen, nach Süden und Osten auf die Stadt Fritzlar, bis nach Homberg und zum Heiligenberg bei Felsberg, und nach Nordosten und Norden auf die Basaltkuppen der Gudensberger Kuppenschwelle um Gudensberg.
Einzelnachweise
- ↑ Reallexikon der germanischen Altertumskunde, 2. Auflage, Band 10, de Gruyter, Berlin/New York, 1998, ISBN 978-3-11-015102-2 (S. 89).
- ↑ http://www.fritzlar.de/buergerinfo/vereine/umwelt-und%20naturschutz/eckerich.htm
- ↑ http://interweb1.hmulv.hessen.de/natura2000/Sdb/sdb4821-305.html
Weblinks
- http://www.fritzlar.de/formulare/eckerich.pdf
- http://natura2000-verordnung.hessen.de/viewer.htm?TYP=FFH&ID=4821-305
Literatur
- Reallexikon der germanischen Altertumskunde, 2. Auflage, Band 10, de Gruyter, Berlin/New York, 1998, (S. 89), ISBN 978-3-11-015102-2
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