- Eddesse
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Eddesse (Edemissen) Gemeinde EdemissenKoordinaten: 52° 25′ N, 10° 14′ O52.41444444444410.22555555555665Koordinaten: 52° 24′ 52″ N, 10° 13′ 32″ O Höhe: 65 m ü. NN Einwohner: 942 (30. Apr. 2009) Eingemeindung: 1974 Postleitzahl: 31234 Vorwahl: 05176 Eddesse (niederdeutsch Ederße) ist eine Ortschaft in der Gemeinde Edemissen im Landkreis Peine in Niedersachsen.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Ort Eddesse liegt nördlich der Kreisstadt Peine zwischen den beiden Oberzentren Hannover und Braunschweig am Rande der Südheide.
Beschreibung der Region
Die ebene Beschaffenheit der von der letzten Eiszeit geprägten Landschaft wird im Süden von einem sanft auf etwa 80 m ü. NN anwachsenden Hügel, dem Berkhöpen, und im Norden von den Überresten eines Sees, der jetzt ein Moor ist, die Eddesser Seewiesen, geprägt. Etwa zwei Kilometer westlich verläuft die Fuhse, mit einer Breite von etwa 10 m, ein Grenzfluss zwischen den Landkreisen Peine und Hannover. In die Fuhse mündet das Schwarzwasser, ein kleiner Bach, welcher durch die Gemeinde Edemissen verläuft. Das umliegende Land ist fruchtbar und wird daher, soweit es möglich ist, als Ackerland für die typischen Erzeugnisse dieser Region genutzt (Kartoffeln, Getreide, Mais, Zuckerrübe und als regionale Spezialität Spargel). Auch gibt es Viehwirtschaft und daneben noch ein Erdölvorkommen im Südwesten des Ortes. Bis in die erste Hälfte des vorigen Jahrhunderts wurde auch eine nicht unbedeutende Menge Kalisalz abgebaut. Besonders die ringartig um die, als Naturschutzgebiet für den Zutritt gesperrten, Eddesser Seewiesen verlaufende Weiden- und Sumpflandschaft ist sehr reizvoll. Hier können seltene Arten oder besondere Gäste, wie z. B. der Weißstorch beobachtet werden.
Geschichte
Als „de Edzesem“ wird der Ort Eddesse erstmals urkundlich im Jahre 1226 erwähnt. (Oft Verwechselungen mit den Wüstungen Eddessum bei Machtsum und Eddesse(n) bei Essehof). Vermutlich gab es schon weit früher (400–600 vor Chr.) eine Siedlung, bedingt durch die günstige Lage am Eddesser See. Von 1532 bis 1885 gehörte der Ort zur Gografschaft Edemissen im Amt Meinersen. Danach kam er bis heute zum Landkreis Peine.
Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen kam es 1974 zur Bildung der Einheitsgemeinde Edemissen aus den Ortschaften der Samtgemeinde Edemissen und weiteren acht selbständigen Gemeinden.Ein Großbrand, der am 13. Mai 1811 wütete, vernichtete in Eddesse auf einem Schlag 16 Wohnhäuser und 14 Scheunen. Als Folge des Schadensfeuers siedelten einige abgebrannte Eddesser außerhalb des Ortskerns und begründeten damit in SW-Richtung am Rande des Berkhöpens - Klein Eddesse (niederdeutsch Lüttschen Ederße).
Im Jahre 1891 ist der erste Ölbohrturm im Eddesser Teil der Ölfelder bei Oelheim errichtet. Dieser läutete die bis heute andauernde Förderung ein.
Im Jahre 1958 eröffnete der private Eddesser Flugplatz mit seiner 800 m Grasbahn, welche später auf 1000 m verlängert und asphaltiert wurde.
Als ein großes Dorffest fand im Jahre 2003 eine 777-Jahrfeier statt.Politik
Ortsbürgermeister ist Hubert Keuchel (SPD).
Wappen
Im oberen Teil des Wappens ist der blaue lüneburgische Löwe zu erkennen, wie er auch auf vielen anderen Wappen der Gemeinde abgebildet ist. Darunter ist ein weißer Stein vor blauen Grund zu erkennen, der nach einer alten Sage, von einem Riesen aus dem Harz mitgeführt wurde, welcher über das Schwarzwasser stolperte. Durch die Wucht des Aufpralls hinterließ er die Kniekuhlen. Die Anordnung dieser, teilweise mit Wasser gefüllten, Vertiefungen erinnert, mit etwas Phantasie, tatsächlich an einen menschlichen Abdruck.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner 1821 329 1848 364 1. Dezember 1871 ¹ 433 1. Dezember 1885 ¹ 435 1. Dezember 1905 ¹ 470 16. Juni 1925 ¹ 530 16. Juni 1933 ¹ 516 17. Mai 1939 ¹ 521 31. Dezember 1945 - 29. Oktober 1946 ¹ 1094 (1045) Jahr Einwohner 13. September 1950 ¹ 1125 6. Juni 1961 ¹ 986 1. März 1964 929 ¹ Volkszählungsergebnis
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Veranstaltungen
- Osterfeuer
- Maibaum aufstellen
- Schützenfest
Vereinswesen
Die Eddesser pflegen ein reges Vereinsleben, was sich in der Vielzahl der unterschiedlichen Vereine und Verbände widerspiegelt. Neben „Plattdeutsche Klönrunde“, Eddesser Jägerschaft, Eddesser Landvolk, Eddesser Musikanten, Eddesser Heimatfreunde, Freiwillige Feuerwehr Eddesse, Jugendfeuerwehr Eddesse, Förderverein des MTV Eddesse, Junggesellschaft Eddesse, Landfrauen Ortsgruppe Eddesse, Moor-Rider, MSC Eddesse e.V., MTV Eddesse, Pferdefreunde Eddesse e.V., Seniorenkreis Eddesse, Sozialverband Eddesse, Volksfestgemeinschaft Eddesse und Volkstanzgruppe Eddesse findet ein jeder für sich, das richtige Betätigungsfeld.
Öffentliche Einrichtungen
- St. Bernward-Kirche, erbaut 1839
- Friedhof
- Feuerwehrhaus
- Dorfgemeinschaftshaus
- Kindergarten
- Kinderspielplatz
- Sportplatzanlage mit Sporthaus
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Eddesse wird von drei Landstraßen durchzogen, welche in die Nachbarorte Edemissen, Wehnsen, Dedenhausen und Dollbergen führen. Es gibt eine Busverbindung nach Edemissen und Peine. Die Autobahnanschlüsse Peine, Braunschweig-Watenbüttel und Lehrte-Hämelerwald der Bundesautobahn 2 sind für Berufspendler eine Anbindung an Braunschweig, Wolfsburg, Salzgitter und Hannover.
Die Bahnhöfe Peine, Dedenhausen, Dollbergen und Hämelerwald bieten Anschlüsse zum regionalen Bahnverkehr. Durch die benachbarten Orte Dedenhausen und Dollbergen führt die Eisenbahnstrecke Hannover–Berlin, in deren Bahnhöfen die Regionalzüge zwischen Hannover und Wolfsburg halten.
Östlich von Klein Eddesse liegt der Flugplatz Peine-Eddesse, der jedoch seit dem 12. April 2010 geschlossen ist.
Religion
Im Jahre 1301 wurden die beiden Kirchengemeinden Eddesse und Dedenhausen zu einem Pfarramt zusammengelegt, weil jede Gemeinde für sich keinen eigenen Pfarrer unterhalten konnte. Die protestantische Glaubensrichtung festigte sich schon im frühen 16. Jahrhundert. Wegen Baufälligkeit musste die Eddesser Kirche im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts gesperrt werden. Schon 1839 weihten die Eddeser ihre neuerbaute Kirche ein. Die St. Bernward-Kirchengemeinde gehört heute zum Kirchenkreis Peine. Im Herbst 2007 wurde die Pfarrstelle Eddesse gestrichen und das Pfarramt neu geordnet. Eddesse wurde Kirchengemeinde unter dem Pfarramt Abbensen und Dedenhausen unter dem Pfarramt Eltze.
Literatur
- Verein der Heimatgeschichte Edemissen e.V.: Die Gemeinde Edemissen, Sutton 2007, ISBN 978-3-86680-202-5
- Jürgen Dieckhoff: Edemissen - Wohlfühlgemeinde, Gemeinde Edemissen 1999
- Dieter Wittenberg und Walter Martschink: Eddesse und Dedenhausen - zwei Dörfer am See, 1974
Weblinks
- Internetpräsenz Gemeinde Edemissen - kurze Darstellung der Ortschaft Eddesse
- Internetpräsenz Heimat- und Archivverein Edemissen e.V.
Ortsteile der Gemeinde EdemissenAbbensen | Alvesse | Blumenhagen | Eddesse | Eickenrode | Mödesse | Oedesse | Oelerse | Plockhorst | Rietze | Voigtholz-Ahlemissen | Wehnsen | Wipshausen
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