Rietze

Rietze
Rietze
Gemeinde Edemissen
Wappen von Rietze
Koordinaten: 52° 25′ N, 10° 20′ O52.41222222222210.33472222222260Koordinaten: 52° 24′ 44″ N, 10° 20′ 5″ O
Höhe: 60 m ü. NN
Einwohner: 275 (30. Apr. 2009)
Eingemeindung: 1965
Postleitzahl: 31234
Vorwahl: 05373

Rietze ist eine Ortschaft in der Gemeinde Edemissen im Landkreis Peine in Niedersachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Ort liegt nördlich der Kreisstadt Peine zwischen den beiden Oberzentren Hannover und Braunschweig – abseits der Hauptdurchgangsstraßen am Rande der Südheide.

Geschichte

Der Ort Rietze wurde erstmals urkundlich im Jahre 1196/97 als „rithusen“ erwähnt. Von 1532 bis 1885 gehörte der Ort zur Gografschaft Edemissen im Amt Meinersen. Danach kam er bis heute zum Landkreis Peine. Ein Großbrand im Jahre 1822 vernichtete etliche Anwesen im alten Ortskern. Die abgebrannten Hofstellen sind dann im selben Jahr an anderer Stelle, an der heutigen Straße „Wasserreihe“ wieder neu aufgebaut worden. 1965 erfolgte der Zusammenschluss der selbständigen Gemeinden Horst, Rietze, Rüper, Wense und Wipshausen zur Samtgemeinde Wipshausen. 1967/68 Zusammenschluss von Horst und Wipshausen zur neuen Gemeinde Wipshausen. Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen kam es 1974 zur Bildung der Einheitsgemeinde Edemissen aus den Ortschaften der Samtgemeinde Edemissen und weiteren acht selbständigen Gemeinden. Klein Rietze liegt etwa 1,2 km südöstlich zu Rietze an der Landstraße L320 Edemissen – Gifhorn und besteht aus drei Häusern.

Politik

Die Ortsteile Alvesse, Rietze und Voigtholz-Ahlemissen bilden einen gemeinsamen Ortsrat.

Ortsbürgermeister ist Günther Krille, Stellvertreter Werner Heise.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
1821 121
1848 153
1. Dezember 1871 ¹ 150
1. Dezember 1885 ¹ 188
1. Dezember 1905 ¹ 166
16. Juni 1925 ¹ 276
16. Juni 1933 ¹ 260
17. Mai 1939 ¹ 222
31. Dezember 1945 -
29. Oktober 1946 ¹ 471
Jahr Einwohner
13. September 1950 ¹ 442
6. Juni 1961 ¹ 328
1. März 1964 291

¹ Volkszählungsergebnis

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Der Romweg

Im Jahre 1236 reiste Albert von Stade - Abt des Kloster St. Marien Stade - wegen einer innerkirchlichen Angelegenheit zum Papst nach Rom. Albert wählte auf der Hinreise die Route Stade, Bremen, Belgien, Frankreich nach Italien. Auf der Rückreise von Rom nach Stade nahm der Abt den direkten Weg und benutzte zur Alpenüberquerung den Brennerpass. Rund 40 Stationen erwähnt der Abt in der Weltchronik „Annales Stadenses“ (1240-1256) - 28 Stationen davon auf deutschem Gebiet. Einer dieser erwähnten Orte ist auch das kleine „rithusen“ - unser Rietze - gewesen. Am 30. Januar 2009 trafen sich Vertreter der erwähnten Orte - Mittenwald, Garmisch-Partenkirchen, Oberammergau, Schongau, Igling, Augsburg, Donauwörth, Offingen, Dinkelsbühl, Rothenburg ob der Tauber, Aub, Ochsenfurt, Würzburg, Schweinfurt, Münnerstadt, Bad Neustadt, Meiningen, Schmalkalden, Gotha, Bad Langensalza, Nordhausen, Hasselfelde, Wernigerode, Hornburg, Braunschweig, Rietze, Celle und Stade - zur Gründungsversammlung „Förderverein Romweg“ Via Romea - in Hornburg. Der Verein beabsichtig diesen Pilgerweg kulturhistorisch zu erforschen und als einen weiteren touristischen Romweg, „Via Francigena“ bekannt zu machen. [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12]

Veranstaltungen

  • Eiersammeln
  • Kinderfasching
  • Osterfeuer
  • Schützenfest
  • Boßelturnier
  • Laternen- und Fackelumzug
  • Dorffest
  • Laubfest

Vereinswesen

  • TSV Rietze-Alvesse
  • Freiwillige Feuerwehr Rietze
  • Volksfestgemeinschaft Rietze
  • Landfrauen Rietze
  • Junggesellschaft Rietze
  • Seniorenkreis Rietze
  • Chorgemeinschaft Alvesse-Rietze-Voigtholz

Öffentliche Einrichtungen

  • Friedhof
  • Feuerwehrhaus
  • Dorfgemeinschaftshaus
  • Kinderspielplatz
  • Sportplatzanlage

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Es gibt eine Busverbindung nach Edemissen und Peine. Die Autobahnanschlüsse Peine, Watenbüttel-Braunschweig und Hämelerwald-Lehrte sind für Berufspendler eine Anbindung an Braunschweig, Wolfsburg, Salzgitter und Hannover. Die Bahnhöfe Peine, Dedenhausen und Hämelerwald sind für Bahnreisende erreichbar.

Bildung

Neben Kindergärten sind heute in Edemissen Grundschule (in drei Ortsteilen auch verlässliche Grundschule), Hauptschule und Realschule. In Peine sind weiterführende Schulen wie Gymnasium und Berufsbildende Schule eingerichtet. Rietze gehört zum Schulbezirk der Grundschule Wipshausen.

Religion

Die protestantische Glaubensrichtung festigte sich schon im frühen 16. Jahrhundert. Bis zum 31. Mai 2006 war Rietze eine Kapellengemeinde. Die Ortschaft gehört zur St. Sebastian-Kirchengemeinde Wipshausen im Kirchenkreis Peine.

Literatur

  • Verein der Heimatgeschichte Edemissen e.V.: Die Gemeinde Edemissen, Sutton 2007. ISBN 978-3-86680-202-5
  • Jürgen Dieckhoff: Edemissen - Wohlfühlgemeinde, Gemeinde Edemissen 1999
  • Gerhard Himmelmann: Geschichten aus der Geschichte, Festschrift zur 800-Jahr-Feier von „rithusen“-Rietze, Selbstverlag 1996

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Strecke für die Via Romea festgelegt. „Braunschweiger Zeitung“ vom 23. Juli 2008
  2. Via Romea führt durch Hornburg. „Braunschweiger Zeitung“ vom 12. März 2008
  3. Der Erfinder einer neuen Pilger-Route. „Braunschweiger Zeitung“ vom 17. November 2008
  4. Via Romea im Herzen unserer Region. „Braunschweiger Zeitung“ vom 30. Januar 2009
  5. Brücken zwischen Völkern bauen. „Braunschweiger Zeitung“ vom 31. Januar 2009
  6. Pilgerweg auf Kirchentag in München vorstellen. „Braunschweiger Zeitung“ vom 2. Januar 2010
  7. Ein Geschenk des Himmels. „Braunschweiger Zeitung“ vom 23. Januar 2010
  8. Tourismus und Pilgerweg. „Braunschweiger Zeitung“ vom 13. Februar 2010
  9. Auf den Spuren von Abt Albert. „Braunschweiger Zeitung“ vom 16. Juni 2010
  10. Ein Pilger auf den Spuren von Abt Albert. „Braunschweiger Zeitung“ vom 16. Juni 2010
  11. Rietze bietet Rast für moderne Wanderer auf altem Pilgerweg. „Braunschweiger Zeitung“ vom 21. Juli 2011
  12. Pilgergruppe erkundete die „Via Romea“. „Braunschweiger Zeitung“ vom 28. Oktober 2011

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