- Eduard Lohse
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Eduard Lohse (* 19. Februar 1924 in Hamburg) ist ein lutherischer Theologe und Altbischof der Hannoverschen Landeskirche.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Lohse besuchte die Gelehrtenschule des Johanneums in Hamburg (Abitur 1942) und leistete von 1942 bis 1945 Militärdienst als Schnellbootkommandant in der Kriegsmarine. Von 1945 bis 1949 studierte er Theologie an der Kirchlichen Hochschule Bethel und an der Georg-August-Universität Göttingen. Von 1950 bis 1953 war er als Konviktsinspektor an der dann in die Universität Hamburg eingegliederten Kirchlichen Hochschule in Hamburg, als Vikar und Hilfsprediger tätig. 1953 habilitierte er sich an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und war dort Privatdozent für Neues Testament. Von 1956 bis 1971 war er Professor für Neues Testament, zunächst an der Universität Kiel (bis 1964), dann von 1964 bis 1971 an der Georg-August-Universität Göttingen; im akademischen Jahr 1970/71 war er ihr Rektor. Am 24. November 1970 wurde er zum Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers gewählt. Er trat dieses Amt nach Ablauf seines Rektorats im Sommer 1971 an und bekleidete es bis 1988. 1988 wurde er auch Präsident des Weltbundes der Bibelgesellschaft. Von 1979 bis 1985 war er Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). In seine Zeit als Vorsitzender des Rates der EKD und der Deutschen Bibelgesellschaft fiel die Revision der Lutherbibel.
Eduard Lohse ist der ältere Bruder des Hamburger Theologen Bernhard Lohse und Vater des Humanmediziners und Pharmakologen Martin Lohse.
Ämter und Auszeichnungen
- Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (seit 1969)
- Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche in Deutschland VELKD (1975-1978)
- Abt des Klosters Loccum (1977-2000) jetzt Alt-Abt des Klosters
- Vorsitzender des Universitätsbundes Göttingen (ab 1977)
- ordentliches Mitglied der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft (1978)
- Ratsvorsitzender der EKD (1979-1985)
- Niedersachsenpreis in der Kategorie Kultur (1979, für seine Verdienste als Vorsitzender des Evangelischen Bibelwerks)
- Ehrendoktorwürde des lutherischen Mühlenberg-Colleges in Allentown (Pennsylvania) (1979)
- Ehrendoktorwürde der Universität Glasgow (1981)
- Gastvorlesungen an der päpstlichen Universität Gregoriana in Rom
- ordentliches Mitglied der Accademia Mediterranea delle Scienze (1982)
- Göttinger Edith-Stein-Preis (1995) http://de.wikipedia.org/wiki/Edith-Stein-Preis
- Auszeichnung mit dem Dr. Leopold-Lucas-Preis (2007)
Werke (Auswahl)
- Die Entstehung des Neuen Testaments, Kohlhammer, Stuttgart 2001
- Grundriß der neutestamentlichen Theologie, Kohlhammer, Stuttgart 1998
- Theologische Ethik des Neuen Testaments, Kohlhammer, Stuttgart 1988
- Die Offenbarung des Johannes, NTD 11, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 1993
- Umwelt des Neuen Testaments, NTD Ergänzungsreihe 1, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000
- Der Brief an die Römer, KEK 4, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2003
- Die Briefe an die Kolosser und Philemon, KEK 9/2, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1977
Weblinks
- Literatur von und über Eduard Lohse im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Ratsvorsitzende der EKD:
Theophil Wurm (1945–1949) | Otto Dibelius (1949–1961) | Kurt Scharf (1961–1967) | Hermann Dietzfelbinger (1967–1973) | Helmut Claß (1973–1979) | Eduard Lohse (1979–1985) | Martin Kruse (1985–1991) | Klaus Engelhardt (1991–1997) | Manfred Kock (1997–2003) | Wolfgang Huber (2003–2009) | Margot Käßmann (2009–2010) | Nikolaus Schneider (seit 2010)Vorsitzende des Kirchenbundes der DDR:
Albrecht Schönherr (1969–1981) | Werner Krusche (1981–1982) | Johannes Hempel (1982–1986) | Werner Leich (1986–1990) | Christoph Demke (1990–1991)
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