Eduard Pütsep

Eduard Pütsep

Eduard Pütsep (* 21. Oktober 1898 in Vastseliina Vald, Estland; † 22. August 1960 in Kuusamo, Finnland) war ein estnischer Ringer und Olympiasieger.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Eduard Pütsep begann in seinem Heimatort mit Ringen, wechselte nach den ersten größeren Erfolgen zum Sportclub „Kalev“ Tallinn, wo er sich zu einem Weltklasseringer im griechisch-römischen Stil entwickelte. Im Jahre 1921 wurde er erstmals estnischer Meister in diesem Stil im Federgewicht. Ein Jahr zuvor hatte Eduard schon an den Olympischen Spielen in Antwerpen teilgenommen. Im Federgewicht erreichte er dabei mit drei Siegen einen guten 5. Platz bei 21 Teilnehmern.

1921 startete Eduard bei der Weltmeisterschaft in Helsinki im Federgewicht. Das Reglement war damals noch nicht ausgereift. So kam Eduard mit drei Siegen und drei Niederlagen auf den 4. Platz, wobei die Ringer gegen die er verlor, Kalle Anttilla und Aleksanteri Toivola aus Finnland und Erik Malmberg aus Schweden, alles sehr erfolgreiche Ringer bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften waren. 1922 wurden in Stockholm noch einmal Weltmeisterschaften durchgeführt. Es waren die letzten vor einer langen Pause bis 1950. Ab 1925 fanden aber regelmäßig Europameisterschaften statt, die im griechisch-römischen Stil aber den Rang von Weltmeisterschaften hatten, denn die europäischen Ringer waren in dieser Stilart von 1925 bis 1950 ohne Zweifel in der Welt tonangebend. Eduard hatte sich im Vergleich zu den Vorjahren noch einmal stark verbessert und kam in der neu eingeführten Bantamgewichtsklasse mit bemerkenswerten Siegen über Kaarlo Mäkinen aus Finnland und Aage Torgensen aus Dänemark auf den 2. Platz.

1924 feierte Eduard Pütsep den größten Erfolg seiner Ringerlaufbahn. Mit sechs Siegen wurde er in Paris in überlegenem Stil Olympiasieger im Bantamgewicht. Seine härtesten Rivalen waren dabei Anselm Ahlfors und Väinö Ikonen, beide aus Finnland, die aber seinen Sieg nicht verhindern konnten.

Den nächsten Start bei einer internationalen Meisterschaft absolvierte Eduard erst bei der Europameisterschaft 1927 in Budapest. Er erlitt dabei im Finale eine Niederlage gegen den temperamentvollen Italiener Giovanni Gozzi und kam auf den 2. Platz.

Bei den Olympischen Spielen 1928 in Amsterdam gelangen Eduard zunächst drei Siege. Er musste dann aber nach einer überraschenden Niederlage gegen Hermann Andersen aus Dänemark wegen des Erreichens von sechs Fehlpunkten ausscheiden, obwohl unter den von ihm besiegten Ringern auch der spätere Olympiasieger Kurt Leucht aus Deutschland war. In der Endabrechnung landete er auf dem 6. Platz.

Eduard Pütsep beendete danach seine Laufbahn als aktiver Ringer und wurde 1930 Trainer der lettischen Ringernationalstaffel. Er führte dabei Ringer wie Alberts Zvejnieks, Georgs Ozoliņš und vor allem Edvins Bietags in die europäische Spitzenklasse. 1939 verließ Eduard Pütsep Estland und lebte bis zu seinem Tode im Jahr 1960 im finnischen Kuusamo.

Die Ergebnisse der internationalen Meisterschaften an denen er teilnahm, sind aus dem folgenden Abschnitt zu ersehen.

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, GR = griechisch-römischer Stil, Ba = Bantamgewicht, Fe = Federgewicht, damals bis 58 kg bzw. 62 kg Körpergewicht)

Quellen

  • Documentation of International Wrestling Championships der FILA, 1976
  • International Wrestling Database der Universität Leipzig

Weblinks


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