- Elisabeth Eidenbenz
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Elisabeth Eidenbenz (* 12. Juni 1913[1] in Wila[2]; † 23. Mai 2011 in Zürich[3]; heimatberechtigt in Zürich[4]) war eine Schweizer Erzieherin. Sie wurde als Gerechte unter den Völkern geehrt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach der Niederlage der Republikaner im Spanischer Bürgerkrieg gegen die Franco-Truppen begab sich die junge Schweizer Lehrerin Elisabeth Eidenbenz 1939 nach Südfrankreich und kümmerte sich um die Flüchtlinge, die dort zu Zehntausenden unter unvorstellbaren Bedingungen lebten. Elisabeth Eidenbenz war entsetzt über die Lebensbedingungen der schwangeren Frauen und Kinder. In Elne, südlich von Perpignan, fand sie ein altes Gebäude, in dem eine Schweizer Entbindungsklinik eingerichtet wurde, die diese Frauen aufnahm. Von Dezember 1939 bis Ostern 1944, als der Betrieb eingestellt wurde, kamen dort beinahe 600 Kinder zur Welt.
Am Wochenende vor Ostern 2002 kehrten rund sechzig von ihnen zurück, um La Señorita zu ehren, wie sie von den Überlebenden noch heute genannt wird. Darunter waren Spanier, Juden und Roma, von denen einige Elisabeth Eidenbenz ihr Leben verdanken.
Elisabeth Eidenbenz liess sich 1946 in Österreich nieder und kümmerte sich dort um Flüchtlingskinder aus Osteuropa.[5] Für ihren Mut und ihre aussergewöhnliche Entschlossenheit wurde ihr vom israelischen Generalkonsul der Ehrentitel Gerechte unter den Völkern verliehen.
Anfang April 2006 wurde ihr in der Spanischen Botschaft in Wien das Goldene Ehrenkreuz des Ordens Civil de la Solidaridad verliehen. Sie ist Ehrenbürgerin der Stadt Elne.
Ende Mai 2007 wurde sie von der französischen Regierung in die Ehrenlegion aufgenommen.
Ende 2009 wurde sie vom Gemeinderat Wila mit dem Preis «Preis für besondere Verdienste» geehrt.[6]
Elisabeth Eidenbenz lebte von 2009 bis zu ihrem Tod 2011 in einem Altersheim in Zürich.[7] Am 27. Mai 2011 wurde ihre Urne auf dem Friedhof Witikon Kirchhof beigesetzt.[8] Sie verstarb im Alter von 97 Jahren.
Dokumentation
- Ein Herz für Kinder – Eine Schweizer Retterin im Zweiten Weltkrieg in: Schweizer Fernsehen 2004; Online-Video (31:23 Minuten)
Weblinks
- Insel des Friedens mitten im Krieg in: Kulturzeit vom 26. April 2007; Online-Video (7:18 Minuten)
- «Ich habe das getan, was getan werden musste» in: Schweizer Familie vom 27. Mai 2009; Archiv-Kopie
- Ralph Hug – Eine Gerechte unter den Völkern. In der Wochenzeitung vom 2. Juni 2011, abgerufen am 6. Juli 2011.
Einzelnachweis
- ↑ Geburtsdatum gemäss Gemeinde Wila
- ↑ Eidenbenz, Elisabeth in: Archiv für Zeitgeschichte Zürich, abgerufen am 29. Mai 2011
- ↑ Elisabeth Eidenbenz n’est plus. In: L’Indépendant. 24. Mai 2011, abgerufen am 1. Juni 2011.
- ↑ Bestattungen und Beisetzungen. In: Neue Zürcher Zeitung. 26. Mai 2011, S. 18.
- ↑ Nachruf und Vita, abgerufen am 4. Juni 2011 (französisch)
- ↑ Zwei Frauen für Verdienste geehrt in: Tages-Anzeiger vom 4. Januar 2010
- ↑ 600 Kindern auf die Welt geholfen. in: Zürcher Oberländer vom 24. April 2009 (PDF, Seite 7); Archiv-Kopie
- ↑ Bestattungen und Beisetzungen vom Freitag, den 27. Mai 2011: Eidenbenz, Elisabeth, Jg. 1913, von Zürich, 8032 Zürich, Freiestrasse 65. 14.00 Uhr Urnenbeisetzung im Friedhof Witikon Kirchhof, anschliessend Abdankung in der Alten ref. Kirche Witikon. In: kirche-zh.ch vom Mai 2011
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