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Stadt Elista
ЭлистаFlagge Wappen Föderationskreis Südrussland Republik Kalmückien Bürgermeister Wjatscheslaw Namrujew Gegründet 1865 Stadt seit 1930 Fläche 208 km² Höhe des Zentrums 120 m Bevölkerung 103.728 Einw. (Stand: 2010) Bevölkerungsdichte 499 Ew./km² Zeitzone UTC+4 Telefonvorwahl (+7)84722 Postleitzahl 3580xx Kfz-Kennzeichen 08 OKATO 85 401 Website http://www.elista.org Geographische Lage Koordinaten 46° 19′ N, 44° 16′ O46.31666666666744.266666666667120Koordinaten: 46° 19′ 0″ N, 44° 16′ 0″ O Republik KalmückienListe der Städte in Russland Elista (russisch Элиста́, kalmückisch Элст/Elst) ist die Hauptstadt der Teilrepublik Kalmückien im Süden Russlands. Sie hat 104.000 Einwohner (Stand: 2010) und liegt im Westen Kalmückiens in den Jergenihügeln, mitten in einer Steppenlandschaft zwischen Wolgograd im Norden und dem Kaspischen Meer im Süden.
Elista Klimadiagramm (Erklärung) J F M A M J J A S O N D 25-3-918-2-8175-322165372411502816403118313017292412231452860291-4Temperatur in °C, Niederschlag in mm Quelle: Roshydromet Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das heutige Elista wurde 1865 gegründet und war ursprünglich eine kleine Siedlung innerhalb des Gouvernements Astrachan des Russischen Kaiserreichs. Der Name Elista ist ein Hydronym des nahen Flüsschens, dessen Name wiederum kalmückischen Ursprungs ist und so viel wie „Sand“ oder „sandig“ bedeutet. Bis zur Oktoberrevolution 1917 hatte Elista im Wesentlichen nur als Viehhandelsplatz Bedeutung.
1927 begann die Errichtung einer Stadt auf Basis des bestehenden Dorfes. Bereits 1928 wurde Elista zur Hauptstadt der neu gebildeten Kalmückischen Oblast erklärt und erhielt 1930 das Stadtrecht. 1935 wurde die Kalmückische Oblast zur Autonomen Sowjetrepublik Kalmückien, deren Hauptstadt Elista wurde.
Am 13. August 1942 wurde Elista von deutschen Truppen der Heeresgruppe A besetzt. Diese befanden sich auf dem Vormarsch entlang der Nordflanke des Kaukasus Richtung Kaspisches Meer. Da die deutsche Offensive im Südosten der Ostfront im Dezember 1942 endgültig zum Stillstand kam (die deutschen Truppen entlang des überdehnten Frontverlaufs waren nicht mehr in der Lage, den sich verstärkenden Widerstand der sowjetischen Streitkräfte zu durchbrechen), wurde Elista am 1. Januar 1943 von der Armeegruppe Hoth geräumt und in Brand gesteckt. Die deutschen Truppen mussten sich in der Folge schrittweise immer weiter nach Westen zurückziehen.[1]
Zwischen 1944 und 1957 wurden die Kalmücken auf Anweisung Stalins nach Sibirien vertrieben, da ihnen Kollaboration mit der deutschen Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs vorgeworfen wurde. In dieser Zeit trug Elista den Namen Stepnoi (Степной, zu deutsch „Steppenstadt“). 1958, ein Jahr nach der Rehabilitation der Kalmücken, wurde die Autonome Sowjetrepublik Kalmückien wieder gebildet.
Wirtschaft und Verkehr
Die Stadt dient vor allem als Verwaltungs-, Bildungs- und Handelszentrum. Die Industrie spielt hier nur eine untergeordnete Rolle und besteht vorwiegend aus kleineren Betrieben der Lebensmittelverarbeitung. Insgesamt ist Kalmückien landwirtschaftlich dominiert und zählt damit zu den ärmsten Regionen Russlands.
Straßenverbindungen
Die wichtigste Straßenverbindung von und nach Elista ist die Magistrale M6.
Eisenbahnverbindungen
Elista besitzt einen Bahnhof; seit 2008 gibt es jedoch keinen Personenverkehr von oder nach Elista mehr. Vor 2006 war Elista Endpunkt einer Strecke von Stawropol, und bis 2008 gab es umsteigefreie Kurswagen Moskau–Elista, die ab dem Moskauer Pawelezer Bahnhof verkehrten.
Vor der Finanzkrise 2008 gab es Pläne, neue Bahnverbindungen nach Astrachan und Wolgograd zu bauen; erstere Verbindung würde den Transit von Waren aus China/Zentralasien ans Schwarze Meer bedeutend beschleunigen, zweitere Linie könnte helfen, den Bustransport zu reduzieren; beide Projekte mit 240 bzw. 180 Kilometern Länge sind jedoch momentan nicht in konkreter Planung und werden in absehbarer Zeit kaum verwirklicht.[2][3]
Flughafen
Elista besitzt einen kleinen Flughafen, welcher drei mal in der Woche von Moskau-Domodedowo aus angeflogen wird[4].
Kultur, Sehenswürdigkeiten und Bildung
Als Hauptstadt der Kalmücken ist Elista eine der wenigen Großstädte Russlands mit einer buddhistisch geprägten Kultur. Unter anderem steht hier mit rund neun Metern die gegenwärtig höchste Buddha-Statue Europas; sie wurde Ende 2005 zusammen mit einem neuen buddhistischen Tempel (Churul) fertiggestellt.[5]
Seit den 1990er-Jahren gilt Elista zudem als Schach-Zentrum mit einem vom langjährigen Republikspräsidenten und Schachspieler Kirsan Iljumschinow initiierten Geschäfts- und Hotelzentrum Chess City. Dieses wurde 1998 fertiggestellt und war im gleichen Jahr Austragungsort der Weltschacholympiade. Im September und Oktober 2006 wurde dort der Vereinigungskampf der beiden Schachweltmeistertitel – Klassischer Weltmeister Wladimir Kramnik und FIDE-Weltmeister Wesselin Topalow – ausgetragen.
Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten in Elista zählt der Park Druschba (zu deutsch „Freundschaft“) mit einem 1965 errichteten Kriegsmahnmal, sowie ein vom Bildhauer Ernst Neiswestny entworfenes Denkmal zur Erinnerung an die Vertreibung des kalmückischen Volkes in der Nachkriegszeit.
Die einzige Hochschule in Elista ist die Staatliche Kalmückische Universität. Zu den weiteren Bildungseinrichtungen zählen ein Automobiltechnikum, ein medizinisches College sowie mehrere Berufsschulen, Lyzeen und Gymnasien.
Söhne und Töchter der Stadt
- Kirsan Iljumschinow (* 1962), Präsident der Republik Kalmückien, Präsident der FIDE
- Baira Kowanowa (* 1987), Schachspielerin
- Sanan Sjugirow (* 1993), Schachgroßmeister
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Kriegstagebuch des OKW, Hg. Percy Ernst Schramm, Band 5.1. (1. Halbjahr 1943), München 2005, S. 10ff.
- ↑ http://www.kommersant.ru/doc.aspx?DocsID=663666
- ↑ http://www.elista.org/elista/kalmyikiya-predstavit-na-forume-v-sochi-proekt-manyichskogo-sudohodnogo-k-3.html
- ↑ http://www.rusline.aero/regular.html Stand 5. März 2011
- ↑ BBC News, 27. Dezember 2005
Weblinks
- Eintrag über Elista auf mojgorod.ru (russisch)
- Inoffizielle Stadtwebsite (russisch)
Hauptstadt: Elista
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