- Erfurter Akademie
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Die Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt ist eine seit 1754 bestehende wissenschaftliche Einrichtung.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Schon unter dem Schüler von Leibniz und kurmainzischem Statthalter Erfurts (1702 bis 1717), dem Reichsgrafen Philipp Wilhelm von Boineburg, sollte in Erfurt eine Akademie der Wissenschaften nach Pariser Vorbild ins Leben gerufen werden. Dies konnte jedoch zu Boineburgs Lebzeiten nicht mehr verwirklicht werden.
Dem Erfurter Universitätsprofessor Andreas Elias Büchner gelang es von 1736 bis 1745 den Sitz der 1652 in Schweinfurt gegründeten heute in Halle ansässigen Deutschen Akademie der Wissenschaften nach Erfurt zu holen. Ihre Bibliothek und ihre Sammlungen verblieben noch bis 1805 in Erfurt.
Erst mit dem 19. Juli 1754, als der kurfürstliche Landesherr, der Mainzer Erzbischof Johann Friedrich von Ostein (1743-1763), den Stiftungsbrief für die Churfürstlich-Mayntzische Gesellschaft oder Academie nützlicher Wissenschaften zu Erfurt aushändigte, war das die Geburtsstunde der heutigen Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt.
Somit ist die Akademie gemeinnütziger Wissenschaften die drittälteste ihrer Art in Deutschland nach der 1700 gegründeten Kurfürstlich-Brandenburgischen Societät der Wissenschaften zu Berlin und der 1751 gegründeten Göttinger Akademie.
Erster Sekretär der neu gegründeten Akademie war der Erfurter Universitätsprofessor Johann Wilhelm Baumer. Nachdem Baumer im Jahr 1765 Erfurt verließ, ebbte die wissenschaftliche Tätigkeit ab. Erst auf Initiative des aufgeklärten kurmainzischen Statthalter Erfurts, dem Freiherrn Karl Theodor von Dalberg erlebte die Akademie mit seiner Ernennung zum Spezialprotektor im Jahre 1775 eine zweite Blütezeit.
Namen der Akademie
- 1754: Churfürstlich Mayntzische Academie nützlicher Wissenschaften (auch Academiae Electoralis Moguntinae Scientiarum genannt)
- 1802 bis 1806: Academie nützlicher Wissenschaften (auch Akademie der Wissenschaften bzw. Académie des sciences genannt)
- 1814: Königlich Preußische Academie nützlicher Wissenschaften zu Erfurt
- 1819: Königliche Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt
- 1918: Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt
Präsidenten der Akademie
(mit ihrer Amtszeit)
- 1754–1763 Johann Daniel von Lincker und Lützenwick (1708–1771), Kammerdirektor
- 1763–1783 Hieronymus Friedrich Schorch (1692–1783), Jurist
- um 1785/1792–1809 Karl Friedrich von Dacheröden (1732–1809) Kammerpräsident
- 1816–1817 Dorotheus Ludwig von Keller (1757–1827), Regierungspräsident, preußischer Staatsminister
- 1829–1848 Karl Albert von Kamptz (1769–1849), preußischer Staatsminister
- 1850–1873 Adalbert Prinz von Preußen (1811–1873)
- 1874–1902 Georg Ernst Prinz von Preußen (1826–1902)
- 1903–1906 Albrecht Friedrich Prinz von Preußen (1837–1906), Regent des Herzogtums Braunschweig
- 1907–1908 Friedrich Heinrich Prinz von Preußen (* 1871)
- 1909–1925 Friedrich Wilhelm Prinz von Preußen (1880–1925)
- 1930–1945 Johannes Biereye (1860–1949), Gymnasialprofessor
- seit 1991 Werner Köhler (* 1929), Universitätsprofessor, Mediziner
Ehrenmitglieder (aktuell)
- Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Sir Henry Chadwick, Oxford
- Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. mult. Karl Kardinal Lehmann, Mainz
- Prof. Dr. Helmut Patzer, Erfurt
- Prof. Dr. Dr. Adolar Zumkeller OSA, Rom
Bedeutende Mitglieder
Siehe auch Kategorie:Mitglied der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften.
- Jöns Jakob Berzelius (1779–1848)
- Fürst Otto von Bismarck (1815–1898)
- Gebhard Leberecht von Blücher (1742–1819)
- Ernst Florens Friedrich Chladni (1756–1827)
- Wilhelm Dörpfeld (1853–1940)
- Johann Georg Eck (1745–1808)
- Rudolf Eucken (1846–1926)
- Paul Johann Anselm von Feuerbach (1775–1833)
- Joseph Louis Gay-Lussac (1778–1850)
- August Wilhelm Antonius Neithart von Gneisenau (1760–1831)
- Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832)
- Johann Christoph Gottsched (1700–1766)
- Jacob Grimm (1785–1863)
- Karl August von Hardenberg (1750–1822)
- Sir Friedrich Wilhelm Herschel (1738–1822)
- Christian Gottlob Heyne (1729–1812)
- Christoph Wilhelm Hufeland (1762–1836)
- Alexander von Humboldt (1769–1859)
- Wilhelm von Humboldt (1767–1835)
- Werner Jaeger (1888–1961)
- David Ferdinand Koreff (1783–1851)
- Heinrich Wilhelm Olbers (1758–1840)
- Jacques Quételet (1796–1874)
- Carl Christian Rafn (1795–1864)
- Carl Robert (1850–1922)
- Christian Gotthilf Salzmann (1744–1811)
- Friedrich Schiller (1759–1805)
- Heinrich Friedrich Karl Freiherr vom Stein (1757–1831)
- Louis Jacques Thénard (1777–1857)
- Georg Freiherr von Vega (1754–1802)
- Arthur Wellesley, 1. Herzog von Wellington (1769–1852)
- Christoph Martin Wieland (1733–1813)
- Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff (1848–1931)
Weblinks
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