Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium Bonn

Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium Bonn
Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium
Ema-bonn.jpg
Schulform Gymnasium
Gründung 1882
Ort Bonn
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 43′ 47,2″ N, 7° 5′ 21,8″ O50.7297888888897.0893861111111Koordinaten: 50° 43′ 47,2″ N, 7° 5′ 21,8″ O
Schüler 1111
Lehrer 83
Leitung Uwe Bettscheider
Website www.ema-bonn.de

Das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium (EMA) ist eines der ältesten städtischen Bonner Gymnasien. Es wurde 1882 unter dem Namen Höhere Bürgerschule gegründet und 1938 nach dem Bonner Publizisten, Historiker und Dichter Ernst Moritz Arndt umbenannt.

Inhaltsverzeichnis

Schülerschaft und Personal

Die Schule ist vierzügig angelegt und wird von 1111 Mädchen und Jungen besucht, darunter sind ungefähr sechs Prozent Ausländer (Stand: August 2008). Seit längerem treten jährlich jeweils 120 Fünftklässler und 15–20 Realschulabsolventen (Jahrgangsstufe 11) neu in die Schule ein (Stand: 8/2008). Es arbeiten 83 Lehrer, acht Referendare, zwei Sekretärinnen, ein Schulverwaltungsassistent und ein Hausmeister am EMA (Stand 8/2008). Schulleiter ist seit Februar 2006 Uwe Bettscheider. Die Schule verfügt über eine Aula mit 800 Sitzplätzen, zwei Turnhallen, eine Gymnastikhalle sowie einen Sportplatz, welcher Ende 2006 einen Kunstrasen bekam.

Schulische Schwerpunkte

Schwerpunkte des schulischen Profils bilden der mathematisch-naturwissenschaftliche und der musische Bereich.

Seit Sommer 2002 ist die Schule Mitglied im „Verein mathematisch-naturwissenschaftlicher Excellence-Center an Schulen (MINT-EC)“ und darf damit die Bezeichnung „MINT-EC-Schule“ führen. Die mathematisch-naturwissenschaftliche Fachprofilklasse ist seit Beginn des Schuljahrs 2002/03 Bestandteil des Schulprogramms.

Das EMA war nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur Enttypisierung der Gymnasien Anfang der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts mathematisch-naturwissenschaftlich ausgerichtet. Dazu kam seit den 60er Jahren die nachhaltige Entwicklung des musischen Bereiches, hauptsächlich der Musik.

Das Angebot im Wahlpflichtbereich II ist seit dem Schuljahr 2001/02 erweitert um das Fach „Musisches Gestalten“. Im Wechsel mit dem Helmholtz-Gymnasium bietet das EMA einen schulübergreifenden Leistungskurs Musik an, der von Schülern aus dem ganzen Bonner Raum besucht wird. Darüber hinaus gibt es verschiedene weitere Angebote im kreativen Bereich: drei Chöre und sechs Instrumental-Ensembles, Tanz-AG, Theater-Workshop (zuletzt eine Aufführung von „Ring frei! ... für die Liebe“ gemeinsam mit dem Stück „Auf einem persischen Markt“ der Klasse 6a beim Festival Bonner Schulkultur im November 2005), Kurse „Kreatives Schreiben“ und Rhetorik-AG ab Klasse 7, Literatur-, Instrumental- und Vokalkurse in der Sekundarstufe II.

Als Fremdsprachen werden Englisch, Französisch und Latein unterrichtet. In der Sekundarstufe II können Englisch und Französisch als Grund- und Leistungskurse bis zum Abitur gewählt werden; Leistungskurse in Französisch werden in Kooperation mit dem Helmholtz-Gymnasium eingerichtet. Zusätzlich gefördert wird dieses Fremdsprachenangebot durch Sprachaustauschprogramme mit Partnerschulen in Bolton/England, Frankreich und Rom/Italien.

Besondere Aktivitäten

Teilnahme an schulischen Wettbewerben

Bei der Landesrunde der Mathematik-Olympiade zählen die Schüler des EMA regelmäßig zu den erfolgreichsten in NRW.

Musik

Das Gymnasium hat eine erfolgreiche Big Band, die erste Preise auf Landesebene gewann. Das Jugend-Sinfonieorchester Bonn hat seinen Sitz am EMA, das EMA ist einer der drei Träger des Orchesters. Im EMA-Orchester wirken viele Preisträger von „Jugend musiziert“ mit. In Verbindung von künstlerischer Leistung und sozialem Engagement produzierte der EMA-Chor drei von sieben CDs (Haydns „Schöpfung“, Mozarts „c-Moll-Messe“ und Mozarts „Requiem“) für die CD-Reihe „Klassik für Menschenrechte“, die bisher mehr als eine halbe Million Euro für Hilfsprojekte in der Dritten Welt eingespielt hat.

Ruder-Club

Der „Gymnasial-Ruder-Club am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium Bonn“ des EMA ist eine Vereinigung von Schülern des EMA als nicht eingetragener Verein und wurde 1906 von zwei Schülern gegründet. Dies macht ihn zu einem der ältesten Schülerruderclubs in Bonn. Die Leitung des Vereins ist einem Vorstand aus dem Kreise der Schüler übertragen, dessen Arbeit von einem Lehrer (dem Protektor) beratend begleitet wird.

Das erste Bootshaus lag als „schwimmendes“ Bootshaus linksseitig oberhalb der Kennedybrücke im Rhein, dann zog der Verein in ein vereinseigenes Bootshaus auf einem seinerzeit städtischen Grundstück auf dem Gelände des Bundestages um, bezog dann eine Halle im Gebäude des Bonner Rudervereines und zog im September 2005 zusammen mit dem Ruderclub des Friedrich-Ebert-Gymnasiums in eine Halle des Bootshauses des Universitäts-Ruderclubs auf der Beueler Rheinseite um. Aktivitäten sind neben Stegfahrten auf dem Rhein und der Teilnahme an Schülerregatten vor allem die Durchführung von Wanderfahrten auf Flüssen in Deutschland und dem europäischen Ausland (so u.a. Frankreich, Polen, Irland).

Schulsanitätsdienst

Seit einigen Jahren existiert am EMA ein Schulsanitätsdienst, welcher die Erstversorgung Erkrankter und Verletzter ermöglicht. Der Sanitätsdienst besteht aus bis zu 10 Schülern welche alle mindestens in erweiterter Erster Hilfe ausgebildet sind. Einige der Schüler sind auch Mitglieder in Hilfsorganisationen und haben zum Teil sogar eine rettungsdienstliche Qualifikation wie den Rettungshelfer oder Rettungssanitäter. Alarmiert werden die Sanitäter durch das Sekretariat über ein Mobiltelefon.

Soziales Engagement

Seit 1990 leisten EMA-Schüler Hilfe für eine Schule in Cusco/Peru. Neben der Versorgung mit den nötigsten Lebensmitteln geht es den Schülern darum, in Zusammenarbeit mit dem „Deutsch-Peruanischen Freundschafts- und Kulturkreis e. V.“ durch das Sammeln von Geldspenden und durch den Verkauf des EMA-Kunstkalenders (seit 2004/05) Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.

Seit zwei Jahren werden Schüler als Streitschlichter ausgebildet.

Auf dem Schulgelände befindet sich ein Exemplar der seltenen Spezies Ginkgo biloba, welches allerdings durch einen Beschluss im Bonner Stadtrat im Jahr 2011 entfernt werden soll.[1]

Besondere Ausstattungen

Seit 1932 besitzt das EMA ein eigenes Schullandheim in Aremberg/Antweiler in der Eifel. Es wurde damals in Eigeninitiative von Lehrern, Schülern und Eltern errichtet und wird heute vom EMA zusammen mit dem Friedrich-Ebert-Gymnasium über den gemeinsamen Träger Verein Jugendheim Aremberg e.V. betrieben. Er hat in den letzten Jahren erhebliche Finanzmittel – ausschließlich Spenden – in die Sicherung der Bausubstanz und die Renovierung des Hauses investiert und es damit langfristig gesichert.

Seit Oktober 1996 gehört das EMA zu den Projektschulen NRW „Schulen ans Netz“. Aufgrund von Elternspenden kann seit Anfang November 1996 ein Internetraum benutzt werden. Das EMA war seit August 2000 lokale Stützpunktschule der „e-nitiative.nrw“ in Bonn. Seit 1996 besteht eine schulische Homepage.

Die Schülerbibliothek ist Arbeitsraum mit Präsenzbibliothek vor allem für die Oberstufenschüler des EMA. Anfang 2005 wurde die elektronische Erfassung aller Bücher und anderer Medien – etwa 3500 – beendet. Neben moderner und klassischer Literatur enthält die Schülerbibliothek Nachschlagewerke, Wörterbücher und Zeitschriften. Sie wird laufend aus Mitteln des Fördervereins und aus Stiftungen der Eltern ergänzt.

Lehrerausbildung

Die Ausbildung der Lehramtsanwärter wird vom direkt benachbarten Studienseminar Bonn/Troisdorf und der Schule gemeinsam getragen. Das EMA ist auch Ausbildungsschule der Universität Bonn für Lehramtsstudenten.

Zusammenarbeit mit außerschulischen Institutionen

  • Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, insbesondere zur Naturwissenschaftlichen und Mathematischen Fakultät sowie zu den beiden Theologischen Fakultäten und zum Fachbereich Geographie; die Zusammenarbeit wurde im Jahr 2004 durch einen formellen Kooperationsvertrag zwischen EMA und Universität geregelt
  • Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Maastricht, Fachhochschule Koblenz/Remagen und Fachhochschule für Wirtschaft und Technik in Saarbrücken und der Universität Duisburg-Essen
  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln-Porz und Universität Bonn (FB Geographie) im Projekt „Fernerkundung in Schulen“ seit 2006
  • Schulbrücke Weimar der Deutschen Nationalstiftung seit 2002: Arbeitswoche mit Schülern aus Paris, Warschau, Berlin-Mitte und EMA Bonn
  • „Kreatives Schreiben“ in Zusammenarbeit mit dem Bonner General-Anzeiger, der FAZ und anderen Institutionen
  • Zusammenarbeit auf der Grundlage von Kooperationsvereinbarungen mit der Bonner Firma Moeller (seit 2004) und der Deutschen Telekom Hauptverwaltung (seit 2005)
  • Teilnahme am RAFT-Projekt – federführend für Schulen in Bonn – der Europäischen Kommission in Luxemburg 2002/2003 in Kooperation mit der Fraunhofer Gesellschaft, den Universitäten Bratislava, Dundee und Glasgow und kanadischen Institutionen in New Brunswick
  • Teilnahme am infoschul II-Projekt „erdkunde online“ in Zusammenarbeit mit drei Berliner Schulen und Schulen aus Neustadt/Wied, Diepholz, Bergisch-Gladbach-Paffrath und Göttingen
  • Kooperation mit der regio it Aachen seit 2006

Schularchiv

Aus der über 120-jährigen Geschichte des EMA sind vielfältige Archivalien überliefert; sie werden in der Schule selbst, im Stadtarchiv Bonn sowie in den Hauptstaatsarchiven Düsseldorf und Koblenz aufbewahrt. Nach dem Umbau des ehemaligen Fahrradkellers der Schule steht seit Ende 1998 neben einem Oberstufen-Mehrzweckraum ein zentraler Archivraum zur Verfügung.

Bekannte ehemalige Schüler und Lehrer

Literatur

  • Ursel und Jürgen Zänker: Bauen im Bonner Raum 49–69. Versuch einer Bestandsaufnahme. In: Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Kunst und Altertum am Rhein. Nr. 21, Rheinland-Verlag, Düsseldorf 1969, S. 97/98 (Führer des Rheinischen Landesmuseums Bonn).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Generalanzeiger, aufgerufen am 1. April 2011]

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