Air Namibia

Air Namibia
Air Namibia
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Air Namibia - Airbus A340-300
IATA-Code: SW
ICAO-Code: NMB
Rufzeichen: Namibia
Gründung: 1947
Sitz: Windhoek,

NamibiaNamibia Namibia

Drehkreuz:

Hosea Kutako International
Flughafen Windhoek-Eros

Heimatflughafen: Hosea Kutako International
Unternehmensform: Staatsunternehmen
IATA-Prefixcode: 186
Leitung: Theo Namases
Mitarbeiterzahl: 600–700 (2009/10)
Umsatz: N$ 1,1 Milliarden (2009/10)
Allianz: keine
Vielfliegerprogramm: reward$
Flottenstärke: 9 (+ 3 Bestellungen)
Ziele: national, regional, kontinental, interkontinental

Air Namibia ist als Flagcarrier die nationale Fluggesellschaft Namibias. Sie hat ihren Sitz in der Hauptstadt Windhoek.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Fluggesellschaft wurde 1947 unter dem Namen South West Air Transport gegründet. 1959 wurde sie mit der Oryx Aviation unter dem Namen Suidwes Lugdiens (Afrikaans für Südwest Luftdienst) zusammengeschlossen. Die kleine Fluggesellschaft Namib Air wurde 1966 eine Tochtergesellschaft von Suidwes Lugdiens. 1978 wurde der Name der gesamten Gruppe zu Namib Air geändert; seit dem Jahr 1991 trägt sie ihren heutigen Namen Air Namibia.

Sitz der Fluggesellschaft ist der Hosea Kutako International Airport (WDH) bei Windhoek.

Flugziele

1982 erwarb die südafrikanische Regierung die Aktienmehrheit und erklärte Namib Air zur Hauptfluggesellschaft des damals von Südafrika verwalteten Namibias. 1989 fanden erste direkte Flüge mit der Boeing 737 zwischen Windhoek, Johannesburg und Kapstadt statt. Die Unabhängigkeit Namibias 1990 ermöglichte eine Ausdehnung des Flugbetriebs. Seit 1990 wird Frankfurt am Main angeflogen, bis Mitte 2009 auch London-Gatwick; inzwischen wird sechsmal in der Woche Frankfurt nonstop bedient. Ab März 2012 soll diese Strecke täglich bedient werden.

Weiterhin werden neben Inlandszielen wie Mpacha (Katima Mulilo), Ondangwa, Oranjemund und Walvis Bay auch Johannesburg und Kapstadt in Südafrika sowie Verbindungen nach Luanda (Angola), Maun (Botsuana) und Victoria Falls (Simbabwe) angeboten.

Seit Oktober 2009 fliegt Air Namibia über Johannesburg sechs Mal pro Woche nach Lusaka in Sambia. Dieser Flug wurde ab September 2011 eingestellt und durch einen tägliche Direktflug ersetzt. Am 20. November 2009 wurde zudem die Verbindung von Windhoek via Johannesburg nach Accra in Ghana mit vier Flügen pro Woche aufgenommen. Die Frequenz wurde im August 2011 auf sechs Flüge in Direktverbindung erhöht.

Zum 27. September 2010 stellt Air Namibia aufgrund finanzieller Probleme die Verbindung von Walvis Bay über Lüderitz und Oranjemund nach Kapstadt ein.[1] Die Teilstrecke Windhoek-HKIA via Lüderitz nach Oranjemund wurde im August 2011 mit vier Flügen pro Woche wieder aufgenommen.

Zum Februar 2011 nahm Air Namibia die Verbindung von Windhoek-Eros nach Rundu auf[2] und stellte zahlreiche nationalen Verbindungen auf Billigtarife um.[3] Zum 14. April 2011 nahm Air Namibia eine Direktverbindung zwischen Johannesburg und Walvis Bay auf.

Zum Oktober 2011 plant Air Namibia Direktverbindungen von Windhoek nach Gaborone (Botsuana), Harare (Simbabwe) und Ondjiva (Angola) aufzunehmen.

Es bestehen Codeshare-Abkommen mit Zambezi Airlines (nach Lusaka) und TAAG (nach Luanda).

Flotte

Für die Langstrecke leaste man 1990 eine Boeing 747 SP von South African Airways. Diese Maschine wurde 1998 durch eine Boeing 767-300 ersetzt. 1999 erwarb Air Namibia eine Boeing 747-400M Combi; neben Passagieren konnte so auch Fracht zugeladen werden. Als sich diese Maschine als zu groß und damit auch zu unwirtschaftlich erwies, wurde sie verkauft und durch zwei geleaste McDonnell Douglas MD-11 abgelöst, diese wiederum nur wenige Monate später durch zwei von der Lufthansa geleaste Airbus A340-300.

Die Strecke nach Frankfurt wird mit dem Airbus A340-300 bedient, nach Südafrika, Walvis Bay und Luanda fliegen die Boeing 737-500 (letzteres einmal wöchentlich mit Airbus A340-300). Alle anderen Strecken werden mit den Beechcraft 1900 bedient.

Seit Februar 2011 setzt Air Namibia sukzessive auf nationalen Verbindungen sowie nach Victoria Falls und Maun Flugzeuge des Typs Embraer ERJ 135 ein.[4] Dieses dienen als Ersatz für die Maschinen des Typs Beechcraft 1900.[5] Die Umstellung soll bis Juni 2011 abgeschlossen werden.

Ende Januar 2011 gab Air Namibia bekannt, dass ab April zwei Airbus A319 genutzt werden, die die beiden Boeing 737 auf den Regionalstrecken ersetzen sollen.

Aktuelle Flotte

Mit Stand Juli 2011 besteht die Flotte der Air Namibia aus nachstehenden Flugzeugen[6][7]:

Flugzeugtyp Aktiv Bestellt Anmerkung
Airbus A319 2 1 seit 7. September 2011[8]
Airbus A340-300 2 2 Fabrik-Auslieferung November 2012[8]
Boeing 737-500 2
Embraer ERJ 135 3 - geleast von einer Air France-Tochter
Gesamt 9 3

Ehemalige Flotte

Ehemalige Flugzeuge der Air Namibia sind[9]:

Flugzeugtyp Anzahl
Airbus A319 1
Beechcraft 1900 2
Boeing 737-200 8
Boeing 737-800 1
Boeing 747-SP/747-300/747-400 7
Boeing 767-300 1
Dash 8-300 1
McDonnell Douglas MD-11 2
Gesamt 23

Finanzen

Air Namibia arbeitet defizitär und kann den Geschäftsbetrieb nur durch Finanzspritzen der Regierung aufrechterhalten. Die Regierung rechtfertigt die Zahlungen mit der Bedeutung von Air Namibia für den wichtigen Tourismus-Sektor um dort hohe Abhängigkeiten von ausländischen Fluggesellschaften zu minimieren. Im Jahr 2007 wurde die Airline mit 538,6 Millionen NAD unterstützt mit denen unter anderem ein Überziehungskredit abgelöst wurde.[10] Im Finanzjahr 2009/2010 werden es voraussichtlich nur noch ca. 100 Millionen NAD sein.[11]

Am 7. Oktober 2009 veröffentlichte Air Namibia mit zwei Jahren Verspätung den Jahresbericht 2007. Hieraus geht hervor, dass Air Namibia im Geschäftsjahr 2006/2007 Schulden in Höhe von mehr als 100 Millionen Namibia-Dollar angehäuft hat. Im Jahr 2006 betrug der Nettoverlust noch 221 Millionen Namibia-Dollar. Aufgrund der finanziellen Lage wurden keine Dividenden ausgeschüttet.[10] Außerdem geht aus dem Jahresbericht hervor, dass Air Namibia bis März 2007 Schulden in Höhe von mehr als 3 Milliarden Namibia-Dollar angehäuft hatte.[12]

Allerdings konnte der Umsatz im Finanzjahr 2007 um rund 32 Prozent auf 854 Millionen Namibia-Dollar gesteigert werden. Die Betriebskosten stiegen um elf Prozent, sodass der Betriebsverlust von 325,1 Millionen auf 233,4 Millionen Namibia-Dollar gesunken ist. Im Jahr 2011 wird der Staatszuschuss an Air Namibia etwa N$ 80 Millionen betragen.[13] 2008/2009 betrug der Umsatz bereits N$ 1,3 Milliarden, sank 2009/10 auf N$ 1,1 Milliarden und wird 2010/11 geschätzte N$ 1,2 Milliarden betragen.

Am 2. Dezember 2010 wurde bekannt, dass Air Namibia Soforthilfen in Höhe von 176 Millionen Namibia-Dollar sowie Bankgarantien in Höhe von N$ 378 Millionen genutzt hat, damit der Flugbetrieb sichergestellt werden kann.[14]

Ende Juli 2011 genehmigte das namibische Parlament weitere 1,2 Milliarden Namibia-Dollar für drei Jahre um eine erneuten Turnaround zu finanzieren.[15]

Vielfliegerprogramm

Seit Mitte Dezember 2009 bietet Air Namibia sein neues, voll automatisiertes Vielfliegerprogramm mit dem Namen reward$ an. Es basiert auf dem Sammeln von Meilen und entspricht damit, samt einer nötigen Registrierung bei Air Namibia, den üblichen Vielfliegerprogrammen der großen internationalen Fluggesellschaften.

Bis 31. Januar 2010 bot Air Namibia parallel dazu noch das seit 2004 bestehende manuelle Vielfliegerprogramm Reward$ an. Es basierte auf dem schlichten Sammeln von Bordkarten. Jeweils 10 gleichartige Bordkartenabschnitte (für nationale, regionale und internationale Flüge) können für einen Rabatt von 50 % oder ein Upgrade pro Flugstrecke eingereicht werden. Es ist keine Registrierung bei Air Namibia oder der Beitritt zu einem Club notwendig.[16]

Auszeichnungen

Die Air Namibia erhielt im Jahr 2010 zum wiederholten Male (nach 2004, 2005, 2007,2008, 2009)[17] in Johannesburg den ACSA Feather Award der südafrikanischen Flughafengesellschaft ACSA als „Beste regionale Fluggesellschaft“. Grundlage war eine persönliche und eine anonyme Befragung von Passagieren und Kunden durch unabhängige Firmen.[18] Zudem erhielt Air Namibia im Jahr 2000 den Iwanowski Onboard Award for Excellence in Service and Quality.

Einzelnachweise

  1. Lüderitzbucht bangt um Existenz, Allgemeine Zeitung, 17. September 2010
  2. Air Nam puts new jets into service, The Namibian, 21. Januar 2011
  3. Air Namibia introduces low fares on domestic routes, Namibia Economist, 29. Januar 2011
  4. Air Namibia Pressemitteilung vom 7. Dezember 2010
  5. http://www.airnamibia.com.na/sites/airnamibia.com.na/files/embraer_big.jpg
  6. ch-aviation.ch: Flotte der Air Namibia 14. Juli 2011
  7. Air Nam puts new jets into service, The Namibian, 21. Januar 2011
  8. a b Another Billion for Airnam Turnaround. The Namibian, 22. Juli 2011; auf allafrica.com
  9. Flotte der Air Namibia, airfleets.net vom 29. Juli 2009
  10. a b Rote Zahlen bei Air Namibia, AZ Online vom 7. Oktober 2009.
  11. Finanzberichte kommen bald, AZ Online vom 24. Juli 2009.
  12. AirNam N$3b in Red, The Namibian, 7. Oktober 2009)
  13. Budget balloons, The Namibian, 31. März 2010
  14. Nood-miljoene vir Air Namibia, Die Republikein, 2. Dezember 2010
  15. Another Billion for Airnam Turnaround. The Namibia, auf allafrica.com, 22. Juli 2011
  16. Air Namibia Reward$
  17. Achievement & Awards, Air Namibia
  18. Air Namibia erneut ausgezeichnet, Allgemeine Zeitung, Windhoek vom 8. Dezember 2009.

Siehe auch

Weblinks


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