Ernst Förster

Ernst Förster
Carl Christian Vogel von VogelsteinErnst Förster (1856)

Ernst Joachim Förster (* 8. April 1800 in Münchengosserstädt an der Saale, heute Gemeinde Saaleplatte; † 29. April 1885 in München) war ein deutscher Maler, promovierter Kunsthistoriker, Kunstschriftsteller und Dichter.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Förster, Sohn des Pfarrers und Kirchendichters Karl Christoph Förster und jüngerer Bruder des Historikers und Dichters Friedrich Christoph Förster, widmete sich theologischen und philosophischen Studien sowie der Malerei, zu welcher er endlich, namentlich durch Peter von Cornelius' persönlichen Einfluss, hingezogen wurde. Nachdem er 1822 in Dresden Studien nach Tizian und Holbein gemacht, trat er 1823 in München in die Schule von Cornelius, machte seine ersten Versuche in der Freskomalerei in der Glyptothek, arbeitete unter dessen Leitung vom Januar 1824 bis Herbst 1825 an Hermanns großem Freskobild der Theologie in der Bonner Aula und nahm später an der Ausschmückung der Hofgartenarkaden und an der Ausführung der Bilder im Königsbau in München teil.

Wirken als Kunsthistoriker

Porträt von Jean Paul (1826)

Ein Auftrag des Kronprinzen Maximilian von Bayern, in Italien Zeichnungen nach älteren Meistern anzufertigen, führte ihn zu kunstwissenschaftlichen Forschungen, die er als „Beiträge zur neuern Kunstgeschichte“ (Leipz. 1836) herausgab, wofür ihm die Universität Tübingen den Doktortitel verlieh. Im Anschluss an die Biographie seines Schwiegervaters Jean Paul, welche er nach dem Tode des ersten Herausgebers fortzusetzen hatte, schrieb er von „Wahrheit aus Jean Pauls Leben“ den 4.-8. Band (Bresl. 1827-33); auch gab er „Politische Nachklänge von Jean Paul“ (Heidelb. 1832) heraus und nahm von 1836 bis 1838 an der Herausgabe von dessen Nachlass und Briefwechsel den hauptsächlichsten Anteil, wie er auch eine kurze Biographie des Dichters für die Ausgabe von dessen „Ausgewählten Werken“ (Bd. 16, Berl. 1849) lieferte und den „Papierdrachen“ (Franks. 1845, 2 Tle.) desselben und „Denkwürdigkeiten aus dem Leben von Jean Paul Friedr. Richter“ (Münch. 1863, 4 Bde.) herausgab.

Nach Schorns Tod beteiligte er sich 1842 mit Franz Kugler in Berlin an der Redaktion des „Kunstblattes“ und führte die von Schorn begonnene Übersetzung von Vasaris „Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bildhauer und Baumeister“ (Stuttg. 1843-1849, 6 Bde.) zu Ende.

Weitere kunsthistorische Arbeiten

Außerdem schrieb er: „Darstellungen aus C.F. Zimmermanns Nachlaß“ (Berlin 1825); „Leitfaden zur Betrachtung der Wand- und Deckengemälde des neuen Königsbaues in München“ (Münch. 1834); „Briefe über Malerei, in Bezug auf die Gemäldesammlungen in Berlin, Dresden, München etc.“ (Stuttg. 1838); „München, ein Handbuch für Fremde und Einheimische“ (Münch. 1838, 8. Aufl. 1858); „Handbuch für Reisende in Italien“ (das. 1840, 8. Aufl. 1862; auch franz.); „Die Wandgemälde der St. Georgenkapelle zu Padua“ (Berl. 1841); Handbuch für Reisende in Deutschland“ (Münch. 1847, 2.Aufl. 1853); „J. G. Müller, ein Dichter- und Künstlerleben“ (St. Gallen 1851); „Leben und Werke des Fra Angelico da Fiesole“, mit Zeichnungen von seiner Hand (Regensburg 1859); usw „Vorschule der Kunstgeschichte“, mit vielen Holzschnitten (Leipz. 1862); „Denkmale deutscher Baukunst, Bildnerei und Malerei“, mit 300 Zeichnungen, großenteils von seiner Hand (das. 1853-69, 12 Bde.); „Geschichte der deutschen Kunst“ (das. 1851 bis 1860, 5 Bde., wovon die zwei letzten auch separat erschienen unter dem Titel: „Geschichte der neuen deutschen Kunst“, 1863, mit vielen Abbildungen); „Vermischte Schriften“ (Münch. 1862); „Reise durch Belgien nach Paris und Burgund“ (Leipz. 1865); die Biographie „Raphael“ (das. 1867-69, 2 Bde.); „Geschichte der italienischen Kunst“ (das.1869-78, 5 Bde.); „Denkmale italienischer Malerei“, mit vielen Zeichnungen von seiner Hand (das. 1870-82, 4 Bde.); „Peter v. Cornelius, ein Gedenkbuch“ (Berl. 1874, 2 Bde.); „Peter v. Cornelius' Entwürfe zu den Fresken der Loggien der Pinakothek von München“, mit Abbildungen derselben von H. Merz (Leipz. 1874); „Die deutsche Kunst in Bild und Wort“ (das. 1879).

Werke

Literatur

Weblinks

Meyers Konversationslexikons logo.svg Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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