Friedrich Christoph Förster

Friedrich Christoph Förster

Friedrich Christoph Förster (* 24. September 1791 in Münchengosserstädt; † 8. November 1868 in Berlin), war ein deutscher Historiker, Dichter und Schriftsteller.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Förster, zweiter Sohn des Pfarrers und Kirchendichters Karl Christoph Förster, war der ältere Bruder des Malers und Kunsthistorikers Ernst Joachim Förster. Er besuchte die Grundschule und ab 1805 das Gymnasium in Altenburg. 1809 immatrikulierte er sich an der Universität Jena für das Fach Theologie. In seiner Studienzeit befasste er sich auch mit Archäologie und Geschichte und war Senior des Corps Saxonia Jena.[1] Nach Abschluss seines universitären Studiums 1811 absolvierte er in Altenburg das Kandidatenexamen und nahm in Dresden eine Stelle als Informator an.

1813 trat er entschlossen und begeistert anlässlich des Befreiungskampfes gegen die napoleonischen Truppen gemeinsam mit dem befreundeten Theodor Körner in das Lützowsche Freikorps ein und verfasste wie auch Körner mehrere Kriegslieder. Rasch zum Offizier befördert wurde er bei der Schlacht an der Göhrde verwundet. Für seinen Einsatz wurde er mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Nachdem 1814 anlässlich des Einmarsches der alliierten Truppen in Paris das Lützowsche Korps aufgelöst wurde, ging er mit dem daraus hervorgehenden Regiment nach Berlin. Nach der Rückkehr Napoleons aus dem Exil im März 1815 wurde Förster beim erneuten Kriegseinsatz in Frankreich sehr schwer verwundet, nahm aber später noch an den Aktionen zur Rückholung der entführten Kunstgegenstände und Literaturwerke aus Paris teil. 1856 schreibt er rückblickend:

Die Waffen der Monarchen selbst wurden demokratisch; der Kampf gegen den Tyrannen ward im Namen der Völkerfreiheit von Heeren geführt, in denen der national und politische Begriff lebendig war; und er ward mehr für die gemäßigten Grundsätze der Revolution geführt als gegen sie. Darin lag der Wendepunkt der Zeit, der das Ende der Revolution nicht minder revolutionär machte, als es ihr Anfang gewesen war.[2]

Nach Kriegsende lehrte er an der Vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule das Fach Kriegsgeschichte. Aufgrund von Differenzen wegen seiner politisch-patriotischen Haltung wurde er 1817 aus dem königlichen Dienst entlassen. Da ihm ein Lehrstuhl an der Universität nicht zuteil wurde, widmete er sich der schriftstellerischen Tätigkeit und veröffentlichte mehrere Beiträge auf dem Gebiet der Kriegsgeschichte und zur Geschichte Preußens.

Begeistert von den Ansichten Hegels verband ihn bald eine innige Freundschaft mit diesem. 1829 erhielt er eine Anstellung im Königlichen Museum in Berlin und den Titel Hofrat. Er gründete den Wissenschaftlichen Kunstverein in Berlin, dessen Vorstand er im Anschluss war.

Förster war verheiratet mit Laura, der Tochter des Pädagogen Friedrich Gedike.

Zitate

„Lerne fechten mit Wort und Schwert, damit Du gleich rüstig stehest gegen Jeden männiglich!“

Werke

  • Vollständige Beschreibung aller Feste und Huldigungen, welche in den Königreichen Preussen und Baiern zur höchsten Vermählungsfeier des durchlauchtigsten Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preussen und der ... Prinzessin Elisa Ludovika von Baiern stattgefunden haben ... - Berlin : Maurer, 1824. Digitalisierte Ausgabe

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 71, 59
  2. Friedrich Christoph Förster: Neuere und neueste preußische Geschichte. Bd. 3: Geschichte der Befreiungskriege. Berlin 1856, S. 16

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