Ernst Giese (Architekt)

Ernst Giese (Architekt)
Ernst Giese (aus einer Zeitung vom 22. Juli 1865)

Ernst Giese (* 16. April 1832 in Bautzen; † 12. Oktober 1903 in Charlottenburg, heute Berlin; vollständiger Name: Ernst Friedrich Giese) war ein deutscher Architekt und Hochschullehrer an der Düsseldorfer Kunstakademie und an der Technischen Hochschule Dresden; er führte die Titel „Baurat“ und (königlich sächsischer) „Geheimer Hofrat“.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Giese wuchs in Bautzen auf und besuchte das dortige Gymnasium. Anschließend studierte er am Polytechnikum Dresden und an der Dresdner Kunstakademie, unter anderem bei Hermann Nicolai. Von 1855 bis 1858 hielt sich Giese mit einem Reisestipendium zu Studienzwecken in Italien auf.

Anschließend an die Italienreise kehrte er zurück nach Dresden und führte dort ein gemeinsames Architekturbüro mit Bernhard Schreiber. 1866 folgte Giese einem Ruf als Professor an die Düsseldorfer Kunstakademie, wo er nebenbei auch freiberuflich arbeitete. Da sich ihm in Düsseldorf aber nicht die Möglichkeiten boten, die er sich erhofft hatte, kehrte er 1872 nach Dresden zurück und schloss sich zunächst mit dem Architekten Friedrich O. Hartmann zusammen. 1874 trennte er sich von Hartmann und arbeitete für die folgenden 17 Jahre mit Bernhard Paul Weidner (1843–1899) zusammen (Giese & Weidner).

1878 wurde Giese als ordentlicher Professor für Baukunst an das Polytechnikum Dresden (seit 1890: Technische Hochschule Dresden) berufen, diese Lehrtätigkeit übte er bis zum Herbst 1900 aus. Das gemeinsame Architekturbüro mit Weidner bestand parallel dazu bis 1891, von da an arbeitete Giese mit seinem Sohn zusammen (Giese & Sohn). Ein Beleg für das fachliche Renommé, das sich Ernst Giese als Architekt und Hochschullehrer erwarb, ist auch seine 1892 erfolgte Berufung als ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Künste. Nach seiner Emeritierung im Jahr 1900 übersiedelte Giese nach (Berlin-) Charlottenburg, wo er 1903 verstarb.

Zu seinen Schülern in Dresden zählte der Architekt Julius Graebner.

Bauten und Entwürfe (Auswahl)

Martin-Luther-Kirche, Dresden
Haupthalle des Dresdner Hauptbahnhofes

(in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Büropartnern Schreiber, Hartmann oder Weidner bzw. seinem Sohn)

Literatur

  • Geh. Hofrat Prof. E. F. Giese †. - In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 23. Jahrgang 1903, Nr. 85 (vom 24. Oktober 1903), S. 532.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Deutsche Bauzeitung 32. Jahrgang 1898, Nr. 20 (vom 9. März 1898), S. 128.
  2. zerstörte Kirchen in Chemnitz, HP Tobias Köppe, abgerufen am 28. Juni 2010

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