Ernst Gillmeister

Ernst Gillmeister

Ernst Gillmeister (* 26. April 1817 in Ludwigslust; † 25. März 1887 in Schwerin) war ein deutscher Glasmaler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ernst Gillmeister ist der Sohn des Glasermeisters David Gillmeister. Er erlernte bei seinem Vater das Glaserhandwerk, fühlte sich schon bald zur Glasmalerei hingezogen. Er besuchte mit Förderung von Großherzog Paul Friedrich in Göttingen Vorlesungen in Chemie, dann im München und in Sèvres Malerei. Nach einem Aufenthalt in Straßburg kehrte er 1842 nach Mecklenburg zurück und ließ sich in Schwerin nieder. Schnell avancierte er zu einem begehrten Künstler für Glasmalerei. Neben eigenen Entwürfen arbeitete er nach Vorlagen von Peter von Cornelius, Gaston Lenthe, Gustav Stever und Karl Georg Schumacher.

Leistungen

Gillmeisters größte Leistungen in der künstlerischen Glasmalerei bestehen fast sämtlich in Aufträgen des großherzoglichen Hauses und verschiedener Kirchen Mecklenburgs. Seine bedeutendsten Arbeiten sind die Fenster für die Grabkapelle der mecklenburgischen Großherzöge im Schweriner Dom nach Vorlagen von Peter v. Cornelius.

Werke (Glasfenster)

Weihnachtsfenster Dom Schwerin
  • Bad Doberan, Münster:
    • Wiederherstellung alter Fenster, 1852
  • Dobbertin, Klosterkirche, Chorraum:
    • Mittelfenster Christi Himmelfahrt 1857 (Entwurf Lenthe)
    • 4 Seitenfenster, ( zwei 1866 und zwei 1868 nach Entwürfen Stevers ausgeführt)
      • Abraham und Moses
      • David und Elias
      • Petrus und Paulus
      • Augustinus und Luther
  • Röbel (Müritz), St. Marien:
    • 3 Chorfenster, 1852 (Entwurf Lenthe)
      • Himmelfahrt und Rundbild Maria
      • 2 Evangelisten und Rundbild Moses
      • 2 Evangelisten und Rundbild Johannes Baptista
  • Schwerin, Dom, Kapelle zum Heiligen Blut:
    • 3 Fenster, 1845/47 (Entwurf Cornelius)
      • Christi Himmelfahrt sowie Maria und Johannes
      • Moses und Petrus
      • Paulus und Jesaja
  • Schwerin, Dom, Turmseitenhalle:
    • Anbetung der Hirten = Geburt Christi, 1847 (Entwurf Lenthe)
  • Schwerin, Schelfkirche St. Nikolai:
    • Chorfenster (Entwurf Lenthe)
  • Schwerin, Paulskirche:
    • 2 Fenster im Chor u. südl. Seitenschiff, 1860er (Entwurf Stever)
  • Schwerin, Schlosskirche:
    • 5 Fenster, 1856 (Entwürfe Lenthe), 1907 ersetzt
      • 1: Sündenfall, Vertreibung aus dem Paradies, Verheißung Abrahams, Noahs Opfer, Abrahams Opfer, Moses mit den Gesetzestafeln, Erzengel Michael
      • 2: Josua und Gideon, Jephta und Simson, Eli und Samuel, David und Salomon, Jeremia und Jesaja, Ezechiel und Daniel, Erzengel Gabriel
      • 3: Geburt Christi, Der zwölfjährige Christus im Tempel, Johannes der Täufer, Taufe Christi, Engel mit Evangelium
      • 4: Abendmahl, Kreuzigung, Dreieinigkeit
      • 5: Grablegung, Die drei Marien am Grabe, Auferstehung Christi, Maria Magdalena, Engel mit Spruchband
  • Schwerin, Schloss, Hofdornitz:
    • 18 Porträts in 6 Fenstern (16 Entwürfe Schumacher, 1 Th. Fischer, 1 Th. Schloepke), nach Auslagerung mit Teilverlusten restauriert und 2007 wieder eingebaut
      • Heinrich der Wendenkönig
      • Niklot
      • Pribislaw
      • Borwin I.
      • Heinrich I., der Pilger
      • Heinrich II., der Löwe
      • Albrecht I.
      • Albrecht II., König von Schweden
      • Magnus II.
      • Johann Albrecht I.
      • Adolf Friedrich I.
      • Christian Louis I.
      • Friedrich Wilhelm
      • Karl Leopold
      • Christian Ludwig II.
      • Friedrich
      • Friedrich Franz I. (E: Fischer)
      • Paul Friedrich (E: Schloepke)
  • Silkerode, St. Nikolaus:
    • mehrere Fenster
  • Waren (Müritz), St. Georgen:
    • 3 Fenster
      • Moses und Jesaja
      • Grablegung und Auferstehung
      • Matthäus und Paulus

Literatur

  • Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Großherzogthums Mecklenburg-Schwerin, Schwerin 1896-1902
  • Grete Grewolls: Wer war Wer in Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin 1995
  • Ulrich Hermanns: Mittelalterliche Stadtkirchen Mecklenburgs. Denkmalpflege und Bauwesen im 19. Jahrhundert, Schwerin 1996 (ISBN 3-931185-15-X)

Weblinks

 Commons: Ernst Gillmeister – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gillmeister — ist ein Familienname. Bekannte Namensträger sind: Ernst Gillmeister, Glasmaler Erwin Gillmeister, Leichtathlet Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit demselben Wort beze …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst II. (Sachsen-Altenburg) — Ernst II. von Sachsen Altenburg auf einer offiziellen Fotografie von 1915 Ernst II. von Sachsen Altenburg (* 31. August 1871 in Altenburg; † 22. März 1955 in Trockenborn Wolfersdorf) war der letzte regierende Herzog des Herzogtums Sachsen… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Gi — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Kloster Dobbertin — Blick auf die Klosterkirche Dobbertin …   Deutsch Wikipedia

  • Gustav Stever — Gustav (Kurt) Stever (* 16. Mai 1823 in Riga; † 18. März 1877 in Düsseldorf) war ein deutscher Maler. Gustav Stever wurde als Sohn des aus Mecklenburg stammenden Juristen und Schriftstellers Heinrich Kurt Stever (1787 1827) in Riga geboren. Nach… …   Deutsch Wikipedia

  • Nikolaikirche (Schwerin) — Schelfkirche St. Nikolai Grundriss von Schlie …   Deutsch Wikipedia

  • Schelfkirche St. Nikolai — Grundriss von Schlie …   Deutsch Wikipedia

  • Schlosskirche (Schwerin) — Lage der Schlosskirche im Schloss Die Schlosskirche im Schweriner Schloss ist heute die Kirche einer Gemeinde der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs. Sie vereinigt Bauelemente aus Renaissance und Neugotik. Inhaltsverz …   Deutsch Wikipedia

  • Gaston Lenthe — Porträt eines Pioniers der hessischen Infanterieregiment, Öl auf Leinwand, um 1840 Gaston Lenthe (* 9. August 1805 in Dresden; † 27. Dezember 1860 in Schwerin; vollständiger Name: Gaston Camillo Lenthe) war ein deutscher Maler …   Deutsch Wikipedia

  • Paulskirche (Schwerin) — Paulskirche, Blick vom Schweriner Dom Die Paulskirche ist eine neugotische Kirche in Schwerin. Die Kirche wurde zwischen 1863 (Grundsteinlegung) und 1869 (Einweihung) erbaut. Sie ist ein Musterbau der Kirchbaugedanken des Eisenacher Regulativs,… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”