Ernst Stojaspal

Ernst Stojaspal

Ernst "Stoissi" Stojaspal (* 14. Jänner 1925 in Wien; † 3. April 2002 in Moulins-lès-Metz, Frankreich) war ein österreichischer Fußballspieler auf der Position des Stürmers.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Wien und die WM 1954

Ernst Stojaspal begann seine Karriere bei verschiedenen Wiener Fußballvereinen. Er spielte unter anderem für den FC Strindberg, Mautner Markhof und Simmering. Im Jahre 1939, zur Zeit der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg, kam der Stürmer zu Ostbahn XI, die allerdings damals als SG Reichsbahn auftraten. Mit den Reichsbahnern gelangen ihm einige Erfolge. Im Jahre 1942 konnte er mit der Mannschaft die zweitklassige 1. Klasse Wien A gewinnen uns sich sogar in der Relegation durchsetzen. So spielte Ernst Stojaspal 1943 erstmals in der höchsten österreichischen Spielklasse, der damaligen Gauliga. Richtig auf sich aufmerksam machte der Stürmer erst nach dem Wechsel zur Austria Wien 1945 zu Kriegsende.

Ernst Stojaspal spielte sich sofort in die Stammelf der Veilchen. Der Linksfuß entwickelte sich dort zu einem guten Techniker, obwohl sein Äußeres nicht dem eines typischen athletischen Sportlers entsprach. Für die Favoritner absolvierte er bis 1954 insgesamt 183 Spiele in der Meisterschaft und schoss dabei 218 Tore. Durch diese Treffsicherheit wurde er gleich fünf Mal Torschützenkönig in der österreichischen Liga (1946, 1947, 1948, 1952 und 1953). Er führte zudem die Wiener Austria zu ihren ersten Meisterschaftsgewinnen der Nachkriegszeit (1949, 1950 und 1953) und gewann zwei Mal den Cup (1947 und 1948) mit den Violetten. Noch heute hält er den Torrekord bei der Austria und wurde nicht zuletzt darum in die Austria-Elf des Jahrhunderts gewählt.

Durch die großen Erfolge bei der Austria wurde Ernst Stojaspal im Jahre 1946 in die Nationalmannschaft einberufen. Beim 2:3 in Mailand gegen Italien erzielte er zudem gleich sein erstes Tor für Österreich. Seine wohl bedeutendsten Länderspiele absolvierte er bei der Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz. Österreich belegte sensationell den dritten Platz, Stojaspal trug dazu drei Tore bei. Im kleinen Finale gegen den Titelverteidiger Uruguay brachte er zudem mit seinem wohl wichtigsten Tor seiner Karriere Österreich mit 1:0 in Führung.

Neuer Anfang in Frankreich

Nach den großen Erfolgen in Österreich lockte es Ernst Stojaspal ins Ausland. Er wurde Legionär in Frankreich, obgleich dies sein Karriereende in der Nationalmannschaft bedeutete. In Frankreich ging er zunächst zu Racing Straßburg, wo er bei seinem ersten Spiel in der höchsten französischen Liga drei Tore beim 5:1-Sieg gegen Nancy erzielte. In 189 Spielen schoss er insgesamt 74 Tore in der französischen Liga, wurde 1955 auch zweitbester Ligaschütze. Nach seiner Zeit in Straßburg spielte er außerdem noch bei AS Monaco, AS Béziers, AS Troyes-Savinienne und dem FC Metz, ehe er seine aktive Karriere im Jahre 1962 beendete.

Ernst Stojaspal versuchte sich nach seiner aktiven Karriere mit mäßigem Erfolg auch als Trainer in Frankreich, der Schweiz und Belgien. Zusätzlich betrieb er unter anderem auch ein Café, das "Café de Vienne" in Monaco. Im Frühjahr 2002 verstarb er nach einer schweren Krankheit in seiner Wahlheimat Frankreich.

Stationen

Spieler

Trainer

  • AC Ajaccio (Frankreich, 1962-1963)
  • AS Giraumont (Frankreich, 1963-1967)
  • FC Monthey (Schweiz, 1967-1968)
  • AS Athus (Belgien, 1968-1970)

Erfolge

Trivia

Ernst Stojaspal wurde am 26. Oktober 1944 durch das Feldkriegsgerichts der Division Nr. 177 wegen Selbstverstümmelung ("Zersetzung der Wehrkraft") zu 8 Jahren Zuchthaus verurteilt.[1]

Einzelnachweise

  1. Maderthaner, Pfoser, Horak(Hrsg.),Die Eleganz des runden Leders, Göttingen 2008,S 149

Siehe auch


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