Ernst Stutz

Ernst Stutz

Ernst Stutz (* 28. Juli 1868 in Marten; † 22. August 1940 in Berlin) war ein deutscher Bergingenieur und Reichskommissar für die Kohlenverteilung.

Als Sohn des Bergingenieurs und Kokereibesitzers Ernst Stutz und seiner Ehefrau Maria Müllensiefen aus Crengeldanz besuchte er das Realgymnasium in Lippstadt, in Witten und das Gymnasium in Soest. Anschließend studierte er an der Universität Bonn, Mitglied des Corps Hansea Bonn, der Bergakademie Berlin und der TH Aachen. Im Jahre 1893 wurde er zum Berg-Referendar ernannt durch Ablegung der Prüfung am Oberbergamt Bonn.

Danach reiste er für fünf Monate zu Studienzwecken in die USA. Anschließend arbeitete er im Bergbau als Referendar in Saarbrücken, in Oberschlesien, im Harz, in Dillenburg, Aachen, Halle, Witten und Dortmund. Im Jahre 1897 bestand er das Examen zum Berg-Assessor. Danach erfolgte von 1887 bis 1898 eine kaufmännische Ausbildung an der Essener Credit-Anstalt. Ab 1898 arbeitete er als Berg-Assessor in Witten und Gelsenkirchen.

Als Kommissar des Ruhrbergbaus wirkte er beim Bergbauverein in Düsseldorfer vom 1. Januar 1901 bis zum 31. März 1903. Danach ging er 1903 bis Ende 1904 nach Sulzbach/Saar, wo er als Königlicher Berg-Inspektor wirkte. Anschließend arbeitete er bis zum 31. März 1911 in Hindenburg/Oberschlesien als Leiter des fiskalischen Handelsbüros bei der Königlichen Bergwerksdirektion.

Es folgte bis zum 15. Juni 1915 eine Tätigkeit in Luisenthal an der Saar als Werksdirektor der Königlichen Berginspektion II. Ab 1915 übernahm er die Leitung der Kriegskohlengesellschaft AG in Berlin, womit er die Rohstoffversorgung im Bereich der Kohlenverteilung im Ersten Weltkrieg sicherstellen sollte. Diese Tätigkeit endete 1923.

Am 22. Juni 1917 wurde er (als Nachfolger des Geheimen Oberbergrats Fuchs, der die neu geschaffene Stellung am 1. März 1917 angetreten hatte) zum Reichskommissar für die Kohlenverteilung ernannt, der im Fachbereich des Reichswirtschaftsamts diesbezügliche Aufgaben ausführte. Ab dem 1. Oktober 1919 übernahm er den Posten des Vorsitzenden des Vorstandes im Reichskohlenverband. Im Januar 1923 verlieh ihm die TH Berlin den Titel Dr.-Ing. h.c. Ab 1934 bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1936 war er als Reichsbeauftragter der Überwachungsstelle für Kohle und Salz tätig. Zu diesem Zeitpunkt wohnte er in Berlin-Grunewald in der Jagowstr. 4.

Am 1. März 1898 hatte er in Dortmund Valesca Hallermann, Tochter des Sanitäts-Rats Dr. Hallermann und seiner Ehefrau Meta Eulenberg, geheiratet. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor.

Dienstrang

  • Anfang 1905: Königlicher Bergwerksdirektor
  • Januar 1910: Königlicher Bergrat
  • April 1917: Oberbergrat
  • Juli 1917: Geheimer Bergrat

Auszeichnungen (Auswahl)

  • Eisernes Kreuz II. Klasse am weißen Bande
  • Österreichischer Verdienstorden
  • Bayerischer St. Michael-Orden II. Klasse
  • Württembergischer Friedrichs-Orden II. Klasse

Referenzen

  • Kösener Corpslisten 1960, S. 125
  • Georg Wenzel: Deutscher Wirtschaftsführer, Berlin 1929.
  • Cuno Horkenbach: Das Deutsche Reich von 1918 bis Heute, Berlin 1931.
  • Hermann A.L. Degener: Wer ist’s?, Berlin 1935.

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