Ernst von Bomhard

Ernst von Bomhard
Das Reichsgerichtsgebäude in Leipzig

Ernst Theresius Moritz Bernhard von Bomhard (Adelsprädikat 1837) (* 15. Februar 1833 in Waischenfeld; † 2. Dezember 1912 in Berlin-Grunewald) war Senatspräsident am Reichsgericht in Leipzig.

Leben

Von Bomhard war der Sohn des Amtmanns Carl von Bomhard (1800–1866) und von Charlotte von Arnim (1809–1892). Die Familie väterlicherseits stammte ursprünglich aus Thüringen. Das Adelsprädikat bekam Bomhard 1837. Der Großvater Johann Ernst Bomhard (1758–1842) bekam bei der Verleihung des bayerischen Zivilverdienstorden 1816 den „Transmissionsadel" verliehen. So berechtigte der Transmissionsadel den Großvater Bomhards den Adel nach dem Recht der Erstgeburt weiterzugeben. Dieser Teil der Montgelasschen Reformen wurde 1818 abgeschafft und nach und nach abgebaut. Dieser Transmissionsadel wurde so 1837 für Vater und Sohn der Adelsmatrikel einverleibt. Er heiratete am 12. August 1865 Laura Groß, Tochter des in Bamberg ansässigen Tabakfabrikanten Theodor Groß und seiner Ehefrau Anna, geb. Ista. Er war Vater von drei Töchtern und einem Sohn, Eduard von Bomhard. Dieser schlug auch die juristische Laufbahn ein und verstarb als Landgerichtsrat 1900 in München.

Bomhard studierte Rechtswissenschaft in München und wurde 1852 Mitglied des Corps Isaria München.[1] 1856 legte er die Staatsprüfung ab. Er wurde 1857 Akzessist am Bezirksgericht Bamberg. Ab 1858 war er am Appellationsgericht Oberfranken (heute Oberlandesgericht Bamberg) tätig. 1862 war er funktionierender Staatsanwaltssubstitut in Windsheim und 1864 II. Staatsanwalt in Bamberg und wurde 1870 Bezirkgerichtsrat in Schweinfurt und 1871 I. Staatsanwalt beim Bezirksgericht Straubing. 1875 wurde Bomhard in das bayrische Justizministerium abgeordnet. Während seiner Zeit im Ministerium wurde er 1877 zum Appellationsgerichtsrat, 1879 zum Oberlandesgerichtsrat und 1880 zum Rat des Bayerischen Obersten Landesgerichts befördert. 1881 wurde er Reichsgerichtsrat und war ab 1892 Senatspräsident am Reichsgericht in Leipzig. Nach seinem Ruhestand 1902 erhielt er 1911 den Titel Exzellenz.

Literatur

  • Der in Bayern immatrikulierte Adel. Band VI, S. 403 ff.
  • Anton Bettelheim u. a. (Hrsg.): Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog. Band 18 (1913), Berlin u. a. 1917: Totenliste 1912 und 1913. S. 11*.
  • Walter Schärl: Die Zusammensetzung der bayerischen Beamtenschaft von 1806 bis 1918. Lassleben, Kallmünz 1955, S. 350. (= Münchner historische Studien, Abteilung Bayerische Geschichte, Band 1)

Einzelnachweise

  1. Kösener Korpslisten 1910, 173, 335.

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