- Ernst von Weyrauch
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Ernst Weyrauch (ab 1888 von Weyrauch; * 5. August 1832 in Neukirchen; † 13. Februar 1905 in Marburg) war ein zunächst kurhessischer später preußischer Beamter sowie konservativer deutscher Politiker.
Leben
Weyrauch studierte Rechtswissenschaften in Marburg und Berlin. Anschließend trat er in den kurhessischen Justizdienst ein, wechselte aber bald in den Verwaltungsdienst. So war er 1862 Assessor beim Landratsamt in Marburg. Ein Jahr später war er „Hilfsarbeiter“ (eine Art Assistent) im Innenministerium. Im Jahr 1865 wurde Weyrauch zum Generalsekretär des kurhessischen Staatsministeriums beauftragt. Außerdem gehörte er dem Geheimen Zivilkabinett an. Im Jahr 1866 wurde Weyrauch zum Legationsrat und vortragenden Rat im Außenministerium und im kurfürstlichen Hausministerium ernannt. In dieser Eigenschaft trat er für eine Annäherung an Preußen ein. In der Zeit der Besetzung des Kurfürstentums durch Preußen 1866 zog sich Weyrauch zurück.
Nach der vollzogenen Annexion trat er in den preußischen Staatsdienst ein. Im Jahr 1868 wurde er Landrat des Kreises Kassel. Im Jahr 1881 wurde er Konsistorialpräsident in Kassel. Als solcher war er verantwortlich für die Vereinigung der bislang drei evangelischen Kirchengemeinschaften im ehemaligen Kurhessen in eine Konföderation.
Politisch hatte er sich bereits 1876 an der Gründung der Deutschkonservativen Partei beteiligt. Für diese Partei saß er zwischen 1879 und 1882 im preußischen Abgeordnetenhaus. Dem Reichstag gehörte er von 1887 bis 1891 an.
Im Jahr 1891 wurde Weyrauch zum Unterstaatssekretär im preußischen Kultusministerium ernannt.
Im Jahr 1888 wurde Weyrauch in den preußischen Adelsstand erhoben. Außerdem erhielt er 1889 die Ehrendoktorwürde der Universität Marburg und 1894 die der Universität Königsberg.
Literatur
- Protokolle des preußischen Staatsministerium. Band 8/II, S. 670. Digitalisat (PDF) auf bbaw.de
- Weyrauch, Ernst Karl Georg Valentin von. In: Brockhaus Konversations-Lexikon 1894–1896, 16. Band, Seite 680.
Weblinks
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