- Eva-Maria Stange
-
Eva-Maria Stange (* 15. März 1957 in Mainz) ist eine deutsche Politikerin (SPD) und Gewerkschaftsfunktionärin (GEW). Sie war von 2006 bis 2009 Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst im Freistaat Sachsen. Seit 2009 ist sie Mitglied des Sächsischen Landtags.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Geboren wurde Stange als dritte Tochter einer Arbeiterfamilie in Mainz. Der Vater war ungelernter Arbeiter und die Mutter Hausfrau.
Die Familie ist bereits 1958 in den Osten gezogen. Dort besuchte Stange die POS Rudi Arndt in Elsterwerda (Brandenburg) und anschließend die EOS in Elsterwerda, die sie an der EOS Pestalozzi in Dresden mit dem Abitur erfolgreich abschloss. 1979 erwarb sie an der PH Dresden das Diplom als Lehrerin für Mathematik und Physik. Danach war sie von 1979 bis 1982 als Lehrerin in Dresden tätig. 1982 bis 1985 promovierte sie im Fachbereich Methodik des Physikunterrichts an der PH Dresden zum Dr. paed. Von 1985 bis 1989 war sie in Lehre und Forschung in der Lehrerbildung der PH Dresden tätig.
Von 1989 bis 1993 war sie Lehrerin, ab 1991/92 am Gymnasium. Anschließend war sie von 1992 bis 1993 Vorsitzende des Bezirkspersonalrates Gymnasien in Dresden, dann von 1993 bis 1997 Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Sachsen und von 1997 bis 2005 Bundesvorsitzende der GEW. Seit August 2005 war sie abgeordnete Lehrerin am Zentrum für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung der TU Dresden (ZLSB).[1]
Sie lebt seit 1973 in Dresden, ist verheiratet mit Bernd Stange, einem Software-Vertriebsleiter, und hat drei erwachsene Töchter.
Politik
Stange war von 1981 bis 1988 Mitglied der SED und ist seit 1998 Mitglied der SPD.
Während der CDU-SPD Koalition schlug sie 2006 der sächsische SPD-Vorsitzende Thomas Jurk für das Amt der Ministerin für Wissenschaft und Kunst als Nachfolgerin von Barbara Ludwig im Kabinett Milbradt II vor. Dies löste Kritik beim Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS e.V.) und beim Koalitionspartner CDU aus. Der VOS kritisierte, das sie als "langjähriges SED-Mitglied" "nicht akzeptabel" sei.[2][3]
Ministerpräsident Georg Milbradt ernannte sie am 13. September 2006 zur Ministerin. Die Kritik von CDU Politikern hielt auch danach unvermindert an; Bildungsminister Flath sah in Stange „eine Belastung für die Koalition“.[4]
Stange gehörte neben dem Kabinett Milbradt II auch dem Kabinett Tillich I an. Seit der Landtagswahl in Sachsen 2009 ist sie Abgeordnete des Sächsischen Landtags. Auf dem Landesparteitag der SPD Sachsen am 12. Juni 2010 wurde sie zu einer der zwei stellvertretenden Parteivorsitzenden gewählt.
Mitgliedschaften und Funktionen
- Seit 1979 war sie Mitglied der Gewerkschaft Unterricht und Erziehung der DDR
- seit 1998 bis 2005 Executive Board Member of Education International
- von 1997 bis 2005 war sie Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
- seit 13. September 2006 Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst
- Präsidentin des Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz
- seit 12. April 2008 Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Bildung in der SPD (AfB)
Werke
- Untersuchungen zur Planung, Führung und Gestaltung des Physikunterrichts unter besonderer Beachtung lernpsychologischer Erkenntnisse mit dem Ziel der bewußten Ausbildung ausgewählter geistiger Handlungen, dargestellt am Beispiel der Stoffeinheit „elektromagnetische Induktion“, Klasse 9. Pädagogische Hochschule Dresden, Fakultät für pädagogische Wissenschaft, Dissertation A, 1985
- GEW-Mitglieder in Ost und West - gemeinsame Wege gehen. Hauptvorstand der GEW, Frankfurt am Main 1997
- Uwe Sandfuchs, Eva-Maria Stange, Siegfried Kost (Hrsg.): Kleine Grundschule und jahrgangsübergreifendes Lernen. Schülerrückgang als pädagogische Herausforderung. Klinkhardt, Bad Heilbrunn/Obb. 1997, ISBN 3-7815-0893-5
Weblinks
Commons: Eva-Maria Stange – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Eigene Homepage
- Kurzbiographie auf der Seite des Sächsischen Landtags
- Eva-Maria Stange auf abgeordnetenwatch.de
- SED-Opfer gegen Ministerin Stange, Lausitzer Rundschau vom 10. Juli 2006
Einzelnachweise
- ↑ Dr. Eva-Maria Stange (SPD Fraktion). SPD Sachsen, April 2010, abgerufen am 14. September 2011.
- ↑ SED-Opfer gegen Ministerin Stange. In: Lausitzer Rundschau. 10. Juli 2006, abgerufen am 7. September 2011.
- ↑ Streit um neue SPD Ministerin entzweit die Koalition. In: Lausitzer Rundschau. 28. Juli 2006, abgerufen am 7. September 2011.
- ↑ Neue Machtspiele in der CDU auf Kosten der SPD. In: Lausitzer Rundschau. 3. Fabruar 2007, abgerufen am 14. September 2011.
Hans Joachim Meyer | Matthias Rößler | Barbara Ludwig | Eva-Maria Stange | Sabine von Schorlemer
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Stange — steht für: ein länglicher Gegenstand meist aus Holz oder Metall, siehe Stock (Stab) ein gerades Bauelement zur Kraftübertragung Zahnstange, bei Bergbahnen ein zwischen den Schienen liegendes Teil Stangenholz, schwache, nicht sägetaugliche Stämme… … Deutsch Wikipedia
Liste der Biografien/Sta — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q … Deutsch Wikipedia
Liste der Mitglieder des Sächsischen Landtags (5. Wahlperiode) — Die Liste bietet einen Überblick über alle Mitglieder des 5. Sächsischen Landtags, wie dieser nach der Landtagswahl vom 30. August 2009 besteht. Die Konstituierung des Landtags erfolgte am 29. September 2009. Präsidium Landtagspräsident und… … Deutsch Wikipedia
Liste der Mitglieder der 13. Bundesversammlung (Deutschland) — Die Dreizehnte Bundesversammlung trat am 23. Mai 2009 zusammen, um einen neuen deutschen Bundespräsidenten zu wählen. Bei der Wahl wurde Horst Köhler gewählt. Inhaltsverzeichnis 1 Zusammensetzung 1.1 Nach Parteien 1.2 Nach Bundesländern … Deutsch Wikipedia
Liste des membres de la cinquième législature du Landtag de la Saxe — Cette liste présente les 132 membres de la 5e législature du Landtag de Saxe au moment de leur élection le 30 août 2009 lors des Élections législatives régionales de 2009 en Saxe. Elle présente les élus du land et précise si l élu a été … Wikipédia en Français
Liste der amtierenden deutschen Landesminister für Bildung, Kultus und Wissenschaft — Landesbildungsminister, Landeskultusminister bzw. Landeswissenschaftsminister leiten das die Bildung bzw. die Wissenschaften betreffende Landesministerium. Inhaltsverzeichnis 1 Übersicht 2 Augenblickliche Landesminister 2.1 Augenblickliche… … Deutsch Wikipedia
DE-SN — Freistaat Sachsen Swobodny stat Sakska … Deutsch Wikipedia
Freistaat Sachsen — Swobodny stat Sakska … Deutsch Wikipedia
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft — (GEW) Zweck: Gewerkschaft Vorsitz: 1. Ulrich Thöne 2. Marianne Demmer Gründungsdatum: 1948 … Deutsch Wikipedia
Kabinett Milbradt II (Sachsen) — Das Kabinett Milbradt II bildete ab 11. November 2004 bis zum 17. Juni 2008 die Staatsregierung von Sachsen. Amt Name Partei Ministerpräsident Prof. Dr. Georg Milbradt zurückgetreten am 27. Mai 2008 CDU Staatskanzlei Hermann Winkler bis 6.… … Deutsch Wikipedia