- Explorer 84
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Swift auch Explorer 84 ist ein Forschungssatellit der NASA mit britischer und italienischer Beteiligung, der Gammablitze detektiert und untersucht. Swift wurde am 20. November 2004 von Cape Canaveral mit einer Rakete des Typs Delta II 7320-10C gestartet und befindet sich in einem kreisförmigen Orbit ca. 600 km über der Erdoberfläche mit einer Inklination von 22°. Der Betrieb war ursprünglich auf zwei Jahre angesetzt und wurde um 4 weitere Jahre verlängert[1]. Der 1470 kg schwere und 5,57 m hohe Satellit führt keine Verbrauchsmaterialien mit sich. Er wird durch zwei Solarzellenflächen mit 5,41 m Spannweite und 1040 Watt Leistung versorgt. Eine Hochrechnung ergab, dass er bis etwa 2022 funktionsfähig bleiben sollte.[2]
Inhaltsverzeichnis
Mission
Ziel von Swift ist eine schnellstmögliche und genaue Lokalisierung der kurzlebigen Gammablitze. Damit sollen weitere Beobachtungen noch während des Nachleuchtens des Gammablitzes auf das richtige Objekt gelenkt werden können. Das Burst Alert Telescope (BAT) detektiert Gammablitze (Photonenenergiebereich: 15 bis 150 keV) und hat ein weites Sichtfeld von ca. 2 Steradiant. Ungefähr 100 Gammablitze sollen pro Jahr detektiert werden. Das Instrument kann die Position eines Gammablitzes auf 1 bis 4 Bogenminuten genau bestimmen. Dadurch kann das X-Ray Telescope (XRT) auf die Quelle des Gammablitzes gerichtet werden und das Nachleuchten im Röntgenbereich untersuchen. Dieses Röntgenteleskop, das im Bereich von Photonenenergien von 300 eV bis 3 keV arbeitet, bestimmt die Position der Quelle auf 3 bis 5 Bogensekunden genau und nimmt auch Röntgenspektren auf. Schließlich kann das Ultraviolet/optical Telescope (UVOT), ein Teleskop mit 30 cm Spiegeldurchmesser, das im optischen und ultravioletten Bereich (170 bis 650 nm Wellenlänge) arbeitet, auf die Quelle gerichtet werden und deren Position auf 0,3 Bogensekunden genau bestimmen. Auch Spektren werden mit diesen Teleskop aufgenommen.
Erfolge
- Am 4. September 2005 wurde der stärkste je dokumentierte Gammablitz gemessen (von einem 13 Milliarden Lichtjahre entfernten Objekt).
- Am 18. Februar 2006 wurde mit 33 Minuten der bisher bei weitem längste Gammablitz von einem 440 Millionen Lichtjahre entfernten Objekt gemessen.
- Am 19. März 2008 wurde der bislang stärkste Gammastrahlen-Ausbruch, katalogisiert als GRB 080319B, beobachtet. Er war 2,5 Millionen Mal heller als die leuchtstärkste bisher beobachtete Supernova.[3]
- Am 23. April 2009 wurde der am weitesten entfernte Gammablitz mit einer Entfernung von 13,1 Milliarden Lichtjahren registriert.[4]
Einzelnachweise
- ↑ Omicron: Betrieb von Swift um 4 weitere Jahre verlängert, abgerufen am 7.April 2008 (engl.)
- ↑ Swift Newsletter 3/2006: Swift sollte bis 2022 funktionsfähig bleiben (engl.)
- ↑ Spiegel Online: Riesige Sternenexplosion fotografiert - Forscher überwältigt, 21. März 2008
- ↑ Wissenschaft-aktuell: Neuer Rekord: Sternexplosion im jungen Kosmos
Weblinks
- Swift homepage (engl.)
- www.wissenschaft.de: Satellit Swift beobachtet erstmals Übergang vom Blitz zum Nachglühen - Swift hilft das rätselhafte Phänomen der Gammablitze aufzuklären
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