Interstellar Boundary Explorer

Interstellar Boundary Explorer
IBEX

Interstellar Boundary Explorer (IBEX) (engl. für Interstellarer Grenzschicht-Erforscher) ist ein NASA-Forschungssatellit zur Erforschung des Termination Shock, der Grenzschicht von Heliosphäre und interstellarer Materie, durch die Messung von in der Region erzeugten energetischen neutralen Atomen. Die IBEX-Mission wird im Rahmen des Small-Explorer-Programms durchgeführt. Nach dem erfolgreichen Start hat der Satellit die zusätzliche Bezeichnung Explorer 91 erhalten.

Inhaltsverzeichnis

Mission

Aufbau der Heliosphäre und der Grenzschichten zum interstellaren Medium

Die bisher einzigen Messungen aus den äußeren Bereichen der Heliosphäre stammen von den Raumsonden Pioneer 10 und 11 sowie Voyager 1 und 2. Insbesondere die Messungen von Voyager 1, der die Grenzschicht am 16. Dezember 2004 in einer Entfernung von 94 AU erreichte, sind dabei von besonderem Interesse.[1] IBEX hingegen wird keine in-situ-Messungen durchführen, sondern aus einer Erdumlaufbahn die in der Grenzschicht entstehenden neutralen Partikel registrieren und kartieren.

Pegasus-XL-Trägerrakete vor dem Start

IBEX wurde von einer luftgestarteten Pegasus-XL-Rakete mit zusätzlicher Star-27H-Oberstufe in einen hoch exzentrischen Orbit gebracht, der zunächst direkt nach dem Start bei einer Bahnneigung von 11,3° ein Perigäum von 226,4 km und ein Apogäum von 250.288,9 km bei einer Umlaufzeit von 7.921,1 Minuten aufwies.[2] IBEX vergrößerte die Bahnhöhe und insbesondere das Perigäum in den ersten 45 Tagen der Mission mit Hilfe seines eigenen Triebwerks, um schließlich einen operationellen Orbit mit einem Perigäum von 7.000 km und einem Apogäum von ca. 50 Erdradien (ca. 317.850 km) und einer Periode von etwa 8 Tagen zu erreichen.[3] Der Start erfolgte von der Kwajalein Missile Range im Pazifik am 19. Oktober 2008.

Aufbau

Basis

Der nur 107 kg schwere Satellit ist auf einer oktagonalen Struktur aufgebaut, die von den Orbcomm-Kommunikationssatelliten abgeleitet ist. Hersteller ist die Orbital Sciences Corporation. Der Satellit ist spinstabilisiert, wobei die Rotationsachse stets auf die Sonne ausgerichtet wird. IBEX besitzt ein Hydrazin-Antriebssystem, das dazu dient, nach dem Start das Perigäum auf 7.000 km anzuheben.

Instrumente

An Bord von IBEX befinden sich lediglich zwei einfach aufgebaute Ein-Pixel-Sensoren. Jeweils eines der senkrecht zur Rotationsachse des Satelliten angebrachten Instrumente dient der Registrierung von hoch- und niederenergetischen Partikeln (IBEX-Hi und IBEX-Lo). Diese sind an jeweils gegenüberliegenden Seiten des Satelliten angebracht.[4] Beide Sensoren werden von einer gemeinsamen Elektronik ausgelesen. Durch die Rotation des Satelliten und der Rotation der stets auf die Sonne ausgerichteten Rotationsachse im Laufe eines Jahres wird der gesamte Himmelsbereich durch die Detektoren erfasst und kartiert.

Einzelnachweise

  1. IBEX Science Overview: If we could see Our Heliosphere, What would our Home in the Galaxy look like?
  2. Space 40: 2008-051A - IBEX
  3. Southwest Research Institute − Launch
  4. Siehe Bild

Weblinks

 Commons: IBEX – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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