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Dieser Artikel beschreibt einen mikronesischen Bundesstaat. Weitere Bedeutungen von Yap sind in der Begriffsklärung "Yap" aufgelistet.
Yap ist ein Bundesstaat der Föderierten Staaten von Mikronesien.
Etwa 145 kleinere Inseln und Atolle gehören zu dem mikronesischen Teilstaat.
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Geographie
Die Insel Yap bildet zusammen mit der unabhängigen Inselnation Palau die Inselgruppe der Westkarolinen im westlichen Pazifik.
Yap gehört gemeinsam mit Chuuk, Pohnpei und Kosrae zu den Föderierten Staaten von Mikronesien (FSM) und liegt circa 450 Meilen südwestlich von Guam und 360 Meilen nordöstlich von Palau.
Der Begriff Yap ist mehrdeutig: Yap Island bezeichnet die Insel Yap. Ein Korallenriff umschließt zusätzlich die drei Inseln Gagil-Tomil, Maap und Rumung. Die vier Inseln zusammen heißen Yap proper. Der mikronesische Bundesstaat Yap state umfasst zusätzlich die Outer Islands, von denen einige mehrere hundert Kilometer von Yap Island entfernt sind.
Yap ist größtenteils von Hügeln bedeckt, die mit einer dichten, dschungelartigen Vegetation bewachsen sind. Die Küste besteht überwiegend aus Mangroven-Sümpfen. Das äußere Riff umschließt alle Inseln, die einzelnen Inseln sind von Lagunen umgeben.
Hauptstadt des Bundesstaates Yap (und der Insel Yap) ist Colonia.
Bevölkerung
Yap state hat über 11000 Einwohner, davon leben etwa 2/3 auf Yap proper, der Rest auf den Outer Islands.
Geschichte
Yap wurde wahrscheinlich im 3. Jahrtausend v. Chr. von Einwanderern aus Malaysia, den indonesischen Inseln, Papua-Neuguinea und den Salomonen besiedelt. Als wissenschaftlicher Beweis hierfür dient die yapanesische Sprache: Sie ähnelt dem Malaiischen, hat aber auch Einflüsse aus Papua-Sprachen.
Die äußeren, heute zum Staat Yap gehörenden Inseln, sind von Polynesien aus besiedelt worden.
Bekannt wurde der Inselstaat durch das Steingeld, riesige Steinscheiben, welche noch bis vor wenigen Jahren als Zahlungsmittel benutzt werden konnten. Da dieses Steingeld aus einem Gestein, welches nicht auf der Insel gewonnen werden konnte, hergestellt werden musste, erklärt sich der Wert aus den bei einer solchen Expedition (meist nach Palau) in Kauf genommenen Gefahren.
Seit dem 16. Jahrhundert war Yap offiziell im Besitz Spaniens, im Jahre 1898 wurde es eine Kolonie des Deutschen Reiches. Im Ersten Weltkrieg wurde die Insel von Japan besetzt.
Yap wurde während des 2. Weltkrieges im Rahmen des Inselhüpfens der USA nicht direkt angegriffen, des Öfteren aber wurden japanische Stellungen heftig bombardiert.
Nach Kriegsende wurde Yap Teil des Treuhandgebietes Pazifische Inseln der USA.
Am 10. Mai 1979 ratifizierte Yap die Verfassung der Föderierten Staaten von Mikronesien und wurden mit der offiziellen Unabhängigkeit am 3. November 1986 integraler Bestandteil dieser neuen Nation.
Leben & Kultur
Yap, ein Land voll von alten Traditionen und faszinierenden Legenden, hat eine Bevölkerung mit einer der bemerkenswertesten Kulturen im pazifischen Raum.
Steingeld:
Der vielleicht außergewöhnlichste Aspekt der Yapesischen Kultur sind die großen, runden Scheiben, das Steingeld oder „Rai“, wie es in der Sprache der Yapesen genannt wird, und das überall auf der Insel zu finden ist. Es ist zwar kein gesetzliches Zahlungsmittel auf dem internationalen Währungsmarkt, wird aber nach wie vor auf der Insel als Zahlungsmittel verwendet. Die großen Steinscheiben mit symmetrischer Meißelung und einem Loch in der Mitte zum Transportieren können einen Durchmesser haben, der größer ist als ein Mann. Der Wert dieser Kalksteine variiert, aber nicht entsprechend der Größe, sondern entsprechend der Mühen, die die Reise nach Yap gekostet hatte, bei der sie geholt wurden. Heute haben die Leute das Geld noch, aber es wird nicht mehr hin- und herbewegt. Das meiste davon wird in einem Kanal aufbewahrt, der als Steingeldbank bekannt ist, wenn auch ein paar immer noch vor dem mit Stroh gedeckten Männerhaus und vor Familienhütten stehen und deren Reichtum und den Status anzeigen.
Männerhäuser: Fast jedes Dorf auf der Insel hat ein eigenes Männerhaus. Diese kunstvoll aus einheimischen Materialien gebauten Häuser dienen als Treffpunkt, wo sich die Männer versammeln, um ihre Geschichten zu erzählen. Die Tradition schreibt außerdem vor, dass jedes männliche Mitglied eines Dorfes, das zum Fischen gehen wird, die Nacht vorher alleine im Männerhaus verbringen muss. Die Häuser dienen auch als Ort zum Lernen. Die Ältesten des Dorfes geben ihr Wissen und ihre Fertigkeiten weiter und unterrichten die Jungen in der Kunst des Fischens, des Segelns und des heimischen Handwerks.
Wirtschaft
Heute ist Yap teilweise touristisch erschlossen und speziell für sein Tauchrevier, wo man mit großen Mantarochen tauchen kann, bekannt.
Traditionell ist es nicht möglich, auf der Insel Land zu erwerben, da dieses ausschließlich den gebürtigen Bewohnern vorbehalten ist und diese das Konzept des Privateigentums an Grundstücken nicht kannten.
Allerdings wird hiervon im Rahmen der wirtschaftlichen Entwicklung zunehmend abgesehen.
Sprache
Obwohl Englisch die offizielle Amtssprache ist, wird von den Einwohnern Yapesisch gesprochen. Einige Ältere sprechen noch fließend Japanisch. Auf den Outer Islands werden eigene Sprachen gesprochen. Weitere Sprachen sind: Ulithisch, Woleaianisch, Satawalesisch
Weblinks
9.5333333333333138.11666666667Koordinaten: 9° 32′ N, 138° 7′ O
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