Fahrmbacher

Fahrmbacher
Wilhelm Fahrmbacher neben Erwin Rommel in Saint-Nazaire auf dem U-Boot-Bunker (18. Februar 1944)

Wilhelm Fahrmbacher (19. September 1888 in Zweibrücken; † 27. April 1970 in Garmisch-Partenkirchen) war ein deutscher Offizier und General der Artillerie während des Zweiten Weltkriegs.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Fahrmbachers Militärlaufbahn begann am 18. Juli 1907, als er in die Bayerische Armee eintrat. Am 7. März 1914 erfolgte seine Beförderung zum Leutnant. Mit dem 4. Bayerischen Feld-Artillerie-Regiment nahm er am Ersten Weltkrieg hauptsächlich in Frankreich teil und wurde am 22. März 1918 zum Hauptmann befördert. Nach Kriegsende in die Reichswehr übernommen, war er u. a. im Reichswehrministerium, später im Reichskriegsministerium tätig und wurde zunächst im Februar 1928 zum Major, im Februar 1932 zum Oberstleutnant und im April 1934 zum Oberst befördert. Seine Ernennung zum Generalmajor erfolgte am 31. Juli 1937. Am 15. August 1938 übernahm er als Kommandeur die 5. Infanterie-Division.

Vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs am 31. Mai 1939 zum Generalleutnant befördert, nahm er mit seiner Division ab September 1939 am Polenfeldzug und ab Mai 1940 am Frankreichfeldzug teil. Gleichzeitig mit seiner Beförderung zum General der Artillerie am 20. Oktober 1940 erfolgte seine Ernennung zum Kommandierenden General des VII. Armeekorps, das im Bereich der Heeresgruppe Mitte ab Mitte 1941 am Unternehmen Barbarossa teilnahm.

Von März bis Mai 1942 erfolgte Fahrmbachers Versetzung in die Führerreserve des Oberkommandos des Heeres. Anschließend wurde ihm das XXV. Armeekorps in Frankreich unterstellt. Kurz nach Beginn der alliierten Operation Overlord bekam er am 10. Juni 1944 das Kommando über die Armeegruppe Normandie, das er aber schon am 1. August wieder abgab, um Befehlshaber der deutschen Einheiten in der Bretagne zu werden. Nachdem die Alliierten die Schlacht um die Bretagne eröffnet hatten und in rasendem Tempo versuchten die Atlantikhäfen zu erreichen, musste sich General Fahrmbacher mit seinen Truppen nach Lorient zurückziehen, dessen Umgebung am 9. August von der 4. US-Panzerdivision erreicht wurde. Hitler hatte die Atlantikhäfen zur Festung erklärt, die bis zum letzten Mann verteidigt werden sollten. Fahrmbacher, der nun keinerlei Handlungsmöglichkeiten hinsichtlich der Verteidigung der Bretagne mehr hatte, da Lorient genau wie Brest und St. Nazaire von den Amerikanern eingekesselt war, beschränkte sich als Festungskommandant auf den Widerstand gegen die Einnahme der Stadt. General Wilhelm Fahrmbacher kapitulierte am 10. Mai 1945, nach der Gesamtdeutschen Kapitulation, mit 10.000 Mann gegenüber den Amerikanern. Anschließend kam er zunächst in amerikanische, dann in französische Kriegsgefangenschaft aus der er am 10. August 1950 entlassen wurde.

Vom 15. März 1951 bis August 1958 war Wilhelm Fahrmbacher Militärberater des zentralen Planungsstabes der Ägyptischen Armee.

Seine Erlebnisse während der Verteidigung von Lorient verarbeitete er 1956 in dem Buch Lorient.

Wilhelm Fahrmbacher verstarb am 27. April 1970 in Garmisch-Partenkirchen.

Auszeichnungen [1]

Werke

  • Wilhelm Fahrmbacher, Lorient, Prinz-Eugen-Verlag, 1956, ISBN B0000BHX0E

Literatur

  • Franz Thomas/Günter Wegmann Die Ritterkreuzträger der Infanterie Band 6: Ender-Fitzek, ISBN 3-7648-2308-9

Einzelnachweise

  1. Franz Thomas/Günter Wegmann Die Ritterkreuzträger der Infanterie Band 6: Ender-Fitzek, ISBN 3-7648-2308-9

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wilhelm Fahrmbacher — à côté d Erwin Rommel sur l …   Wikipédia en Français

  • Wilhelm Fahrmbacher — neben Erwin Rommel in Saint Nazaire auf dem U Boot Bunker (18. Februar 1944) Wilhelm Fahrmbacher (* 19. September 1888 in Zweibrücken; † 27. April …   Deutsch Wikipedia

  • Schlacht um die Bretagne — Teil von: Zweiter Weltkrieg Der amerikanische Vorstoß in die Bretagne …   Deutsch Wikipedia

  • Caudan — 47° 48′ 41″ N 3° 20′ 21″ W / 47.8114, 3.3392 …   Wikipédia en Français

  • Army Group Centre — Army Group Center ( de. Heeresgruppe Mitte) was the name of two distinct German strategic army groups that fought on the Eastern Front in World War II. The first Army Group Centre was created on 22 June 1941, as one of three German Army (… …   Wikipedia

  • 5. Jäger-Division — Truppenkennzeichen Aktiv Oktober 1934–Mai 1945 Land …   Deutsch Wikipedia

  • 5. leichte Infanterie-Division — 5. Jäger Division Truppenkennzeichen Aktiv Oktober 1934–Mai 1945 Land …   Deutsch Wikipedia

  • Garmisch — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Invasion in der Normandie — Operation Overlord Teil von: Zweiter Weltkrieg, Westfront …   Deutsch Wikipedia

  • Kochelberg — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”