Felseneggbahn

Felseneggbahn
Felseneggbahn
Streckenlänge: 1,048 km
Maximale Neigung: 341 
Adliswil Talstation–Felsenegg
Legende
0,0 Talstation 497 m ü. M.
Brücke (groß)
0,3 Zwischenstütze 609 m ü. M.
1,3 Felsenegg 804 m ü. M.

Die Luftseilbahn Adliswil–Felsenegg (LAF) – kürzer «Felseneggbahn» genannt – ist die einzige öffentliche Luftseilbahn im Kanton Zürich. Betreiberin ist die Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn (SZU).

Bis auf wenige Ausnahmen ist die Luftseilbahn ganzjährig und bis in die späten Abendstunden (letzte Fahrt ab Felsenegg 20:05 Uhr, am Samstag 23:05 Uhr) in Betrieb. Die LAF ist eine der wenigen Bergbahnen, die mehrheitlich talwärts benützt werden, da die Wanderung vom Uetliberg in Richtung Felsenegg bequemer sei als umgekehrt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte der Felseneggbahn

Seit ihrer Eröffnung im Jahre 1954 überwinden die beiden 30-plätzigen Kabinen zwischen Adliswil und der Felsenegg auf einer Fahrstrecke von 1048 Meter einen Höhenunterschied von 307 Meter und garantieren während dieser fünf Minuten dauernden Fahrt ein beeindruckendes Panorama auf den Zürichsee. Innert einer Stunde können die beiden Kabinen bis 840 Personen in Tal- und Bergrichtung befördern, seit 1954 waren es insgesamt rund 10 Mio. Passagiere.

Bereits 1934 wurde der Projektentwurf für eine Standseilbahn Adliswil–Felsenegg zur besseren touristischen Erschliessung des Albisgebiets in Auftrag gegeben, in Konkurrenz zur gleichzeitig geplanten «Albisbahn» LangnauAlbispass. Beide Projekte wurden mangels finanzieller Mittel nicht realisiert, obwohl die «Albisbahn» im Gegensatz zur «Felseneggbahn» von den Bundesbehörden eine Baukonzession erhielt (heute verkehrt die Postauto Linie 240 auf der Strecke Langnau-Albispass-Hausen am Albis).

20 Jahre später – am 30. Dezember 1954 – konnte die Betriebseröffnung der LAF nach rund sieben Monaten Bauzeit und Kosten von damalig einer Million Schweizer Franken durch die Berner Firma Von Roll gefeiert werden, nachdem sich ab 1951 die Finanzierung mit der Gründung einer Aktiengesellschaft als weitgehend gesichert abzeichnete. Wohl nicht nur aus nostalgischen Gründen wurden die Kabinen der Landi-Schwebebahn von 1939 über den Zürichsee weiterverwendet.

Inbetriebnahme der heutigen 30-plätzigen Kabinen der Firma SIG Neuhausen, unter Ersatz des Zug- und Gegenseiles, war im Jahre 1960. 1967 erfolgte der Umbau auf «Fernsteuerung von den Kabinen aus» (halbautomatischer Betrieb). Der Kauf der Liegenschaft Felsenegg folgte 1972, und 1977 ging die Aktienmehrheit und die Liegenschaft an die Firma Denner. Weitere Meilensteine der LAF: 1986 Einführung des automatischen Betriebs mit Fernsehüberwachung der Bergstation, 1994 Fahrgast-Selbstbedienung mit Automaten in beiden Stationen, und 1997 wurden die Erneuerung der Antriebsanlage und verschiedene Renovationen vorgenommen.

Ihr 50-Jahr-Jubiläum feierte die «Felseneggbahn» 2004 mit einer Geldsammelaktion für die geplante Revision im Zusammenhang mit der Konzessionserneuerung.

Die «Felseneggbahn» gehört zu den zahlreichen Verkehrsbetrieben, die sich im Eröffnungsjahr 1990 dem Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) angeschlossen haben. Seit 1992 ist die gesamte Infrastruktur der LAF rollstuhlgängig.

Generalüberholung anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums

Hintergründe

«Wir wollen, dass unsere Luftseilbahn noch attraktiver wird», betonte der Adliswiler Stadtpräsident im Anschluss an die Generalversammlung 2005, nachdem sich das bis auf ein Mitglied völlig neu besetzte Gremium im Mai 2005 konstituiert hatte, und dass die «Luftseilbahn den Menschen im Sihltal zum Selbstverständnis» werde. Denn heute fahren fast ausschliesslich Touristen mit der Bahn. Das zu ändern hat sich der frisch gewählte Verwaltungsrat der LAF neben einer gesunden finanziellen Basis des Betriebs zum Ziel gesetzt.
«Ja, die Luftseilbahn ist definitiv über den Berg», bestätigte der Adliswiler Stadtpräsident, der an der Mittelbeschaffung von über drei Mio. Franken massgeblich beteiligt war, die dem Unternehmen fehlten, damit die Anlage nach über fünfzig Jahren «Nonstop-Betrieb» weiterbestehen kann.

Gemäss ursprünglicher Planung von 2005 tragen die Gemeinde Adliswil und die Stadt Zürich je Fr. 300'000.00 der Sanierungskosten, gemäss öffentlichem Beschluss des Gemeinderats (Parlament) der Stadt Zürich «…der Luftseilbahn Adliswil–Felsenegg AG (LAF) wird ein einmaliger Investitionsbeitrag von Fr. 300 000.– für die technische Bahnerneuerung ausgerichtet. Diese Zusicherung steht unter dem Vorbehalt, dass die Finanzierung des Vorhabens gesamthaft zustande kommt…».[1] Vom Zürcher Verkehrsverbund sollen gemäss aktueller Planung 2 Mio. Franken an die Gesamtkosten von rund 3,5 Mio. Franken beigesteuert werden.

Mit einem massiven Aufkommen an Spendengeldern sollte die Luftseilbahn mit Ablauf der Konzessionsbewilligung «in technischer Hinsicht saniert» werden.[2]:

Sanierungsarbeiten

Erneuert wurden unter anderem die Seilbahnsteuerung und -überwachung, die Tragseile samt Abspannseilen und die Puffer. Die rund fünfzigjährigen 30-plätzigen Kabinen haben komfortableren, geräumigeren und «schnittigen» Gondeln der CWA Constructions SA weichen müssen, und zumindest eine Kabine die frühere typische rote Farbe erhalten. Die neuen Seilbahnkabinen erforderten ebenfalls eine Erhöhung der Masten und Straffung der Trageseile. Ebenfalls erneuert wurden Zugangstüren und Geländer in den Tal- und Bergstationen sowie die Video- und Gegensprechanlage. Vom 4. Februar 2008 bis Ende April blieb die LAF für die aufwändige Generalüberholung geschlossen.

Die Felseneggbahn hat ihren fahrplanmässigen Betrieb am 1. Mai 2008 wieder aufgenommen. Am Wochenende vom 24./25. Mai 2008 wurde der Abschluss der Sanierungsarbeiten mit einem Publikumsfest in der Talstation Adliswil und mit einer «Älplerchilbi» auf der Felsenegg gebührend gefeiert.[3]

Zukunft der Felseneggbahn

Gemäss Pressestelle der Felseneggbahn ist zur weiteren Steigerung der Attraktivität des Ausflugsgebiets eine Nordic Walking-Route auf der Felsenegg in Diskussion respektive abhängig von allfälligen Sponsoren.[4]

Technische Daten

Bahnprofil

  • 1 Zwischenstütze, Höhe 36 m
  • Grösste Höhe ab Boden ca. 50 m
  • Tragseile: Vollverschlossene Spiralseile, Durchmesser 39 mm
  • Spannseile: Litzenspiralseile, Durchmesser 62 mm
  • Zugseil: Litzenseil, Durchmesser 22 mm
  • Gegenseil: Litzenseil, Durchmesser 23 mm

Kabinen

  • 2 im Pendelverkehr
  • Platzzahl pro Kabine 30 Personen begleitet, 15 Personen unbegleitet
  • Leergewicht: 2'600 kg
  • Beförderungskapazität 420 Personen/h und Richtung
  • Geschwindigkeit 6 m/sec oder 21,6 km/h [5]

Einzelnachweise

  1. Stadt Zürich, Gemeinderat, Beschluss GR-Nr. 2004/594 (10. November 2004): Sachgeschäft: Luftseilbahn Adliswil-Felsenegg (LAF), einmaliger Investitionsbeitrag an die Erneuerung
  2. Sihltaler Zeitung (28. Mai 2005): Mit Musik in eine gelbe Zukunft
  3. Website Luftseilbahn Adliswil-Felsenegg: Neueröffnung
  4. Tages-Anzeiger (3. Februar 2008): Fitness-Kur für die Felseneggbahn
  5. Technische Daten, sofern nicht in Infobox respektive im Fliesstext erwähnt. Quelle: Website der Luftseilbahn Adliswil-Felsenegg, Stand Mai 2008.

Literatur

  • Heinz Binder: Seit 40 Jahren schwebt die Felseneggbahn auf den Berg, in: Blätter der Vereinigung Pro Sihltal Nr. 45 (S.20-21), Adliswil 1995)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Luftseilbahn Adliswil-Felsenegg — Felseneggbahn Streckenlänge: 1,048 km Maximale Neigung: 341 ‰ Adliswil Talstation–Felsenegg …   Deutsch Wikipedia

  • Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn — SZU Unternehmensform Aktiengesellschaft Gründung 1891 (als SiTB) 1973 (Fusion SZU) Unternehmenssitz Zürich, Schweiz …   Deutsch Wikipedia

  • Sihltal Zürich Uetliberg Bahn — SZU Rechtsform Aktiengesellschaft Gründung 1891 (als SiTB) 1973 (Fusion SZU) …   Deutsch Wikipedia

  • Zimmerbergbus — Sihltal Zürich Uetliberg Bahn SZU Unternehmensform Aktiengesellschaft Gründung 1891 (als SiTB) 1973 (Fusion SZU) Unternehmenssitz Zürich, Schweiz …   Deutsch Wikipedia

  • Felsenegg — Die Felsenegg auf dem Albisgrat Sendeturm …   Deutsch Wikipedia

  • Doppelmayr Garaventa Group — Doppelmayr Type Private Founded 1892 Headquarters Wolfurt, Austria Key people Michael Doppelmayr, chief executive …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”