- Adliswil
-
Adliswil Basisdaten Staat: Schweiz Kanton: Zürich Bezirk: Horgen Gemeindenummer: 0131 Postleitzahl: 8134 Koordinaten: (682184 / 240749)47.3124948.525556435Koordinaten: 47° 18′ 45″ N, 8° 31′ 32″ O; CH1903: (682184 / 240749) Höhe: 435 m ü. M. Fläche: 7.79 km² Einwohner: [1] 16'488 (31. Dezember 2010)Website: www.adliswil.ch Adliswil, Blick zum Uetliberg
Karte Adliswil (in einheimischer Mundart: (z) Atlischwiil/Adlischwiil [(ts) ɑtliʒ̊ʋiːl/ɑd̥liʒ̊ʋiːl], mit schwankender Betonung)[2][3] ist eine politische Gemeinde im Bezirk Horgen des Kantons Zürich in der Schweiz.
Sie ist seit den 1950er-Jahren zu einer Kleinstadt in der Agglomeration von Zürich gewachsen.
Inhaltsverzeichnis
Wappen
- Geteilt von Blau und Gold. Oben ein halber goldener Adler an der Teilung, unten ein halbes blaues Mühlerad
Adliswils Wappen besteht aus einem gelben Adler auf blauem Grund und einem halben blauen Mühlerad auf gelbem Grund. Diese beiden Symbole beziehen sich auf zwei der ersten Gebäude die es in Adliswil gab, nämlich das Restaurant Adler und die Mühle, die lange Zeit ein bisschen weiter flussaufwärts stand.
Geographie
Adliswil liegt im unteren Sihltal zwischen Albis und Zimmerberg an der Grenze zur Stadt Zürich. Der Wald umfasst ein Drittel der Gemeindefläche, das Siedlungsgebiet und der Verkehr beinahe die Hälfte, 20 % dienen noch der Landwirtschaft.
Politik
Von der Einführung der Stadtordnung im Jahre 1974 bis ins Jahr 2010 leitete ein neunköpfiger Stadtrat die Verwaltung, seit 2010 sind es nur noch 7 Stadträte. Der Stadtrat (Exekutive) bestimmt mit der Legislative, dem Grossen Gemeinderat, das politische Geschehen. Die Sitzverteilung nach den Wahlen vom Januar 2010 im Gemeinderat: 10 Sitze SVP, 8 SP, 6 FDP, 4 CVP, 4 Freie Wähler, 2 EVP, 2 Grüne.
Aktueller Stadtpräsident ist Harald Huber (FDP).
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung Jahr Einwohner 1634 315 1836 941 1900 4717 1941 5105 1960 9078 1990 15776 - Bevölkerungsdichte: 2113.8 Einw./km2
- Anzahl Haushalte: 7573 (Stand: 2000)
- Konfessionszugehörigkeit: 29.6% evangelisch-reformiert, 32.1% römisch-katholisch, 38.3% andere oder keine konfessionelle Zugehörigkeit (Stand: 2010)[4]
Wirtschaft
Einen starken Wachstumsschub erlebte die Gemeinde im 19. Jahrhundert durch die Industrialisierung, während der ein grosser Spinnereibetrieb, die Mechanische Seidenweberei Adliswil (MSA), aufgebaut wurde. Heute arbeiten viele der Einwohner in Zürich. Der überwiegende Teil der ansässigen Unternehmen ist im tertiären Sektor tätig. Insbesondere haben einige Versicherungen (Generali, Schweizerische Rückversicherungs-Gesellschaft) einen Teil ihrer Verwaltung in Adliswil angesiedelt. Es arbeiten rund 5000 Personen in Adliswil.
Verkehr
Adliswil liegt an der Sihltalbahn (S4) der Sihltal Zürich Uetliberg Bahn (SZU), die Teil des Zürcher Verkehrsverbundes ist. Parallel dazu führt eine Hauptstrasse von Zürich durch Adliswil über Sihlbrugg in den Kanton Zug.
Auf dem Gemeindegebiet der Stadt Adliswil wird die 1954 erbaute Luftseilbahn Adliswil-Felsenegg (LAF) im Auftrag der Eigentümer von der SZU betrieben. Die LAF ist die einzige öffentliche Luftseilbahn im Kanton Zürich.
Sportvereine
Adliswil ist die Heimat des 1911 gegründeten Fussballvereins FC Adliswil, dessen erste Mannschaft 2010/2011 in der 3. Liga antritt.[5] Ein weiterer Sportverein ist der Turnverein Adliswil.
Geschichte
Hinweise auf Siedlungen geben die Gräber aus dem Frühmittelalter, die im Grüt nahe der Grenze zur Stadt Zürich gefunden wurden. Die Abhänge von Zimmerberg und Albis wurden zuerst besiedelt, da der Talgrund entlang der Sihl immer wieder durch Hochwasser gefährdet war.
Der Ortsname ist seit dem 11./12. Jahrhundert urkundlich belegt (um 1050 [cop. 16. Jh.] Adelenswile; vor 1140 ad Adololdiswile) und beruht auf einer Zusammensetzung aus dem althochdeutschen Personennamen Adalolt<Adalwalt und dem bei alamannischen Gründungen häufigen Hintergliede -wīlāri zur Bezeichnung neuer Hofsiedlungen.[2][3]
Seit 1475 ist eine Brücke über die Sihl belegt. Auch im 15. Jahrhundert ist die erste Mühle mit Wehr erwähnt. Die Grundherrschaft lag beim Gross- und Fraumünster Zürich sowie bei den Klöstern Muri und Rüti und ging 1406 an die Stadt Zürich über.
In den Jahren 1942 bis 1945 lag in Adliswil das zweitgrösste Internierungslager der Schweiz, das als Folge der deutschen Besetzung Südfrankreichs eingerichtet wurde. Es war in den Räumen einer stillgelegten mechanischen Seidenstoffweberei untergebracht. Insbesondere deutsche Juden, die zuvor in Südfrankreich Zuflucht gefunden hatten, versuchten sich seither in die Schweiz zu retten. Das Durchgangslager, das trotz seiner Grösse wegen der Abschirmung durch das Militär in der Bevölkerung wenig bekannt war, bot Platz für rund 500 Personen.[6]
Persönlichkeiten
- Margrit Baur (* 1937), Schriftstellerin
- Dominik Blum (* 1964), Musiker und Dirigent
- John Brack (1950–2006), Musiker
- Bettina Bunge (* 1963), deutsche Tennisspielerin
- Raymond Fein (* 1950), Musiker und TV-Showmaster
- Rolf Fringer (* 1957), Fussballtrainer
- Dennis Furrer (* 1980), Mundart-Reggae-Sänger
- Alex Hug (* 1943), Chorleiter und Organist
- Ferdy Kübler (* 1919), Radrennfahrer
- Peter Müller (* 1957), Skirennfahrer
- Che Peyer (* 1950), Musiker
- Emil Ruh (1884–1946), Komponist und Dirigent
Weblinks
Commons: Adliswil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website der Stadt Adliswil
- Statistische Daten Gemeinde Adliswil
- Adliswil im Historischen Lexikon der Schweiz
- Geschichtsverein Adliswil
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Amt des Kantons Zürich – Bevölkerung in den Gemeinden und Regionen des Kantons Zürich, 2010
- ↑ a b Adliswil ZH unter ortsnamen.ch. Angegebne Lautschrift: ts atlišwī́l, adlišwī́l.
- ↑ a b Andres Kristol: Adliswil ZH (Horgen) in: Dictionnaire toponymique des communes suisses – Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen – Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri (DTS|LSG). Centre de dialectologie, Université de Neuchâtel, Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005, ISBN 3-7193-1308-5 und Éditions Payot, Lausanne 2005, ISBN 2-601-03336-3, p. 76. Angegebne Lautschrift: [ˈɑdliöʋiːl, ɑdliöˈʋiːl] (ö offensichtlich Druckfehler).
- ↑ Statistisches Amt des Kantons Zürich - Datenbank (Gemeindeporträts). abgerufen am 12. April 2011
- ↑ football.ch: FC Adliswil. Abgerufen am 13. März 2011.
- ↑ Hans-Heiri Stapfer: Kampf im Dickicht der Geschichte., Artikel im Thalwiler Anzeiger, 23. August 2008. Zugriff auf der Website geschichtsverein.ch am 3. September 2009
Politische Gemeinden im Bezirk HorgenAdliswil | Hirzel | Horgen | Hütten | Kilchberg | Langnau am Albis | Oberrieden | Richterswil | Rüschlikon | Schönenberg | Thalwil | Wädenswil
Kanton Zürich | Bezirke des Kantons Zürich | Gemeinden des Kantons Zürich
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Adliswil — Vue d ensemble de la commune. Administration Pays Suisse … Wikipédia en Français
Adliswil — Escudo … Wikipedia Español
Adliswil — Adliswil, Gemeinde im Bezirk Horgen, Kanton Zürich, Schweiz, Wohnvorort von Zürich, 451 m über dem Meeresspiegel im Sihltal, 15 500 Einwohner; Wirtschaft: verschiedene Kleinindustrien. Verkehr: Adliswil ist Fußpunkt des Alb … Universal-Lexikon
Adliswil — Adliswil, Dorf im schweizer. Kanton Zürich, Bezirk Horgen, an der Sihl u. der Sihltalbahn. mit Seidenweberei, Baumwollspinnerei u. (1900) 4691 Einw … Meyers Großes Konversations-Lexikon
Adliswil — es una ciudad en el distrito de Horgen, en el cantón de Zúrich, en Suiza. Se encuentra situada en la región de Zimmerberg, dentro del valle del río Sihl al sur de la ciudad de Zúrich, al lado de las localidades de Kilchberg, Rüschlikon, Langnau… … Enciclopedia Universal
Adliswil — Infobox Swiss town subject name = Adliswil municipality name = Adliswil municipality type = municipality imagepath coa = Adliswil.png|pixel coa= languages = German canton = Zurich iso code region = CH ZH district = Horgen lat d=47|lat m=19|lat NS … Wikipedia
Adliswil — Original name in latin Adliswil Name in other language State code CH Continent/City Europe/Zurich longitude 47.30997 latitude 8.52462 altitude 450 Population 15230 Date 2013 03 28 … Cities with a population over 1000 database
Adliswil — Sp Adlisvilis Ap Adliswil L Šveicarija … Pasaulio vietovardžiai. Internetinė duomenų bazė
Adliswil / Adliswil (Stadtkern) — Original name in latin Adliswil / Adliswil (Stadtkern) Name in other language Adliswil (Stadtkern) State code CH Continent/City Europe/Zurich longitude 47.31128 latitude 8.52675 altitude 448 Population 2538 Date 2006 10 21 … Cities with a population over 1000 database
Adliswil / Adliswil (Stadtkern) — Original name in latin Adliswil / Adliswil (Stadtkern) Name in other language Adliswil (Stadtkern) State code CH Continent/City Europe/Zurich longitude 47.31128 latitude 8.52675 altitude 448 Population 2538 Date 2006 10 21 … Cities with a population over 1000 database