Ferencváros Budapest

Ferencváros Budapest
Ferencváros Budapest
Ferencvaros.svg
Voller Name Ferencvárosi Torna Club
Gegründet 3. Mai 1899 (Turnverein)
3. Dezember 1900 (Sektion Fußball)
Stadion Albert-Flórián-Stadion
bis 2007 bekannt als Stadion Üllői úti
Plätze 18.100
Präsident Kevin McCabe, Miklós Kovács
Trainer Lajos Détári
Liga Nemzeti Bajnokság I
2010/11 3. Platz
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Heim
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Auswärts

Ferencváros Budapest (offiziell: Ferencvárosi Torna Club; dt. Turnverein), ist ein ungarischer Sportverein aus der Hauptstadt Budapest. Heimat und Namensgeber des Vereins ist der südöstliche IX. Stadtbezirk Ferencváros (dt. Franzenvorstadt), der nach dem österreichischen Kaiser Franz I. benannt ist. Die Farben des 1899 gegründeten Vereines sind Grün und Weiß.

Die Fußballabteilung des FTC blickt zurück auf eine Geschichte als erfolgreichster Club Ungarns. Sie ist mit 28 bzw. 20 Titeln Rekordmeister und -pokalsieger des Landes und vertrat Ungarn auch auf europäischer Ebene. Die von den Fans oft Fradi genannte Mannschaft, spielte von 1901 bis zum Zwangsabstieg 2006 ununterbrochen in der ersten ungarischen Fußball-Liga. Der Wiederaufstieg gelang 2009.

Neben Fußball betreibt der FTC Sektionen für Turnen, Handball, Radfahren, Wasserball, Eishockey, Ringen, Schwimmen, Leichtathletik und Kegeln und kann auch hier zahlreiche nationale und internationale Erfolge aufweisen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte des Clubs

Der Ferencvárosi Torna Club wurde am 3. Mai 1899 gegründet. Im Wappen des Vereins stehen die drei E für Erkölcs, Erő, Egyetértés („Moral, Kraft, Eintracht“). Vereinsfarben waren von Beginn an Grün-Weiß. Die fünf grünen und vier weißen Streifen stehen für den IX. Bezirk. Seit dem 3. Dezember 1900 gibt es die Fußballabteilung. Einer der ersten Lehrmeister für das Team war im Jahr 1902 die Mannschaft aus Oxford, es gab mit 0:16 die bis heute höchste Niederlage. 1926 spaltete sich die Fußballabteilung als Ferencvárosi Football Club ab und wurde eigenständig, kehrte jedoch 1944 wieder in den Stammverein FTC zurück. In der Meisterschaftssaison 1931/32 gewann der FTC alle 22 Spiele. Diese Leistung ist einmalig in Ungarn und auch weltweit selten. In den Jahren des Stalinismus in Ungarn gab es den FTC unter diesem Namen nicht, da die Popularität des Vereins der Partei- und Staatsführung missfiel – zwischen 1950 und 1956 hieß der Verein ÉDOSZ SE.

Auf internationaler Ebene schaltete Ferencváros auf dem Weg in das Finale des Messestädte-Pokal 1964/65 unter anderem AS Rom, Athletic Bilbao und Manchester United aus. Im Finale, das in Turin stattfand obsiegten die Budapester durch einen Treffer von Máté Fenyvesi in der 74. Minute gegen Juventus Turin mit 1:0 und holten somit die bislang einzige Trophäe der modernen europäischen Pokalwettbewerbe nach Ungarn. Nachdem der Club schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bedeutende europäische Turniere gewonnen hatte gelang Ferencváros Budapest 1995 als erste (und bis 2009 einzige) Mannschaft aus Ungarn auch die Qualifikation zur Gruppenphase der Champions League.

In den letzten Jahren gab es zahlreiche Skandale um den FTC, die viel Geld gekostet haben und die Fans auf eine harte Probe stellten. Aber auch gewalttätige Fans des Clubs machten unrühmliche Schlagzeilen.

Drei Tage vor dem Saisonbeginn 2006/07 wurde vom ungarischen Verband entschieden, dass Ferencváros wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten aus der Meisterschaft ausgeschlossen wird und in der Saison 2006/07 in der zweiten Spielklasse antreten muss. Seit der Vereinsgründung 1900 war es der erste Abstieg des Vereins. Der Klub hatte aufgrund von finanziellen Problemen die Lizenz nicht erhalten, weiterhin standen Gehaltszahlungen verschiedener Trainer und früherer Präsidenten aus. Der sofortige Wiederaufstieg in die erste Liga scheiterte am letzten Spieltag.

2007 benannte der Verein seine Spielstätte, das Stadion Üllői úti nach einem seiner größten Helden in Albert-Flórián-Stadion um.

Im Februar 2008 wurde die Fußballabteilung des FTC vom Besitzer von Sheffield United aufgekauft.

In der Saison 2008/09 gelang die Rückkehr in die höchste ungarische Spielklasse. Dort belegte man in der Spielzeit 2009/10 den 7. Platz und 2010/11 Rang 3, wodurch die Qualifikation für die UEFA Europa League 2011/12 erreicht wurde.

Vereinsnamen und Bezeichnungen

Die außerhalb Ungarns oft benutzte Bezeichnung „Ferencváros Budapest“ ist in Ungarn selbst ungebräuchlich. Verbreitet ist dort die Kurzform FTC, noch häufiger wird als Rufform Fradi (liebevoll oft in der Diminutivform „Fradika“) gebraucht. Daneben gibt es die Bezeichnung Zöld-Fehérek („Grün-Weiße“). Die Fußballer des FTC werden auch Zöld sasok („Grüne Adler“) genannt.

In der langen Geschichte des Vereins kam es immer wieder zu Namensänderungen:

  • 1899–1926 Ferencváros Ferencvárosi Torna Club
  • 1926–1944 Ferencváros Ferencváros Football Club (als eigenständiger Fußballverein)
  • 1944–1949 Ferencváros Ferencvárosi Torna Club (nach Wiedereingliederung in den Stammverein)
  • 1949–1950 ÉDOSZ Élelmezésipari Dolgozók Szakszervezetének Sport Egyesülete
  • 1950–1956 Bp. Kinizsi Budapesti Kinizsi Sport Egyesület
  • ab 1956 Ferencváros Ferencvárosi Torna Club

Titel und Erfolge

Titel

  • 28 x Ungarischer Meister: 1903, 1905, 1907, 1909, 1910, 1911, 1912, 1913, 1926, 1927, 1928, 1932, 1934, 1938, 1940, 1941, 1949, 1963, 1964, 1967, 1968, 1976, 1981, 1992, 1995, 1996, 2001, 2004.
  • 20 x Ungarischer Pokalsieger: 1913, 1922, 1927, 1928, 1933, 1935, 1942, 1943, 1944, 1958, 1972, 1974, 1976, 1978, 1991, 1993, 1994, 1995, 2003, 2004
  • 4 x Ungarischer Supercup-Sieger: 1993, 1994, 1995, 2004

Erfolge

  • 1 x UEFA Champions League: Qualifikation zur Gruppenphase 1995 (als erste Mannschaft aus Ungarn)
  • 1 x UEFA-Pokal: Qualifikation zur Gruppenphase 2005 (als bisher einzige ungarische Mannschaft)

Bekannte Spieler

Trainer seit 1945

  • 1945 Pál Szabó
  • 1945–1946 Gábor Urbancsik
  • 1946–1947 Lajos Dimény
  • 1947 Zoltán Opata
  • 1948–1950 Antal Lyka
  • 1950 Miklós Vadas
  • 1951 Gábor Urbancsik
  • 1952 Ferenc Deák
  • 1953–1956 Károly Soós
  • 1957 Árpád Csanádi
  • 1958–1961 Sándor Tátrai
  • 1961–1965 József Mészáros
  • 1965 Oszkár Vilezsál
  • 1966 Sándor Tátrai
  • 1967–1969 Károly Lakat
  • 1970 Géza Kalocsay
  • 1970 Jenő Dalnoki
  • 1970–1973 Ferenc Csanádi
  • 1973 Dezső Novák
  • 1973–1978 Jenő Dalnoki
  • 1978–1980 Zoltán Friedmanszky
  • 1980–1983 Dezső Novák
  • 1984–1985 Géza Vincze
  • 1985–1987 Jenő Dalnoki
  • 1987–1990 Gyula Rákosi
  • 1990–1994 Tibor Nyilasi
  • 1994–1996 Dezső Novák
  • 1996 József Mucha
  • 1996–1997 Zoltán Varga
  • 1997–1998 Tibor Nyilasi
  • 1999 Marijan Vlak
  • 1999 József Mucha
  • 1999–2000 Stanko Poklepović
  • 2000–2001 János Csank
  • 2002–2003 József Garami
  • 2004 Attila Pintér
  • 2004–2005 Csaba László
  • 2005–2007 Imre Gellei
  • 2007 Zoran Kuntic
  • 2007–2008 Imre Gellei
  • 2008–2009 Bobby Davison
  • 2009–2010 Craig Short
  • 2010–2011 László Prukner
  • 2011– Lajos Détári

Weblinks


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