Ficquelmont

Ficquelmont
Karl Ludwig Ficquelmont, Lithographie von Josef Kriehuber, 1838.

Karl Ludwig Graf von Ficquelmont (* 23. März 1777 auf Schloss Dieuze bei Nancy; † 7. April 1857 in Venedig) war ein österreichischer General und Staatsmann.

Ficquelmont stammte aus einem alten lothringischen Adelsgeschlecht und trat zunächst in die österreichische Armee ein, wo er 1809 zum Obersten aufstieg und dann zum Generalstabschef der Armee des Erzherzogs Ferdinand von Este ernannt wurde. Er befehligte 1811 und 1812 drei Reiterregimenter gegen die Franzosen in Spanien. 1814 wurde Ficquelmont zum Generalmajor befördert, als der er 1815 die Kapitulation von Lyon zustande brachte.

Nach dem Ende der Befreiungskriege war er in verschiedenen diplomatischen Missionen unterwegs. 1829 wurde er dann Botschafter in Sankt Petersburg und wurde der wichtigste Einflussfaktor der Metternichschen Politik auf den Zaren Nikolaus I.

Weitere Stationen der Karriere Ficquelmonts waren:

Am 20. März 1848 übernahm Ficquelmont das Ministerium des Auswärtigen im ersten verantwortlichen Ministerium Kolowrat. Er wurde jedoch in der Folge als Angehöriger der Partei Metternichs und ausgewiesener Freund Russlands durch Demonstrationen zum Rücktritt gezwungen (4. Mai).

Von diesem Zeitpunkt an lebte er in Wien und Venedig, wo er Soireen mit musikalischen Darbietungen und Rezitationen veranstaltete.[1]

Einzelnachweise

  1. Karl Ludwig Graf von Ficquelmont. In: Rudolf Flotzinger (Hrsg.): Oesterreichisches Musiklexikon. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2002, (Band 1), S. 443.

Werke

  • Aufklärungen über die Zeit vom 20. März bis zum 4. Mai 1848. Leipzig (2. A., 1850)
  • Deutschland, Österreich und Preußen. Wien (1851)
  • Lord Palmerston, England und der Kontinent. 2 Bde. Wien (1852)
  • Russlands Politik und die Donaufürstentümer. Wien (1854)
  • Zum künftigen frieden. Wien (1856)

Weblinks



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