- Filmkomponist
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Artikel trifft das Thema nicht: Arbeitsweise von Filmkomponisten, historische Entwicklung, Einfluss bestimmter Komponisten, Ausbildung u.a. werden nicht oder nicht genug berücksichtigt. Vieles gehört nicht hierher. --Miss-Sophie 00:50, 7. Nov. 2010 (CET)
Ein Filmkomponist ist ein Komponist, der Filmmusik schreibt.Inhaltsverzeichnis
Aufgabengebiet
Mit ihrer Musik tragen Filmkomponisten wesentlich zur Wirkung von Filmen bei, denn sie beeinflusst die Ausdruckskraft der filmischen Bilder auf vielfältige Weise: Filmmusik transportiert Emotionen, kreiert eine Atmosphäre oder Stimmung, konstruiert die Filmwelt räumlich, kommentiert oder illustriert das Geschehen und strukturiert die Erzählung. Mit unterschiedlichen Schwerpunkten gilt dies für filmische Werke verschiedenster Art, wie z.B. Spielfilme, Dokumentarfilme, Fernsehserien, Fernsehnachrichten, Magazinsendungen oder Kino- und Fernsehwerbung. Je nach Verwendungszweck werden dabei spezifische Ansprüche an die Musik und unterschiedliche Budgets für deren Erstellung zur Verfügung gestellt. Manchmal wird allerdings auch gar kein Komponist beschäftigt, sondern es werden stattdessen die Nutzungsrechte für bestehende Musik erworben. Film- und Fernsehmusik kann sich über eine Vielzahl von Stilrichtungen erstrecken, mit denen sich der Filmkomponist dementsprechend auskennen muss. Sie ist in erster Linie nicht als eigenständiges musikalisches Werk anzusehen, sondern als Teil des filmischen Produkts, dem der Komponist mit seiner Arbeit dienen muss; sie erlangt jedoch zuweilen auch außerhalb davon einen eigenen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad und wird z.B. über Soundtrack-Alben vermarktet. Vor allem Filmsongs werden oft nicht nur für den Film (z.B. ein Filmmusical), sondern auch im Hinblick auf eine spätere vom Film losgelöste Veröffentlichung hin konzipiert.
Tätigkeit
Der Filmkomponist arbeitet eng mit dem Regisseur und/oder dem Produzenten zusammen. In den meisten Fällen ist seine Arbeit Teil der Postproduktion eines Films.
- Siehe auch: Filmmusik - Produktionsprozess
Geschichte
Stummfilm
Der Ursprung liegt in den Anfängen der Filmgeschichte, als Stummfilme von Pianisten begleitet wurden. Im Zeitalter des Jazz war die Improvisation ein gängiges Mittel, einen Film zu untermalen.
Diese Praxis ist nicht gänzlich ausgestorben: Aljoscha Zimmermann war ein Beispiel für einen Stummfilmpianisten im 21. Jahrhundert. Die Münchner Philharmoniker begleiteten in den vergangenen Jahren Metropolis in der Münchner Philharmonie.
Tonfilm
In der frühen Phase des Tonfilms übernahm der Film die Rolle der früheren Operetten. Er machte Melodien einem breiten Publikum bekannt und zu Gassenhauern und Schlagern, von denen heute noch unzählige als Evergreens gespielt werden.
Große Filmkomponisten schaffen es immer wieder, dass ihre Musik als das eigentliche Filmereignis empfunden wird, so etwa Philip Glass bei Koyaanisqatsi.
Lars von Trier und mit ihm die Dogma-Filmer nahmen in ihre Regeln den völligen Verzicht auf Filmmusik als unnatürlichem Element auf. Musik darf demnach nur vorkommen, wenn sie tatsächlich Teil der Handlung ist.
Auszeichnungen
An Filmkomponisten werden weltweit Preise für besondere kompositorische Leistungen vergeben. Zu den bedeutendsten Filmpreisen zählen:
- der Academy Award (Oscar) für die beste Filmmusik (seit 2000: „Best Original Score“) und den besten Filmsong („Best Original Song“)
Bekannte Komponisten
Zu den weltweit bekanntesten Filmkomponisten zählen:
- Max Steiner
- Erich Wolfgang Korngold
- Henry Mancini (Orson Welles Touch of Evil 1958, die erste große Filmmusik mit lateinamerikanischem Jazz, Breakfast at Tiffany's 1961, die Reihe um den Rosaroten Panther ab 1963 und Howard Hawks Film Hatari)
- Nino Rota (arbeitete für Federico Fellini und Luchino Visconti, schrieb die Musik zu Der Pate)
- Ennio Morricone (1 Ehren-Oscar, Spiel mir das Lied vom Tod)
- Bernard Herrmann (1 Oscar, arbeitete für Alfred Hitchcock, schrieb die Musik zu Citizen Kane und Taxi Driver)
- John Barry (5 Oscars, u.a. für Der mit dem Wolf tanzt)
- John Williams (45 mal für den Oscar nominiert, davon 5 mal gewonnen)
- Jerry Goldsmith (Das Omen, Star Trek – Der Film, Alien)
- Danny Elfman (Batman)
- James Horner (Braveheart, Titanic, Avatar)
- Howard Shore (Der Herr der Ringe)
- Hans Zimmer (9 Oscar Nominierungen, einmal gewonnen)
Zu den bekanntesten hauptsächlich im deutschsprachigen Film und Fernsehen tätigen Komponisten gehören:
- Martin Böttcher (Edgar-Wallace- und Karl-May-Filme)
- Klaus Doldinger (Das Boot, Tatort, Ein Fall für zwei)
- Niki Reiser (Jenseits der Stille, Nirgendwo in Afrika, Alles auf Zucker)
Siehe auch
Weblinks
- Textsammlung zu Filmkomponisten - stetig wachsende Datenbank bei drippink
- Film-Komponist/in. Auf: www.aim-mia.de. (AIM - Ausbildung in Medienberufen - KoordinationsCentrum)
- Jenni Zylka: Wir müssen dem Film dienen. Ein Werkstattgespräch mit den Filmkomponisten. Auf: www.vierundzwanzig.de, 20. April 2010. (Interview der Redaktion 24 von der Deutschen Filmakademie mit den Filmkomponisten Fabian Römer, Ali N. Askin und Ralf Wengenmayr)
- Johannes Prokop: Gerd Baumann * Filmmusik. Auf: moviecollege.de, ca. Januar 2007. (Interview mit Gerd Baumann über die Arbeit eines Filmkomponisten)
Kategorien:- Filmberuf
- Komponist (Filmmusik)
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