Albaner in Deutschland

Albaner in Deutschland bilden einen Teil der albanischen Diaspora.

Geschichte

Albanische Migranten, fast ausschließlich Männer, kamen als Arbeitsmigranten aus dem Anwerbestaat Jugoslawien in die Bundesrepublik Deutschland, die gegenwärtig die absolute Mehrheit der hier lebenden Albaner ausmachen.

Während des Kosovokrieges 1999 kamen relativ viele Kosovo-Albaner als Asylbewerber in die Bundesrepublik Deutschland. Ende 1999 betrug die Zahl der Kosovo-Albaner in Deutschland etwa 400.000, von den etwa 100.000 nach dem Krieg wieder freiwillig in ihre Heimat zurückgekehrt sind oder zwangsweise abgeschoben wurden.^[1]

Migrationssituation

Die Zahl der in Deutschland lebenden Personen albanischer Abstammung beträgt heute etwa 320.000, davon sind circa 300.000 aus dem Kosovo^[1], 10.126 aus Albanien und circa 10.000 aus Mazedonien (siehe auch Mazedonier in Deutschland).^[2] Wichtige Konzentrationen der albanischen Diaspora in Deutschland sind überwiegend in Berlin, Hamburg, in der Region München und in der Metropolregion Stuttgart. In Berlin lebten 1999 etwa 23.000 Albaner^[3] heute ist die Zahl wegen Rückkehrern in ihre Heimat gesunken.

Die Albaner in Deutschland stammen mehrheitlich aus dem Kosovo, daneben gibt es einen sehr kleinen Teil aus Albanien und Mazedonien. Die Anzahl der in Deutschland lebenden Albaner wird nicht amtlich erfasst, da in amtlichen Statistiken Ausländer nach ihrer Staatsangehörigkeit differenziert werden und da Kosovo erst seit dem 17. Februar 2008 unabhängig ist, werden seit Ende Juli 2008 kosovarische Reisepässe ausgestellt. Seit dem Ausstellungsdatum der kosovarischen Reisepässe sind die von den Vereinten Nationen ausgestellten UNMIK-Pässe dadurch ersetzt worden.^[4]

Albaner sind meist deutsche und serbische Staatsangehörige, der den ehemaligen jugoslawischen Pass ersetzt hat, den auch viele Kosovo-Albaner besaßen. Amtlich erfasst wurde und wird die albanische Identität eines Menschen nur in den Fällen, in denen ein Kosovo-Albaner einen Asylantrag stellt und diesen damit begründet, er sei als Kosovo-Albaner in seiner Heimat politischer Verfolgung ausgesetzt gewesen.

Religion

Unter den in Deutschland lebenden Albanern ist die Mehrheit Anhänger der sunnitischen Glaubensrichtung des Islam, aber auch andere Auslegungen des Koran bzw. Islam wie die aus der Schia hervorgegangene Bektaschi sind vertreten. Daneben gibt es auch Christen, vornehmlich Albanisch-Orthodoxe und Katholische. 1993 gründeten die Albaner in Hamburg die Union der Islamisch Albanischen Zentren in Deutschland (UIAZD).

Bekannte Albaner in Deutschland

• Miriam Cani, Sängerin
• Colos, Rapper
• Blerim Destani, Nachwuchsschauspieler und Filmproduzent
• Ferdinand Laholli, Dichter
• Burim Osmani, Unternehmer
• Luan Krasniqi, Boxer im Schwergewicht
• Fatmire Bajramaj, Fußballspielerin der deutschen Nationalmannschaft der Frauen
• Valdet Rama, Fußballspieler von Hannover 96
• Bajram Sadrijaj, Fußballspieler von Borussia Dortmund
• Mergim Mavraj, Fußballspieler von VfL Bochum
• Jürgen Gjasula, Fußballspieler von FC Basel

Literatur

• Holger Lemmel: Kosovo-Albaner in Deutschland: Eine Bedrohung für die innere Sicherheit?, Schmidt-Römhild Verlag, Lübeck 1997, ISBN 3-7950-3805-7

Einzelnachweise

1. ↑ ^{a b} Hans-Peter Bartels: Deutscher Bundestag - 16. Wahlperiode - 166. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Juni 2008
2. ↑ Anzahl der Ausländer in Deutschland nach Herkunftsland
3. ↑ Silke Edler, Katja Füchsel: Fluchtpunkt Berlin: Stadt erwartet Tausende Kosovaren
4. ↑ Kai Vöckler: Kontakt. Zwischen Priština und Graz - eine europäische Begegnung