- Francisco Fernández Ochoa
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Francisco Fernández Ochoa Nation Spanien Geburtstag 25. Februar 1950 Geburtsort Madrid Sterbedatum 6. November 2006 Sterbeort Cercedilla Karriere Disziplin Slalom, Kombination Karriereende 1980 Medaillenspiegel Olympische Spiele 1 × 0 × 0 × Weltmeisterschaften 1 × 0 × 1 × Olympische Winterspiele Gold Sapporo 1972 Slalom Alpine Skiweltmeisterschaften Gold Sapporo 1972 Slalom Bronze St. Moritz 1974 Slalom Platzierungen im alpinen Skiweltcup Weltcupsiege 1 Gesamtweltcup 9. (1974/75) Riesenslalomweltcup 27. (1972/73) Slalomweltcup 7. (1974/75) Kombinationsweltcup 5. (1979/80) Podiumsplatzierungen 1. 2. 3. Slalom 1 0 1 Kombination 0 2 0 Francisco („Paquito“) Fernández Ochoa (* 25. Februar 1950 in Madrid; † 6. November 2006 in Cercedilla, Region Madrid) war ein spanischer Skirennläufer. Er war der erste Athlet seines Landes, der im alpinen Skisport zur Weltspitze vordrang. 1972 wurde er bei den Olympischen Winterspielen in Sapporo Olympiasieger im Slalom. Dieser Erfolg blieb bis heute der einzige spanische Olympiasieg bei Winterspielen (die Goldmedaillen für den Deutschen Johann Mühlegg, der 2002 in Salt Lake City für Spanien antrat, wurden annulliert).
Werdegang
Fernández Ochoa wurde als eines von acht Kindern in Madrid geboren und wuchs in dem Dorf Cercedilla am Fuße der Sierra de Guadarrama auf. Seine Familie gilt als die erfolgreichste Skifamilie Spaniens. Seine Schwester Blanca gewann 1992 eine olympische Bronzemedaille. Acht Jahre zuvor hatten mit Blanca, Luis und Dolores gleich drei Familienmitglieder an den Olympischen Winterspielen teilgenommen.
Sein erster internationaler Wettbewerb war 1963 der Große Preis von Andorra, wo er im Slalom Vierter wurde und den Jugendwettbewerb gewann. Er verließ die Schule, um sich dem Skisport zu widmen und wurde 1964 in die spanische Nachwuchsmannschaft aufgenommen. Im selben Jahr gewann er einen Wettbewerb im Val d’Aran, bei dem er erstmals den amtierenden spanischen Meister Luis Viu besiegte. Im November 1966 stürzte Fernández Ochoa schwer und konnte zwei Monate kein Ski fahren. Im Folgejahr wurde er spanischer Meister in Slalom, Riesenslalom und Kombination.
Bei den Olympischen Winterspielen 1968 gab er sein olympisches Debüt und wurde 23. im Slalom und 38. in der Abfahrt. Im Januar 1969 machte er erstmals international auf sich aufmerksam, als er beim Weltcup-Slalom vom Megève als 18-Jähriger auf den sechsten Rang fuhr. Dies war die erste Platzierung eines spanischen Rennläufers unter den besten Zehn seit Einführung des Weltcups. Obwohl er im Lauf seiner Karriere nur einen Weltcupslalom gewann (am 6. März 1974 in Zakopane), zählte Ochoa in den 1970er Jahren zu den erfolgreichsten und beständigsten Fahrern. Zwischen 1969 und 1980 fuhr er insgesamt 30 Mal unter die besten Zehn, fast ausnahmslos in Slaloms und Kombinationen.
Die größten Erfolge seiner Karriere feierte er aber bei den internationalen Titelkämpfen. Nachdem er bei der Weltmeisterschaft 1970 in Gröden zwei neunte Plätze im Slalom und der Kombination belegt hatte, gelang ihm zwei Jahre später bei den Olympischen Winterspielen in Sapporo eine der größten Überraschungen in der Geschichte des alpinen Skisports. Am Mount Teine setzte er mit Startnummer 2 bereits im ersten Durchgang des olympischen Slaloms die Bestmarke und verwies den im Weltcup führenden Franzosen Jean-Noël Augert auf Rang 2. Der favorisierte Augert verpatzte jedoch seinen zweiten Lauf. Ochoa verteidigte dagegen mit der zweitbesten Laufzeit den ersten Platz und wurde mit über einer Sekunde Vorsprung vor den beiden italienischen Cousins Gustav Thöni und Roland Thöni der erste und bis heute einzige spanische Olympiasieger in der Geschichte der Winterspiele. Dieser Olympiasieg wurde zudem gleichzeitig als Weltmeistertitel gewertet.[1]
Seinen Erfolg bestätigte er zwei Jahre später bei der Weltmeisterschaft in St. Moritz mit einer Bronzemedaille im Slalom. Bei den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck wurde er Neunter im Slalom. 1980 trat er dann noch einmal bei den Olympischen Winterspielen in Lake Placid an, fuhr in seiner Paradedisziplin aber nurmehr auf Rang 22. Danach beendete er seine aktive Laufbahn.
Ochoa blieb eine der angesehensten Sportlerpersönlichkeiten Spaniens. 1995 und 1996 war er maßgeblich an der Organisation der Skiweltmeisterschaft in der Sierra Nevada beteiligt. König Juan Carlos, dem er auch Trainingsstunden gegeben hatte, verlieh ihm 2006 für seine Verdienste eine Ehrenmedaille. Am 28. Oktober 2006 wurde er in seinem Geburtsort in Anwesenheit der Infantinnen Cristina und Elena sowie des spanischen Sportministers Jaime Lissavetzky mit der Aufstellung eines Denkmales für die Wintersportler aus Cercedilla geehrt. Neun Tage später, am 6. November 2006, starb Francisco Fernández Ochoa im Alter von 56 Jahren an Lymphdrüsenkrebs.
Weblinks
Commons: Francisco Fernández Ochoa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Statistik auf der FIS-Website (englisch)
- Francisco Fernández Ochoa bei Ski-db (englisch)
- Francisco Fernández Ochoa in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ "Sport-Bild & Audi präsentieren die Ski-WM '93 - Alles über die spannenden Rennen vom 3. bis 14. Februar in Morioka (Japan)", Sport-Bild vom 3. Februar 1993, S.31ff, 34
1948: Edy Reinalter | 1952: Othmar Schneider | 1956: Toni Sailer | 1960: Ernst Hinterseer | 1964: Josef Stiegler | 1968: Jean-Claude Killy | 1972: Francisco Fernández Ochoa | 1976: Piero Gros | 1980: Ingemar Stenmark | 1984: Phil Mahre | 1988: Alberto Tomba | 1992: Finn Christian Jagge | 1994: Thomas Stangassinger | 1998: Hans Petter Buraas | 2002: Jean-Pierre Vidal | 2006: Benjamin Raich | 2010: Giuliano Razzoli
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