- Ingemar Stenmark
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Ingemar Stenmark Nation Schweden Geburtstag 18. März 1956 Geburtsort Joesjö Karriere Disziplin Slalom, Riesenslalom,
Super-G, KombinationStatus zurückgetreten Karriereende 9. März 1989 Medaillenspiegel Olympische Spiele 2 × 0 × 1 × Weltmeisterschaften 5 × 1 × 1 × Olympische Winterspiele Bronze Innsbruck 1976 Riesenslalom Gold Lake Placid 1980 Riesenslalom Gold Lake Placid 1980 Slalom Alpine Skiweltmeisterschaften Bronze Innsbruck 1976 Riesenslalom Gold Garmisch 1978 Riesenslalom Gold Garmisch 1978 Slalom Gold Lake Placid 1980 Riesenslalom Gold Lake Placid 1980 Slalom Gold Schladming 1982 Slalom Silber Schladming 1982 Riesenslalom Platzierungen im alpinen Skiweltcup Debüt im Weltcup 8. Dezember 1973 Weltcupsiege 86 Gesamtweltcup 1. (1975/76, 1976/77,
1977/78)Riesenslalomweltcup 1. (1974/75, 1975/76,
1976/77, 1977/78, 1978/79,
1979/80, 1980/81, 1983/84)Slalomweltcup 1. (1974/75, 1975/76,
1976/77, 1977/78, 1978/79,
1979/80, 1980/81, 1982/83)Kombinationsweltcup 15. (1980/81) Podiumsplatzierungen 1. 2. 3. Riesenslalom 46 13 13 Slalom 40 29 12 Parallelrennen 0 1 0 Kombination 0 0 1 Ingemar Stenmark (* 18. März 1956 in Joesjö bei Tärnaby) ist ein ehemaliger schwedischer Skirennläufer.
Mit insgesamt 86 Weltcup-Triumphen , die er in seiner aktiven Zeit von 1973 bis 1989 erzielte, führt er klar die FIS-Statistiken an und ist damit der erfolgreichste alpine Skirennläufer seit der Einführung des Weltcups 1967. Der Doppelolympiasieger Stenmark ist auch bekannt als die „lebende Legende aus Tärnaby“.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Stenmark gewann dreimal den Gesamtweltcup, obwohl er fast nie im Abfahrtslauf antrat. Einmal fuhr er die legendäre Streif hinunter, um in der Kombination zu punkten. In seiner Zeit war er derart überragend, dass alleine die Slalom- und Riesenslalomerfolge für den Sieg des Gesamtweltcups reichten – allerdings wurden in den Jahren, als er den Weltcup gewann, nur Slalom-, Riesenslalom- und Abfahrtsrennen sowie einige wenige Kombinationen für den Weltcup gewertet, der Bewerb Super-G kam erst später dazu, daher hatten hauptberufliche Abfahrer damals nur sehr geringe Chancen auf den Gewinn des Gesamtweltcups.
Einer seiner größten Erfolge waren die beiden Goldmedaillen bei den Olympischen Winterspielen 1980 in Lake Placid. Er konnte diese Titel leider nicht verteidigen, denn er durfte an den Olympischen Winterspielen 1984 in Sarajewo nicht teilnehmen, da er zu dieser Zeit eine Profilizenz besaß.
Technik
Er fuhr sehr elegant und hatte in seiner besten Zeit auf Grund seiner einzigartigen Technik kaum ebenbürtige Gegner. Ernstzunehmende Kontrahenten, die den Schweden manchmal zu besiegen vermochten, waren etwa Gustav Thöni (zu Beginn von Stenmarks Laufbahn), Heini Hemmi 1976/77 im Riesenslalom und gegen Ende seiner Laufbahn Phil Mahre.
Stenmark war ein absoluter Ausnahmekönner unter den alpinen Ski-Athleten. Neben einer exzellenten Körperbeherrschung und einem extrem ausgeprägten intuitiven Ski- und Schnee-Gefühl zeichnete ihn eine phänomenale Balance aus. Gerade diese Eigenschaft war ausschlaggebend, dass er in den vielen von ihm souverän absolvierten Ski-Rennen so gut wie nie in Sturzgefahr geriet, geschweige denn gestürzt ist. Dieses hohe Niveau der Balance erreichte Stenmark bereits in seiner Kindheit in Nord-Schweden, indem er auf einem zwischen zwei Bäumen gespannten Seil zur Schulung des Gleichgewichtssinns stundenlang akrobatische Turnübungen ausführte. Der Südtiroler Ski-Experte Hermann Nogler erkannte als Erster das enorme Potential des jungen schwedischen Super-Talents und wurde in den Folgejahren Stenmarks Coach und Mentor.
Persönlichkeit
Ingemar Stenmark war ein Sportler von großer Fairness und zeichnete sich durch ein hohes sportliches Ethos aus. Dies belegt folgendes Beispiel: Als Stenmark als schwedischer Nobody im alpinen Ski-Zirkus auftauchte, erhielt er von den renommierten Ski-Firmen keine Unterstützung, da man dort mit Schweden den nordischen Ski-Lauf assoziierte und mit einem schwedischen alpinen Skiläufer nichts Rechtes anzufangen wusste. Lediglich in der relativ unbekannten jugoslawischen Firma Elan fand Stenmark einen Ausrüster. Als Dank dafür blieb Stenmark vom Anfang bis zum Ende seiner beispiellosen Karriere dieser Firma treu und bestritt sämtliche seiner Rennen ausschließlich auf Elan-Skiern – obwohl er millionenschwere Angebote von den anderen Firmen erhielt, nachdem er zum Superstar aufgestiegen war. Im Grunde war Stenmark ein bescheidener Naturbursche geblieben, dem mammonistische Star-Allüren innerlich zuwider waren. Nicht zuletzt diese charakterlichen Eigenschaften sind der Grund dafür, dass Stenmark nach wie vor nicht nur das Sport-Idol des alpinen Skilaufs ist, sondern allgemein ein Vorbild für die sportlich interessierte Jugend darstellt – vornehmlich in Schweden.
Äußerer Ausdruck seines Charakters war seine legendäre, bewusst gepflegte Einsilbigkeit in Interviews, welche gerade die Zunft der aufdringlichen, sensationsheischenden Sport-Reporter abschrecken sollte. Daher beschränkte er sich zumeist auf lapidare, ausschließlich sachbezogene Antworten. Erst gegen Ende seiner Karriere ging er mehr aus sich heraus, ließ im Gespräch mitunter durch das eine oder andere Bonmot seinen durchaus vorhandenen Humor aufblitzen. Es entsprach Stenmarks Naturell, seiner Persönlichkeit durch Taten Ausdruck zu verleihen statt durch Worte. Gerade dieses Understatement, ohne Prahlerei, machte Stenmark in weiten, auch außersportlichen Kreisen sympathisch und populär.
Erfolge
Olympische Spiele
- Innsbruck 1976: 3. Riesenslalom
- Lake Placid 1980: 1. Slalom, 1. Riesenslalom
- Calgary 1988: 5. Slalom
Weltmeisterschaften
- St. Moritz 1974: 9. Riesenslalom
- Innsbruck 1976: 3. Riesenslalom
- Garmisch-Partenkirchen 1978: 1. Riesenslalom, 1. Slalom
- Lake Placid 1980: 1. Slalom, 1. Riesenslalom
- Schladming 1982: 1. Slalom, 2. Riesenslalom
- Bormio 1985: 4. Slalom
- Crans-Montana 1987: 5. Slalom, 10. Riesenslalom
- Vail 1989: 6. Riesenslalom
Weltcup
- 3 x Gesamtweltcup-Sieger (1976, 1977, 1978)
- 8 x Riesenslalom-Weltcupsieger (1975, 1976, 1977 *, 1978, 1979, 1980, 1981, 1984)
- 8 x Slalom-Weltcupsieger (1975, 1976, 1977, 1978, 1979, 1980, 1981, 1983)
* Im Disziplinen-Weltcup für den Riesenslalom erreichten in der Saison 1976/77 Ingemar Stenmark und Heini Hemmi jeweils 115 gewertete Punkte für ihre 5 besten Ergebnisse (je 3 Siege à 25 Punkte und 2 zweite Plätze à 20 Punkte). Das sechstbeste Ergebnis war für Heini Hemmi ein dritter Platz, für Ingemar Stenmark ein sechster Platz. Laut Ski-DB wurde deshalb die Riesenslalom-Kristallkugel nur an Heini Hemmi vergeben und nicht an Ingemar Stenmark, in den heutigen FIS-Statistiken werden aber beide auf dem ersten Platz geführt.
Ingemar Stenmark gewann insgesamt 86 Weltcuprennen (46 Riesenslaloms, 40 Slaloms):
Riesenslalom
Datum Ort Land 23. Februar 1975 Naeba Japan 2. März 1975 Garibaldi Kanada 13. März 1975 Sun Valley USA 27. Januar 1976 Zwiesel Deutschland 6. März 1977 Sun Valley USA 21. März 1977 Åre Schweden 25. März 1977 Sierra Nevada Spanien 10. Dezember 1977 Val-d’Isère Frankreich 14. Dezember 1977 Madonna di Campiglio Italien 8. Januar 1978 Zwiesel Deutschland 18. März 1978 Arosa Schweiz 9. Dezember 1978 Schladming Österreich 22. Dezember 1978 Kranjska Gora Jugoslawien 7. Januar 1979 Courchevel Frankreich 16. Januar 1979 Adelboden Schweiz 23. Januar 1979 Stainach Österreich 4. Februar 1979 Jasna Tschechoslowakei 10. Februar 1979 Åre Schweden 4. März 1979 Lake Placid USA 12. März 1979 Heavenly Valley USA 19. März 1979 Furano Japan 8. Dezember 1979 Val-d’Isère Frankreich 12. Dezember 1979 Madonna di Campiglio Italien 21. Januar 1980 Adelboden Schweiz 1. März 1980 Mount Sainte-Anne Kanada 11. März 1980 Cortina d’Ampezzo Italien 13. März 1980 Saalbach-Hinterglemm Österreich 10. Dezember 1980 Madonna di Campiglio Italien 6. Januar 1981 Morzine Frankreich 26. Januar 1981 Adelboden Schweiz 2. Februar 1981 Schladming Österreich 11. Februar 1981 Voss Norwegen 14. Februar 1981 Åre Schweden 9. Januar 1982 Morzine Frankreich 19. Januar 1982 Adelboden Schweiz 9. Februar 1982 Kirchberg Österreich 13. Februar 1983 Todtnau Deutschland 26. Februar 1983 Gällivare Schweden 10. Januar 1984 Adelboden Schweiz 23. Januar 1984 Kirchberg Österreich 4. Februar 1984 Borowez Bulgarien 7. März 1984 Vail USA 15. Dezember 1985 Alta Badia Italien 27. Februar 1986 Hemsedal Norwegen 18. März 1986 Lake Placid USA 19. Februar 1989 Aspen USA Slalom
Datum Ort Land 17. Dezember 1974 Madonna di Campiglio Italien 12. Januar 1975 Wengen Schweiz 15. Dezember 1975 Sterzing Italien 11. Januar 1976 Wengen Schweiz 24. Januar 1976 Kitzbühel Österreich 7. März 1976 Copper Mountain USA 14. März 1976 Aspen USA 3. Januar 1977 Laax Schweiz 10. Januar 1977 Berchtesgaden Deutschland 16. Januar 1977 Kitzbühel Österreich 23. Januar 1977 Wengen Schweiz 6. Februar 1977 St. Anton am Arlberg Österreich 18. März 1977 Voss Norwegen 20. März 1977 Åre Schweden 13. Dezember 1977 Madonna di Campiglio Italien 5. Januar 1978 Oberstaufen Deutschland 9. Januar 1978 Zwiesel Deutschland 21. Dezember 1978 Kranjska Gora Jugoslawien 11. Februar 1979 Åre Schweden 17. März 1979 Furano Japan 11. Dezember 1979 Madonna di Campiglio Italien 27. Januar 1980 Chamonix Frankreich 27. Februar 1980 Waterville Valley USA 10. März 1980 Cortina d’Ampezzo Italien 15. März 1980 Saalbach-Hinterglemm Österreich 9. Dezember 1980 Madonna di Campiglio Italien 18. Januar 1981 Kitzbühel Österreich 1. Februar 1981 St. Anton am Arlberg Österreich 8. Februar 1981 Oslo Norwegen 12. Januar 1982 Bad Wiessee Deutschland 17. Januar 1982 Kitzbühel Österreich 14. Dezember 1982 Courmayeur Italien 23. Januar 1983 Kitzbühel Österreich 11. Februar 1983 Le Markstein Frankreich 13. Dezember 1983 Courmayeur Italien 20. Dezember 1983 Madonna di Campiglio Italien 17. Januar 1984 Parpan Schweiz 25. Januar 1986 St. Anton am Arlberg Österreich 29. November 1986 Sestriere Italien 14. Februar 1987 Le Markstein Frankreich Schwedische Meisterschaften
Ingemar Stenmark wurde neunmal Schwedischer Meister:
- Slalom: 1974, 1976, 1977, 1978 und 1979
- Riesenslalom: 1976, 1977, 1978 und 1979
Ehrungen
Ingemar Stenmark ist neben Anja Pärson und Björn Borg der einzige Sportler, der zweimal mit der renommierten Svenska-Dagbladet-Goldmedaille geehrt wurde (1975, 1978). Außerdem erhielt er 1979 die Holmenkollen-Medaille und wurde 1979 und 1980 mit dem Radiosportens Jerringpris geehrt.
Weblinks
Commons: Ingemar Stenmark – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Statistik auf der FIS-Website (englisch)
- Ingemar Stenmark bei Ski-db (englisch)
- Ingemar Stenmark in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
1952: Stein Eriksen | 1956: Toni Sailer | 1960: Roger Staub | 1964: François Bonlieu | 1968: Jean-Claude Killy | 1972: Gustav Thöni | 1976: Heini Hemmi | 1980: Ingemar Stenmark | 1984: Max Julen | 1988: Alberto Tomba | 1992: Alberto Tomba | 1994: Markus Wasmeier | 1998: Hermann Maier | 2002: Stephan Eberharter | 2006: Benjamin Raich | 2010: Carlo Janka
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