- Johann Mühlegg
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Johann Mühlegg Nation Deutschland
Spanien ab 1999Geburtstag 8. November 1970 Geburtsort Marktoberdorf, Deutschland Karriere Disziplin Skilanglauf Verein SC Garmisch Status zurückgetreten Karriereende 2004 Medaillenspiegel WM-Medaillen 1 × 4 × 0 × Nordische Skiweltmeisterschaften Silber 2001 Lahti 20 km Verfolgung Gold 2001 Lahti 50 km Platzierungen im Skilanglauf-Weltcup Gesamtweltcup 1. (1999/2000) letzte Änderung: 26. Februar 2009 Johann Mühlegg (* 8. November 1970 in Marktoberdorf, Ostallgäu) ist ein ehemaliger deutscher Skilangläufer. Seit 1999 besitzt er auch die Staatsbürgerschaft Spaniens, für das er bis zu seiner Sperre wegen Dopings zu Wettkämpfen antrat.
Inhaltsverzeichnis
Erste Erfolge und Affäre
Nach dem Gewinn der Junioren-Weltmeisterschaften 1989 und 1990 nahm Mühlegg an den Olympischen Winterspielen 1992 in Albertville, 1994 in Lillehammer und 1998 in Nagano teil. 1993 begann ein Streit mit dem damaligen Bundestrainer Georg Zipfel: Mühlegg warf diesem indirekt vor, seine Getränke zu „besprechen“. Mühlegg suchte Hilfe bei Justina Agostinho, einer gebürtigen Portugiesin mit deutscher Staatsbürgerschaft.[1] Agostinho glaubte in sich den „den inkarnierten Geist des "Ewigen Vaters“, der durch sie zu Mühlegg spreche. Dieser habe ihr mitgeteilt, Mühlegg sei von Zipfel verflucht. Sie weihte für Mühlegg alltägliches Wasser, das der Sportler regelmäßig trank. Mühlegg führte auf Reisen stets eine Ration dieses Wassers mit. In der Folge beschuldigte Mühlegg Zipfel des Spiritismus, was zur Suspendierung von Mühlegg für die Weltmeisterschaft 1995 in Thunder Bay vom Deutschen Skiverband führte. [2] 1998 wurde er endgültig aus dem Team ausgeschlossen und startete in der Folge für den Spanischen Skiverband FEDI, für die er den Gesamt-Weltcup gewann. Bei den Weltmeisterschaften in Lahti im Februar 2001 errang er neben einer Silbermedaille (durch Nachrücken nach einer Disqualifikation) im 20-km-Verfolgungsrennen auch Gold im 50-km-Freistil.
Dopingfall 2002 in Salt Lake City
Bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City gewann der für Spanien startende Mühlegg zunächst zwei Goldmedaillen in den Disziplinen 30-km-Freistil und 10-km-Verfolgung, wofür er die Glückwünsche des spanischen Königs Juan Carlos entgegennahm. Kurz darauf siegte er auch im klassischen 50-km-Lauf; in einer vorangegangen Dopingkontrolle wurde in seinem Blut in der A-Probe das Erythropoietin-Derivat Darbepoetin alpha nachgewiesen – Mühlegg musste zuerst die Goldmedaille für den 50-km-Lauf zurückgeben. Da aber die NOKs von Kanada und Norwegen vor dem Internationalen Sportsgerichtshof (CAS) in Lausanne Einspruch gegen die Entscheidung des IOC einlegten, wurden Mühlegg auch die zuvor erhaltenen beiden Goldmedaillen aberkannt. Das Urteil wurde Ende 2003 von der CAS unter dem Vorsitz von Thomas Bach bestätigt.
Mühlegg wurde von der FIS für zwei Jahre bis zum 20. Februar 2004 gesperrt. Kurz vor Ablauf dieser Sperre gab er seinen Rücktritt vom Leistungssport bekannt. Seine Sicht der Dinge stellte Mühlegg in einer 2004 erschienenen Autobiographie dar.
Trivia
Mühlegg im ZDF, auf die Frage ob er verbotene Mittel genommen habe: Ich warte die B-Probe ab [3]
Weltcupsiege
Nr. Datum Ort Disziplin 1. 10. Dezember 1999 Sappada 15 km Freistil 2. 9. Januar 2000 Moskau 30 km Freistil 3. 20. Februar 2000 Lamoura Mouthe 50 km Freistil (Massenstart) 4. 28. Februar 2000 Stockholm Sprint klassisch 5. 12. Dezember 2001 Brusson 15 km Freistil Schriften
- Johann Mühlegg: Allein gegen Alle. Autobiographie, Pfaffenweiler, 2004
Weblinks
- Statistik auf der FIS-Website (englisch)
- Johann Mühlegg in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
Fußnoten
- ↑ www.faz.de
- ↑ spiegel.de: Ewiger Vater, Hilf
- ↑ sportrecht.org Doping: Fallsammlung
1924: Thorleif Haug | 1925: Frantisek Donth | 1926: Matti Raivio | 1927: John Lindgren | 1928: Per-Erik Hedlund | 1929: Anselm Knuuttila | 1930: Sven Utterström | 1931: Ole Stenen | 1932: Veli Saarinen | 1933: Veli Saarinen | 1934: Elis Wiklund | 1935: Nils-Joel Englund | 1936: Elis Wiklund | 1937: Pekka Niemi | 1938: Kalle Jalkanen | 1939: Lars Bergendahl | 1941: Jussi Kurikkala (offiziell nicht anerkannt) | 1948: Nils Karlsson | 1950: Gunnar Eriksson | 1952: Veikko Hakulinen | 1954: Wladimir Kusin | 1956: Sixten Jernberg | 1958: Sixten Jernberg | 1960: Kalevi Hämäläinen | 1962: Sixten Jernberg | 1964: Sixten Jernberg | 1966: Gjermund Eggen | 1968: Ole Ellefsæter | 1970: Kalevi Oikarainen | 1972: Pål Tyldum | 1974: Gerhard Grimmer | 1976: Ivar Formo | 1978: Sven-Åke Lundbäck | 1980: Nikolai Simjatow | 1982: Thomas Wassberg | 1985: Gunde Svan | 1987: Maurilio De Zolt | 1989: Gunde Svan | 1991: Torgny Mogren | 1993: Torgny Mogren | 1995: Silvio Fauner | 1997: Mika Myllylä | 1999: Mika Myllylä | 2001: Johann Mühlegg | 2003: Martin Koukal | 2005: Frode Estil | 2007: Odd-Bjørn Hjelmeset | 2009: Petter Northug | 2011: Petter Northug
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