Frankensteins Sohn

Frankensteins Sohn
Filmdaten
Deutscher Titel Frankensteins Sohn
Originaltitel Son of Frankenstein
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1939
Länge 99 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Rowland V. Lee
Drehbuch Wyllis Cooper
Produktion Rowland V. Lee
Musik Frank Skinner
Kamera George Robinson
Schnitt Ted Kent
Besetzung

Frankensteins Sohn ist ein US-amerikanischer Horrorfilm der Universal Studios aus dem Jahr 1939 unter der Regie von Rowland V. Lee und ist nach Frankensteins Braut die zweite und letzte Fortsetzung von Frankenstein mit Boris Karloff in der Rolle der künstlich erschaffenen Kreatur.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Nach vielen Jahren, nach dem Tod seines berühmt-berüchtigten Vaters, kehrt Baron Wolf von Frankenstein mit seiner Familie in seine alte Heimatstadt zurück. Dort werden er und seine Familie jedoch alles andere als herzlich willkommen geheißen, denn man erinnert sich im Städtchen Frankenstein noch sehr gut an die Kreatur, die der alte Baron aus Leichenteilen zusammengesetzt hat und die im ganzen Ort für Angst und Schrecken gesorgt hat. Der Einzige, der Wolf von Frankenstein nicht von vornherein verurteilt, ist der örtliche Polizeiinspektor Krogh, dem in seiner Jugend von dem Monster der rechte Arm aus dem Gelenk gerissen wurde.

Die Mordserie, die kurz vor der Ankunft derer von Frankenstein begonnen hat, macht es der Familie nicht leichter sich im Ort einzuleben. Bereits mehrere Männer wurden tot aufgefunden, offenbar wurden sie von einer übermenschlichen Kraft so lange gepresst bis ihre Herzen geplatzt sind.
Eines Tages, als er das alte Labor seines Vaters wieder aufbaut, trifft Wolf auf Ygor, den buckligen alten Gehilfen seines Vaters, der noch immer in den Ruinen lebt. Dieser führt ihn durch einen Geheimgang in die Familiengruft hinunter, wo die Kreatur noch immer lebt, jedoch in einem komaähnlichen Schlaf liegt, seit sie kürzlich von einem Blitz getroffen wurde. Fasziniert von dem Geschöpf, erwacht in Wolf der Forschungsdrang. Er will den Namen seines Vaters reinwaschen, indem er das Monster, mittels einer Gehirnoperation, zum Guten verändert.
Das will Ygor jedoch nicht zulassen, er braucht die Kreatur als Werkzeug seiner Rache. Ygor selbst steckt nämlich hinter den Morden der letzten Zeit. Weil er dem alten Baron Frankenstein die Leichen beschafft hat, aus denen dieser sein Geschöpf zusammengesetzt hat, wurde er wegen Grabschändung zum Tode verurteilt und gehängt. Obwohl sein Genick gebrochen ist, hat Ygor überlebt und hetzt nun Frankensteins Schöpfung auf die Geschworenen, die ihn verurteilt hatten.

Die Situation entgleitet Wolf von Frankenstein immer mehr, es ist ihm gelungen, das Monster wiederzuerwecken, doch es gehorcht ihm nicht und setzt die Mordserie fort, und die Ermittlungen von Inspektor Krogh führen ihn immer näher zum Labor des alten Baron. Nachdem auch der letzte von Ygors Geschworenen tot und mit geplatztem Herzen aufgefunden wird, rotten sich die Dorfbewohner, bewaffnet mit Heugabeln und Fackeln, zusammen, um die Frankensteins endgültig auszurotten.
Wolf sieht nun seinen Fehler ein und will das Geschöpf vernichten. Als Ygor aber auf ihn losgeht, muss er ihn in Notwehr erschießen. Nachdem die Kreatur ihren toten Freund entdeckt wird sie rasend und entführt Wolfs kleinen Sohn Peter mit der Absicht, ihn als Rache in die brodelnde Schwefelgrube unter dem Labor zu werfen. Das Monster hat jedoch Mitleid mit dem kleinen Jungen und verschont ihn. In dem Moment taucht Inspektor Krogh auf und eröffnet das Feuer auf das Ungetüm, das ihm einst den Arm herausgerissen hat. Von den Kugeln unbeeindruckt, stürmt das Geschöpf auf Krogh los, wird aber im letzten Augenblick von Wolf in die Schwefelgrube gestoßen.

Nachdem er aus seinen Fehlern gelernt hat, verlässt Wolf von Frankenstein mit seiner Familie den Ort wieder und überlässt das alte Familienschloss und das Labor der Gemeinde.

Kritiken

  • Lexikon des internationalen Films: “Dem dritten Frankenstein-Film verhalfen die Starbesetzung, das gelungene Drehbuch und die gleichbleibende Atmosphäre der Bedrohung zu einem durchschlagenden Erfolg, der in Hollywood eine zweite Welle von Horror-Produktionen auslöste.[1]
  • Cinema: “Baron Frankensteins Sohn glaubt, er könne das Monster zum guten Mitbürger machen und päppelt es wieder auf – er sollte es besser wissen…[2]

Fortsetzungen

Frankensteins Sohn sollten noch mehrere weitere Fortsetzungen folgen, darunter die Komödie Abbott und Costello treffen Frankenstein, für die Stars wie Lon Chaney jun., Bela Lugosi und Glenn Strange ihre Paraderollen als Wolfsmensch, Dracula und Frankenstein's Monster parodieren und die gleichzeitig den Abschluss der Frankenstein-Reihe von Universal bildet.

DVD-Veröffentlichung

Frankensteins Sohn ist in der “The Monster Legacy DVD Collection“ erstmals in deutscher Sprache erhältlich. Die DVD-Kollektion enthält u. a. die komplette Frankenstein-Reihe von Universal.

  • The Monster Legacy DVD Collection / 14. Oktober 2004 / Universal Pictures

Sonstiges

  • Frankensteins Sohn sollte ursprünglich als Technicolor-Film gedreht werden. Man entschloss sich jedoch zu Schwarz-Weiß zurückzukehren, nachdem sich herausstellte, dass das Monster-Make up in Farbe zu grell wirkte. Die Probeaufnahmen in Farbe zeigten Karloff in voller Maske während er die Zunge herausstreckt und andeutet den Maskenbildner Jack Pierce zu erwürgen. In den späten 1980er Jahren wurde im Archiv von Universal die Filmrolle mit den Technicolor-Probeaufnahmen wieder entdeckt, jedoch kurz darauf vom Schreibtisch des Archivars gestohlen.
  • Mit einer Länge von 99 Minuten ist Frankensteins Sohn der längste englischsprachige Universal-Horrorklassiker, nur die spanische Parallelproduktion von Dracula (1931) war etwa fünf Minuten länger. Die meisten Filme damals hatten eine Laufzeit von unter 80 Minuten, was in den Kinos möglichst viele Vorführungen pro Tag ermöglichen sollte.
  • Der Charakter Ygor war im ursprünglichen Drehbuchentwurf von Wyllis Cooper nicht vorhanden. Regisseur Rowland V. Lee, der ein begeisterter Bela Lugosi-Fan war, baute die Rolle für Lugosi ein, der zu dieser Zeit in finanziellen Schwierigkeiten steckte und dringend Arbeit brauchte. Lugosi erhielt eine lächerliche Gage von 500 Dollar pro Woche und sollte, laut Studio auch nur für eine Woche beschäftigt werden. Lee konnte jedoch durchsetzen, dass Lugosi für die volle Drehzeit angestellt blieb. Ygor wurde zwar am Ende erschossen, kehrte jedoch im Folgefilm Frankenstein kehrt wieder (The Ghost of Frankenstein, 1942) zurück. Der Name "Ygor" wird im Originalton sowie in der deutschen Synchronisierung wie "Igor" gesprochen, allerdings im Abspann "Ygor" geschrieben. Einen Unterschied gibt es bei der Untertitelung der verschiedenen Sprachausgaben: Nur bei der deutschen Synchronisation steht "Igor" im deutschen Untertitel, ansonsten immer "Ygor".
  • Der Name des Städtchens, in dem Frankenstein seine Kreatur erschaffen hatte, wurde im Lauf der Filmreihe mehrfach geändert. In Frankenstein und Frankensteins Braut spielt die Geschichte in “Goldstadt“, in Frankensteins Sohn und Frankensteins Haus ist der Name der Ortschaft “Frankenstein“; in Frankenstein kehrt wieder und Frankenstein trifft den Wolfsmenschen ist das Dorf "Vasaria" der Sitz der Frankensteins, allerdings im Bezug auf das Sanatorium von Dr. Ludwig Frankenstein, dem zweiten Sohn von Dr. Henry Frankenstein und Bruder von Baron Wolf von Frankenstein, welches in Frankensteins Haus als "Visaria" bezeichnet wird.
  • Claude Rains und Peter Lorre waren beide im Gespräch für die Rolle des Wolf von Frankenstein. Lorre’s Besetzung wurde sogar öffentlich bekannt gegeben.
  • Jack Pierce, der hier ebenfalls wieder für das Make up des Frankenstein-Monsters verantwortlich war, schätzte, dass es insgesamt vier Stunden gedauert habe, Karloff in das Monster zu verwandeln.
  • Boris Karloff wurde im Laufe der Dreharbeiten Vater.
  • Der Schauspieler Lionel Belmore spielte in "Frankenstein" den Dorfbewohner Herr Vogel, während in "Frankensteins Sohn" er das Ratsmitglied Lang darstellte und durch das Monster starb. Was ihn aber nicht hinderte, in "The Ghost of Frankenstein" wieder als Ratsmitglied in Erscheinung zu treten, allerdings ohne namentliche Benennung.

Das Selbige beim Schauspieler Michael Mark, welcher auch in den drei vorher aufgeführten Frankenstein-Filmen jeweils einen anderen Dorfbewohner-Charakter spielte (Ludwig / Ewald Neumüller / unbenannt) und auch in "Frankensteins Sohn" vom Monster umgebracht wurde, was ihn aber auch nicht in seiner Tätigkeit als Ratsmitglied im Folgefilm störte. Er durfte sogar noch in einer weiteren Frankenstein-Verfilmung teilnehmen (Frankensteins Haus), allerdings diesmal außerhalb des Heimatdorfes von der Familie Frankenstein.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Frankensteins Sohn im Lexikon des Internationalen Films
  2. http://www.cinema.de/film/frankensteins-sohn,1316261.html

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