- Franz Heckendorf
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Franz Heckendorf (* 5. November 1888 in Berlin; † 17. August 1962 in München) war ein deutscher Maler und Grafiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Franz Heckendorf studierte von 1906 bis 1908 an der Berliner Kunstgewerbeschule und an der Berliner Akademie. 1909 stellte er zwei impressionistisch geprägte Straßenbilder in der Berliner Sezession aus.
Noch während seines Einsatzes im Ersten Weltkrieg als Kampfflieger an der Ostfront, Balkan, Bosporus und im heutigen Irak am Tigris wandte er sich in seinem Malstil immer mehr dem Expressionismus zu. Auch versuchte er seine Kriegseindrücke in Gemälden, wie z. B. Vormarsch deutscher Truppen an der Morawa (1916) künstlerisch zu verarbeiten. Eine umfangreiche Sonderausstellung in der Kestner-Gesellschaft in Hannover im Frühsommer 1918 gab einen guten Überblick über die erste Schaffensperiode des jungen Künstlers.
1917 trat Heckendorf dem Deutschen Künstlerbund bei. Bei seinen expressionistischen Werken betonte Franz Heckendorf im dynamischen Malstil besonders die Ausdruckskraft von teilweise harten Konturen und kräftigen, leuchtenden Farben. Franz Heckendorf arbeitete nicht nur an Ölgemälden, sondern malte auch Pastelle und Aquarelle. Er stellte Landschaften, Stillleben, Bildnisse und Figürliches dar. Im Dritten Reich galt seine Kunst als entartet. 1943 bis 1945 wurde er wegen Fluchthilfe, die er seinen jüdischen Freunden geleistet hat, im KZ Waldshut und KZ Mauthausen interniert.
Nach dem Krieg wirkte Franz Heckendorf erst an der Akademie der bildenden Künste Wien und dann in Salzburg als Professor. Franz Heckendorf arbeitete bis zu seinem Tod am 17. August 1962 in München. Fälschlicherweise wird immer wieder 1965 als Todesjahr angegeben. (Quelle: Enkeltochter von F. Heckendorf)
Seine Malerei wurde im Wesentlichen vom Expressionismus, insbesondere von Ernst Ludwig Kirchner und Erich Heckel, geprägt. Seine meist landschaftlichen Motive sowie Blumenstilleben sind von einer kräftigen, leuchtenden Farbigkeit.
Werke
Zu seinen Werken gehören z. B.:
- Segelregatta, Öl/Lw., 57 x 77 cm (1910)
- Übergang über die Angerapp (1915)
- Vormarsch deutscher Truppen an der Morawa (1916)
- Gestrandet (1917)
- Stilleben mit Chrysanthemen, Öl/Lw., 68 x 105 cm (1917)
- Auferstehung Christi (1918)
- Mappenwerk Sonne - 10 Farblithografien im Verlag Wasmuth A.-G. Berlin - (1919)
- Partnachklamm, Öl/Lw., 82 x 60 cm (1921)
- Haus im Park mit Paar, Öl/Lw., 60 x 70 cm (1921)
- Flucht nach Ägypten, Öl/Lw., 79 x 90 cm (1921)
- Caféterrasse am See, Öl/Lw., 45 x 60,7 cm (1922)
- Südliche Seenlandschaft, Öl/Lw., 80 x 99 cm (1922)
- Belebte Terrasse am See, Öl/Lw., 90 x 71 cm (1923)
- Wannsee, Öl/Lw., 37 x 47 cm (1924)
- Blumenstilleben, Öl/Lw., 80,5 x 64,5 cm (1924)
- Parklandschaft, Öl/Lw., 42,5 x 48 cm (1925)
- Blumengarten mit Pergola am See, Öl/Lw., 51,5 x 62,5 cm (1926)
- Herbstliches Blumenstilleben, Öl/Holz, 76,5 x 90 cm (1929)
- An der Havel bei Moorlake, Öl/Holz, 70 x 94 cm (1929)
- Landschaft an der Seine - (1930/31)
- Am Stößensee, Öl/Sperrholz, 53 x 70 cm (1931) → Der Stößensee in der Kunst
- Südliche Küstenlandschaft, Öl/Holz, 80 x 100 cm (1932)
- Südländische Stadt am Meer, Öl/Holz, 50 x 69,5 cm (1932)
- Mittelmeerlandschaft mit Minnarett, Aquarell/Papier, 40 x 49 cm (1939)
- Stilleben mit Blumenstrauß und Äpfeln, Öl/Platte, 60 x 80 cm (1942)
- Trabrennbahn in Salzburg, Öl/Platte, 57 x 68 cm (1947)
- Löwin schlägt ein Wildschwein in der Oase, Öl/Hartfaser, 55 x 70 cm (ca. 1950er) (Motiv nach Frans Snyders)
- Italienische Küstenlandschaft unter gelbem Himmel, Öl/Platte, 47 x 62 cm (1952)
- Frühlings-Blumenstrauß, Öl/Papier, 65,5 x 47 cm (1954)
- Gartencafé am Luganer See, Aquarell/Papier, 36 x 48 cm (1956)
- Küchenstilleben mit Fischen, Öl/Pappe, 79,5 x 60 cm (1961)
Literatur
- Franz Heckendorf. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 16, E. A. Seemann, Leipzig 1923, S. 211f
- Franz Heckendorf. In: Hans Vollmer: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Bd. 2. E. A. Seemann, Leipzig 1955, S. 400
- Horst Ludwig Bruckmanns Lexikon der Münchner Kunst. Münchner Maler im 19./20. Jahrhundert Band 5: Achmann-Kursell, München 1993, Seite 359-360
- Robert Darmstaedter, Künstler Lexikon, Seite 311/312, ISBN 3-88199-300-2
Weblinks
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