- Fredmund Malik
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Fredmund Malik (* 1. September 1944 in Lustenau, Vorarlberg) ist ein österreichischer Wirtschaftswissenschaftler mit Forschungsschwerpunkt Managementlehre sowie Inhaber und Leiter eines Management-Beratungsunternehmens in St. Gallen.
Malik verwendet unter anderem systemtheoretische und kybernetische Ansätze zur Analyse und Gestaltung von Managementsystemen. Er lehrte früher an der Universität St. Gallen und ist dort Titularprofessor für Betriebswirtschaft mit besonderer Berücksichtigung der Unternehmensführungslehre.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Malik studierte ab 1968 in Innsbruck und ab 1970 in St. Gallen Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Das Studium schloss er in St. Gallen mit der Promotion ab, 1978 folgte dort die Habilitation für Betriebswirtschaftslehre und die Erteilung der Venia Legendi. Von 1978 bis 1986 war er Privatdozent für Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Unternehmensführung an der Universität St. Gallen. Von 1979 bis 1984 war er gleichzeitig Mitglied der Direktion des Instituts für Betriebswirtschaft an der Universität St. Gallen. Er arbeitete jahrelang mit seinem Doktorvater Hans Ulrich zusammen, dem Begründer des St. Galler Management-Modells. Von 1981–1982 war er Gastdozent an der Universität Innsbruck. Im Jahr 1986 wurde er in St. Gallen zum Titularprofessor ernannt. Von 1992–1997 war er Gastprofessor an der Wirtschaftsuniversität Wien. Seit 1977 leitet er außerdem das Management Zentrum St. Gallen (heute Malik Management Zentrum St. Gallen AG[1]).
Malik analysiert im Rahmen der Managementkybernetik in einem interdisziplinären Methodenmix Komplexität anhand verschiedener Wissenschaftsansätze. Er ist maßgeblich beeinflusst von Peter F. Drucker, einem der Avantgardisten der Managementlehre, und von Philosophen wie Karl Popper und Kybernetikern wie Norbert Wiener, Heinz von Foerster und Stafford Beer.
Malik ist Autor zahlreicher Schriften zu Managementtheorie, General Management, Strategie und zur Personalentwicklung. Er gilt als Generalist und verfügt neben dem theoretischen Hintergrund auch über praktische Erfahrungen als Management-Consultant, Management-Educator und Unternehmer sowie als Mitglied und Vorsitzender mehrerer Aufsichtsorgane. Er strebt insbesondere ein effektives Managementhandeln an und wendet die Kybernetik auf die Managementpraxis an.
Malik, der seit März 2004 Mitglied im Aufsichtsrat der ÖBB-Holding und seit August 2004 zusätzlich Vorsitzender des Aufsichtsrates der ÖBB Personenverkehr war, geriet wegen Plänen, Personenverkehrs-Chefin Wilhelmine Goldmann abzusetzen, ins Kreuzfeuer der Kritik und trat zurück.[2]
Werk (Auswahl)
- Reihe: Management: Komplexität meistern:
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- Band 1: Management: Das A und O des Handwerks, Campus Verlag, Frankfurt/New York 2007 ISBN 978-3-593-38285-2
- Band 2: Unternehmenspolitik und Corporate Governance, 2008, ISBN 978-3-593-38286-9
- Band 3: Strategie: Navigieren in der Komplexität der Neuen Welt, 2011, ISBN 978-3-593-38287-6
- Gefährliche Managementwörter – Und warum man sie vermeiden sollte
- Führen – Leisten – Leben. Wirksames Management für eine neue Zeit (Neuausgabe: 2006 ISBN 3-593-38231-8)
- Die Neue Corporate Governance
- Systemisches Management, Evolution, Selbstorganisation
- Management-Perspektiven
- Strategie des Managements komplexer Systeme (erw. Habil.-Schrift)
- Management-Systeme
- Krisengefahren in der Weltwirtschaft (mit Daniel Stelter)
- Praxis des Systemorientierten Managements (Hrsg.)
- Systemmethodik (Dissertation, mit Peter Gomez und K. H. Oeller)
- Systemorientiertes Management (Hrsg. mit Bénédict Hentsch)
- Effective Top Management
Weblinks
- Literatur von und über Fredmund Malik im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website der Malik Management Zentrum St. Gallen AG
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag im Handelsregister des Kantons St. Gallen, abgerufen am 20. September 2011.
- ↑ Die Presse vom 4. April 2007
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