Friedhelm Prayon

Friedhelm Prayon
Friedhelm Prayon vor dem Schloss Hohentübingen am 22. November 2005

Friedhelm Prayon (* 20. April 1941 in Bochum) ist ein deutscher Etruskologe.

Friedhelm Prayon promovierte 1970 bei Heinrich Drerup an der Universität Marburg über etruskische Grab- und Hausarchitektur. Er war 1970/71 Reisestipendiat des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) und von 1972 bis 1977 in Rom tätig als wissenschaftliche Hilfskraft in der Fotothek des DAI sowie als Forschungsstipendiat der DFG („Architekturdarstellungen auf römischen Reliefs und Münzen“). 1977 wurde Prayon wissenschaftlicher Assistent in Tübingen und habilitierte sich dort 1985 über phrygische Plastik. Nach einjähriger Tätigkeit in der Redaktion des DAI Berlin kehrte Prayon 1988 an die Eberhard Karls Universität Tübingen zurück auf den dort neu eingerichteten Lehrstuhl für Etruskisch-italische Archäologie und blieb dort bis zu seiner Entpflichtung aus dem aktiven Dienst im Juli 2006.

Von 1984 bis 1991 führte Prayon gemeinsam mit der Universität Perugia Feldforschungen in der etruskischen Cannicella-Nekropole von Orvieto durch, sowie von 1995 bis 2001 in der etruskischen Siedlung Castellina del Marangone bei Civitavecchia. Friedhelm Prayon ist seit 1979 Korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts und seit 1982 Membro straniero des Istituto di Studi Etruschi ed Italici in Florenz.

Schriften (Auswahl)

  • Frühetruskische Grab- und Hausarchitektur. Heidelberg 1975. (Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts. Römische Abteilung. Ergänzungshefte, 22)
  • Zur Datierung der drei frühetruskischen Sitzstatuetten aus Cerveteri. In: Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Römische Abteilung, 82, 1975, S. 165–179
  • Projektierte Bauten auf römischen Münzen. In: Praestant interna. Festschrift für Ulrich Hausmann. Tübingen 1982, S. 319–330
  • Phrygische Plastik. Die früheisenzeitliche Bildkunst Zentral-Anatoliens und ihre Beziehungen zu Griechenland und zum Alten Orient. Tübingen 1987. (Tübinger Studien zur Archäologie und Kunstgeschichte, 7)
  • Zur Baupolitik im archaischen Rom. In: Bathron. Beiträge zur Architektur und verwandten Künsten für Heinrich Drerup zu seinem 80. Geburtstag von seinen Schülern und Freunden. Saarbrücken 1988, S. 331–342
  • Orvieto. Tübinger Ausgrabungen in der Cannicella-Nekropole 1984-1990. Vorläufiger Bericht. In: Archäologischer Anzeiger 1993, S. 5–91
  • Kleinasien vom 12. bis 6. Jh. v. Chr. Kartierung und Erläuterung archäologischer Befunde und Denkmäler. Wiesbaden 1994. (Mit A.-M. Wittke)
  • Die Etrusker. Geschichte, Religion, Kunst. Beck, München 1996; 4. Aufl. 2004. (C.H.Beck Wissen)
  • Castellina del Marangone (Comune di S. Marinella, Prov. Roma). Vorbericht über die deutsch-französischen Ausgrabungen in der etruskischen Küstensiedlung, 1995–1998. In: Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Römische Abteilung, 106, 1999, S. 343–364
  • Die Etrusker – Jenseitsvorstellungen und Ahnenkult. Zabern, Mainz 2006. (Antike Welt, Sonderheft; Zaberns Bildbände zur Archäologie) ISBN 3-8053-3619-5

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