- Schlacht an der Göhrde
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53.15313611111110.835486111111Koordinaten: 53° 9′ 11″ N, 10° 50′ 8″ O
Schlacht an der Göhrde Teil von: Befreiungskriege Datum 16. September 1813 Ort bei Göhrde in Niedersachsen Ausgang Sieg der Verbündeten Konfliktparteien Frankreich Preußen
Russland
HannoverBefehlshaber General Pécheux Graf Wallmoden Truppenstärke 3.000 Mann 12.300 Mann Verluste 1.000 Mann ? Schlachten der Befreiungskriege (1813–1815) Frühjahrsfeldzug 1813
Lüneburg – Möckern – Halle – Großgörschen – Gersdorf – Nettelnburg – Bautzen – Reichenbach – Luckau – Haynau
Herbstfeldzug 1813
Großbeeren – Katzbach – Dresden – Hagelberg – Kulm – Dennewitz – Göhrde – Altenburg – Wittenberg – Wartenburg – Liebertwolkwitz – Leipzig – Torgau – Hanau
Winterfeldzug 1814
Épinal – Colombey – Brienne – La Rothière – Champaubert – Montmirail – Château-Thierry – Vauchamps – Mormant – Montereau – Bar-sur-Aube – Soissons – Craonne – Laon – Reims – Arcis-sur-Aube – Fère-Champenoise – Saint-Dizier – Paris
Sommerfeldzug 1815
Quatre-Bras – Ligny – Waterloo – Wavre – ParisDie Schlacht an der Göhrde fand am 16. September 1813 während der Befreiungskriege auf dem Gebiet des heutigen Staatsforst Göhrde statt, der 1813 zum Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg („Kurhannover“) gehörte. Die Verbündeten setzten sich aus preußischen und russischen Truppen, die Russisch-Deutsche Legion, das Lützowsche Freikorps, Briten und Hannoveraner (inklusive eines Teiles der King’s German Legion), die Hanseatische Legion, Mecklenburger und Schweden unter dem Oberbefehl von Generalleutnant Graf Wallmoden zusammen. Dieses Kontingent kämpfte und siegte gegen eine napoleonische Abteilung unter Kommando von General Marc Nicolas Louis Pécheux.
Das Schlachtfeld liegt im Grenzgebiet der heutigen Landkreise Lüneburg und Lüchow-Dannenberg zwischen den Orten Oldendorf an der Göhrde und Göhrde.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Zur Zeit der napoleonischen Kriege gehörte die Göhrde zum Kurfürstentum Hannover, das seit 1803 unter französischer Besatzung war. Im Frühjahr 1813 befreiten russische Truppen unter dem Obersten Friedrich Karl von Tettenborn Hamburg und einige nördliche Teile Hannovers von den Franzosen. Im Gefolge des Wiedereintritts Preußens in den Krieg gegen Frankreich erhoben sich auch die osthannoverschen Gebiete gegen Napoleon. Generalleutnant Graf Wallmoden übernahm den Oberbefehl über alle Truppen an der Unterelbe: Russen, die Russisch-Deutsche Legion, die Preußen, das Lützowsche Freikorps, die Briten, Hannoveraner, Hanseaten, Mecklenburger und Schweden.
Durch Freikorps wie die Lützower wurden im Gebiet von Mecklenburg bis südlich der Elbe immer wieder französische Versorgungszüge, Kuriere und Stützpunkte überfallen. Das XIII. Korps unter Marschall Davout hatte sich bis dahin recht passiv verhalten. Es beschränkte sich darauf, das Korps Wallmoden in Schach zu halten. Als Maßnahme gegen die Scharmützel schickte Davout im September General Pécheux mit einer Brigade der 50. Infanterie-Division auf das westliche Elbufer und rückte mit 3.000 Franzosen auf Lüneburg vor. Pécheux sollte nach der Erfüllung seiner Aufgabe zu den französischen Truppen in Magdeburg stoßen.
Das Korps Wallmoden rückte am 15. September mit 12.300 Mann nach Dömitz vor, setzte über die Elbe, marschierte den Franzosen entgegen und schlug ein Lager bei Dannenberg (Elbe) auf.
Verlauf
Die französische Division Pechaux unternahm einen Vorstoß gegen die Verbündeten. Am frühen Nachmittag des 16. September 1813 kam es auf den Steinker Höhen in der Gemeinde Nahrendorf an der Göhrde zur Schlacht. Wallmodens Einheiten trafen nacheinander ein und griffen die Franzosen schlecht koordiniert an. Diese Einzelangriffe wurden alle zurückgeschlagen. Erst am Abend gelang es der hannoverschen Brigade Halkett, die französischen Truppen zum Rückzug zu zwingen.
Folgen
Der Ausgang der Schlacht an der Göhrde hatte zur Folge, dass die Achse zwischen dem XIII. Korps unter General Davout mit dem Hauptquartier in Hamburg und der in Sachsen liegenden Hauptarmee Napoleons unterbrochen wurde. Die Nachschublinie aus Frankreich über Hannover nach Magdeburg und Berlin war nun, kurz vor der Völkerschlacht bei Leipzig, unterbrochen.
Gedenken
Seit 1839 erinnert eine Gedenkstätte mit einem großen behauenen Findling an die Schlacht. Sie liegt nördlich der Bundesstraße 216 etwa 2 km hinter Oldendorf in Richtung Dannenberg.
Etwa 1000 gefallene Soldaten aller an der Schlacht beteiligten Nationen wurden in einem Massengrab an Ort und Stelle beerdigt. Es wurde 1985 wiederentdeckt und liegt etwa 100 Meter vom Denkmal entfernt versteckt im Wald.
Berühmt wurde die Freiheitskämpferin Eleonore Prochaska, die sich in unbedingtem Widerstandswillen gegen Napoleon als Frau unerkannt dem Lützowschen Freikorps angeschlossen hatte. Während der Schlacht wurde sie verwundet und erlag ihren Verletzungen bald darauf im Dannenberger Lazarett.
Alle zwei Jahre wird bei Lüben zwischen Dahlenburg und Göhrde die historische Schlacht mit Kanonendonner, Musketenknallen und Pulverqualm am Ort des damaligen Geschehens nachgestellt.
Im Dahlenburger Heimatmuseum befindet sich ein Diorama von der Schlacht an der Göhrde.
In der ständigen Ausstellung werden mittels 1500 Zinnfiguren die Stellungen der verschiedenen Truppenteile dargestellt.
Galerie
Literatur
- Marc Bastet: Die Schlacht an der Göhrde – 1813 (Reihe Merlin Regional), Gifkendorf 2007.
- Benno Bode: Die Schlacht bei der Göhrde, 16. September 1813. Ein Heimatbuch und eine Festgabe, dem Hannoverlande, besonders den Göhrde-Gemeinden (Kreise Bleckede, Dannenberg, Uelzen) und den Göhrde-Regimentern (Dragoner-Regt. Nr. 9, Feldartillerie-Regt. Nr. 10) zum Jubelfeste 1913 dargereicht, Hannover 1913.
- Ernst-August Nebig: Die Schlacht an der Göhrde. Lützows wilde verwegene Jagd, in: Niedersachsen. Zeitschrift für Heimat und Kultur, Bd. 94 (1994), S. 235-237.
- Bernhard Schwertfeger: Das Treffen an der Göhrde am 16. September 1813. Ein Beitrag zur Geschichte des Jahres 1813 und zur Stammgeschichte der Infanterie-Regimenter 25, 27, 30 und 31, der Jäger-Bataillone 3 und 4, der Ulanen-Regimenter 6 und 8, des Husaren-Regiments 9, der Feldartillerie-Regimenter 3 und 8, in: Beihefte zum Militär-Wochenblatt (1897), S. 259-310.
Siehe auch
Weblinks
Kategorien:- Schlacht der Koalitionskriege
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