- Friedrich Preller der Ältere
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Friedrich Preller der Ältere (* 25. April 1804 in Eisenach; † 23. April 1878 in Weimar) war Maler, Radierer und seit 1832 Professor an der Fürstlichen freien Zeichenschule in Weimar.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach einer Ausbildung an der Weimarer Zeichenschule (1821), an der er später als Lehrer und Direktor wirkte, wurde der junge Künstler mit der Aufgabe betraut, Johann Wolfgang von Goethes Wolkenzeichnungen ins Reine zu bringen. Goethe schickte ihn zu weiteren Studien nach Dresden und sorgte dafür, dass er vom Weimarer Grossherzog Karl August mehrere Stipendien erhielt. 1824 begleitete Friedrich Preller den Großherzog von Dresden aus auf seiner Reise nach den Niederlanden. Als Schüler der Akademie in Antwerpen konnte er dort seine Kenntnisse und Fertigkeiten weiter vervollständigen.
Von 1827 bis 1831 unternahm er eine ausgedehnte Studienreise nach Italien. 1832 durfte er am Sterbebett Goethe zeichnen. 1840 erfolgte eine Reise nach Norwegen, auf der eine Reihe von Arbeiten entstanden, die heute noch in Weimar zu sehen sind. Nach seiner Rückkehr erhielt er im Jahr 1844 einen Lehrauftrag an der Fürstlichen freien Zeichenschule in Weimar und wurde zum Professor und Hofmaler ernannt [1]. Er blieb, mit Ausnahme eines zweiten, dreijährigen Aufenthaltes in Italien ab 1859, an dieser Schule, deren Leitung er 1868 übernahm, etwa 30 Jahre lang tätig.
Friedrich Preller der Ältere starb im Jahr 1878 zwei Tage vor Vollendung seines 74. Lebensjahres in Weimar.
Er hatte 1834 die Flensburger Kapitänstochter Marie Erichsen (1811–1862) geheiratet. Aus der Ehe gingen drei Söhne hervor: Ernst (1835–1925), Emil (1836–1893) und Friedrich (der Jüngere) (1838–1901), der im Alter von 13 Jahren in das väterliche Atelier eintrat und sich an der Seite des Vaters als Maler durchsetzte.
Schüler
- Robert Härtel
- Hugo Friedrich Hartmann
- Karl Hummel
- Edmund Kanoldt
- Friedrich Preller der Jüngere
- Sixt Thon
- Richard Schöne
Werke
Von 1834 bis 1836 entstanden sechs Gemälde in Tempera, deren Motive aus seinem Odyssee-Freskenzyklus im Römischen Haus in Leipzig stammten.
Von 1836 bis 1837 gestaltete er die Landschaftsmalereien mit Szenen aus Christoph Martin Wielands Oberon im Wieland-Raum des Großherzoglichen Schlosses. 1836 bis 1848 führte er im Auftrag des Großherzogs in verschiedenen Gebäuden Thüringens sechs Fresken aus. Auf seiner Reise nach Norwegen entstanden 1840 zahlreiche Arbeiten an der Staffelei.
Nach seiner Rückkehr aus Italien 1861 vervollständigte er die begonnenen Freskenarbeiten mit Szenen aus der Odyssee, die als sein wichtigstes Werk gelten und ihn berühmt machten.
Neben diesen Odyssee-Fresken gehören "heroische Landschaften" mit klassizistisch-romantischem Charakter zu seinen Werken. Gegen Ende seines Lebens bevorzugte er mythologische Themen.
Friedrich Preller war auch ein erfolgreicher Radierer.
Illustrationen (Auswahl)
- In: Album deutscher Künstler in Originalradirungen. - Düsseldorf : Buddeus, 1841. Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
Literatur
- Lionel von Donop: Preller, Friedrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 26, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 553–561.
- Friedrich Preller der Jüngere, Max Jordan (Hrsg.): Tagebücher des Künstlers, Kaufbeuren, 1904 München
- Ina Weinrautner: Friedrich Preller d. Ä.(1804 - 1878) Leben und Werk. Münster 1997, ISBN 3-8258-3564-2
- Ina Weinrautner: Preller, Friedrich der Ältere. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, S. 691.
Weblinks
Commons: Friedrich Preller der Ältere – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Friedrich Preller der Ältere im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von Friedrich Preller der Ältere bei Zeno.org
- Preller Galerie im Weimarer Museum
- Weimarer Mal- und Zeichenschule
Fußnoten
- ↑ Des Großherzogs Königl. Hoheit haben zu ertheilen gnädigst geruhet: 1. dem Lehrer an dem freien Kunst-Institute zu Weimar Friedrich Preller en Charakter als Professor und Hofmaler". Weimarische Zeitung. Nr. 36, 4. Mai 1844, zitiert von Ina Weinrautner, S.65
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