- Fritz Vahrenholt
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Fritz Vahrenholt (* 8. Mai 1949 in Gelsenkirchen-Buer) war von 1991 bis 1997 Umweltsenator in Hamburg. 1998 wechselte er in die Industrie und war bis 2001 im Vorstand der Deutschen Shell. 2001 wechselte er auf den Vorstandsvorsitz der REpower Systems AG und blieb dort bis 2007. Seit Februar 2008 ist er Vorstandsvorsitzender des RWE-Tochterunternehmens RWE Innogy. Vahrenholt ist seit 1999 Honorarprofessor an der Universität Hamburg im Fachbereich Chemie. [1]
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung
Vahrenholt begann sein Studium 1968 mit dem Studium der Chemiewissenschaften an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster, das er 1972 abschloss. Anschließend promovierte er ebenfalls an der Westfälischen Wilhelms-Universität 1974 in Chemie. Es folgte ein Forschungsaufenthalt am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr.
Staatliche Institutionen
Nach Stationen beim Umweltbundesamt in Berlin und beim Umweltministerium in Hessen wurde Vahrenholt von 1984 bis 1990 Staatsrat bei der Umweltbehörde Hamburg. 1990 bis 1991 führte er die Hamburger Senatskanzlei, dann war er von 1991 bis 1997 in Hamburg Senator der Umweltbehörde und Vorsitzender des Aufsichtsrats der HEW.
Industrie
1998 wechselte Vahrenholt zu Deutschen Shell AG, um das schlechte Image dieses Unternehmens zu verbessern, das vor allem in Folge der öffentlichen Proteste gegen die Versenkung der Brent Spar gelitten hatte.
Von 1998 bis 2001 war er als Vorstandsmitglied der Deutsche Shell AG verantwortlich für die Bereiche Chemie, regenerative Energie, Öffentlichkeitsarbeit, Umweltschutz, Stromgeschäft und wechselte 2001 in den Aufsichtsrat. 2001 übernahm er den Vorstandsvorsitz der REpower Systems, den er bis Ende 2007 innehatte. In dieser Zeit war er Mitglied des Rats für nachhaltige Entwicklung unter Kanzler Gerhard Schröder bzw. ab 2005 unter Kanzlerin Angela Merkel.
Seit Februar 2008 arbeitet Vahrenholt für den Energiekonzern RWE als Leiter der Sparte für erneuerbare Energien im Tochterunternehmen RWE Innogy.[2] Den Aufsichtsrat seiner früheren Firma REpower Systems verließ er im Juli 2008.[3]
Mandate
Vahrenholt bekleidet mehrere Aufsichtsratmandate u. a. bei den folgenden Unternehmen:
- Aurubis (Mitglied)
- ThyssenKrupp Technologies AG (Mitglied)
- Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern AG (Vorsitz)
- Vereinigte BioEnergie AG (stellvertr. Vorsitz)
- Kelag AG, (Mitglied)
- PUTZ & PARTNER Unternehmensberatung AG (Mitglied)
Frühere Aufsichtsratmandate:
Lehre
Seit 1991 übte Vahrenholt Lehraufträge an der TU Harburg und der Universität Hamburg aus.
Sonstiges Engagement
Darüber hinaus ist er noch auf anderen Gebieten tätig, was sich in seiner früheren Funktion als Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung und seiner Mitgliedschaft des Beirats der Körber-Stiftung widerspiegelt.
Politische Positionen
Im Zuge der politischen Diskussionen um eine Laufzeitverlängerung der deutschen Kernkraftwerke plädierte Vahrenholt für eine solche.[4]
Werke
- Egmont R. Koch, Fritz Vahrenholt: Seveso ist überall – die tödlichen Risiken der Chemie. Mit einem Vorwort von Erhard Eppler, Köln 1978, Kiepenheuer & Witsch. ISBN 3-462-01290-8.
- Egmont R. Koch, Fritz Vahrenholt: Die Lage der Nation · Umwelt-Atlas der Bundesrepublik: Daten, Analysen, Konsequenzen, Gruner und Jahr, 1983, ISBN 3-570-03870-X.
- Vahrenholt, Fritz: Globale Marktpotentiale für erneuerbare Energien. Hamburg. Deutsche Shell AG, 1998.
- Vahrenholt, Fritz: Die Zeit des billigen Öls ist vorbei, Endliche Ressourcen erfordern neuen Energiemix, Internationale Politik 56 (1), S. 11–16, 2001.
- Vahrenholt, Fritz: Erneuerbare Energien: Strategische Entwicklung eines neuen Kerngeschäfts, Umweltschutz im globalen Wettbewerb, S. 223–228, 2000.
- Vahrenholt, Fritz: Profite und Prinzipien, Unternehmensethik in der Wirtschaftspraxis, DNWE-Schriftenreihe 7, 2000.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Köpfe der Wirtschaft: Fritz Vahrenholt, wiwo.de
- ↑ Pressemeldung der RWE
- ↑ Meldung in der Zeitschrift Sonne, Wind & Wärme Nr. 11/2008
- ↑ zeit.de vom 1. September 2010 (Interview)
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